In der Rubrik "Heute vor... Jahren" blickt Jahn Archivar Prof. Dr. Wolfgang Otto auf wichtige Jahrestage zurück - erfreulich wie unerfreulich. Heute: Der schnellste Jahn Zweitliga-Abstieg im Jahr 1977.
Vor wenigen Tagen haben wir an dieser Stelle an einen großen Zweitliga-Sieg in der Spielzeit 2003/04 erinnert. Man würde der Jahn Geschichte freilich nicht gerecht werden, ohne in dieser Rubrik auch an bittere Stunden zu erinnern. So musste der SSV Jahn am Ende der besagten Saison dennoch absteigen. Die Tatsache, dass man seinerzeit aber immerhin bis zum letzten Spieltag die Chance auf den Klassenerhalt hatte, durfte angesichts der davorliegenden Zweitliga-Spielzeiten Mitte der 1970er Jahre jedoch bereits als deutliche Verbesserung gewertet werden.
In der ersten Zweitliga-Saison 1975/76 erwischte es den SSV Jahn am vorletzten Spieltag (das war damals übrigens Anfang Juni) – durch den Lizenzverzicht des FSV Mainz 05 blieb dies jedoch ohne negative Folgen und auch 1976/77 durfte die Mannschaft von Trainer Helmut Richert in der 2. Bundesliga Süd antreten. Dort war damals dann aber bereits am 9. April 1977, also heute vor 43 Jahren, der Abstieg besiegelt. Unrealistisch war der Klassenerhalt freilich lange vorher geworden. Nach dem 2:2 gegen Fürth am 2. April 1977 vor gerade noch 1000 Zuschauern im Jahnstadion war der Rückstand sechs Spiele vor dem Saisonende bei 12 Punkten (damals noch Zwei-Punkte-Regel), der SSV hätte also sechs Mal siegen und die Konkurrenz entsprechend häufig verlieren müssen. Als dann am 9. April, einem Karsamstag, die SpVgg Bayreuth mit 2:1 gegen die Stuttgarter Kickers siegte, der Jahn am Böllenfalltor aber mit 0:4 baden ging, war auch das letzte Fünkchen Hoffnung dahin.
Der zweitschnellste und letzte Abstieg aus der 2. Bundesliga in der Saison 2012/13 wurde übrigens vier Spieltage vor Schluss am 26. April 2013 bei Union Berlin mit 0:1 besiegelt.
