Nach dem erfolglosen Start in die Rückrunde gegen Hannover 96 wartet nun der Mitaufsteiger aus Ulm auf den SSV Jahn Regensburg. Alles was Ihr zu diesem Auswärtsspiel am 19. Spieltag (Sonntag, 13.30 Uhr) wissen müsst, gibt es hier im Vorbericht nachzulesen.
Die Jahnelf
Trotz der bitteren 0:1-Niederlage zum Rückrunden-Auftakt am vergangenen Freitag gegen Hannover hat die Jahnelf nun die Chance, im kommenden Auswärtsspiel beim SSV Ulm mit einem Sieg punktetechnisch in der Tabelle gleichzuziehen. In der Offensive konnte sich die Mannschaft von Chef-Trainer Andi Patz zuletzt zwar einige gute Chancen erspielen, jedoch scheiterte es letztlich an der Effektivität vor dem Tor. Patz fand auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Hannover klare Worte: ”Wenn ich unsere Chancen aus dem Spiel heraus betrachte, kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, außer, dass wir die Chancen nicht genutzt haben.” In der Partie durften zwei der vier Winter-Neuzugänge gleich ihr Startelf-Debüt feiern. Rückkehrer Sargis Adamyan konnte dem Spiel auch sofort seinen Stempel aufdrücken und brachte sich durch gefährliche Tiefenläufe immer wieder vor dem gegnerischen Tor in vielversprechende Situationen. Anssi Suhonen zeigte sich durchaus kreativ im Spielaufbau mit ein und blieb immer umtriebig. Aber auch die beiden Defensiv-Akteure Frederic Ananou und Tim Handwerker konnten nach ihren Einwechslungen mit Flanken sowohl aus dem Spiel heraus als auch per Standards für gute Gelegenheiten sorgen. “Wir müssen mit dem Ball noch etwas besser werden, aber phasenweise war es gegen Hannover gut mit unserem Angriffspressing und daran wollen wir wieder anknüpfen”, hob Robin Ziegele nach der Trainingseinheit vor der Partie gegen Ulm hervor.
Personell gesehen kann Andreas Patz bis auf die Langzeitverletzten Christian Schmidt, Oscar Schönfelder und Dejan Galjen wieder fast alle auf dem Platz begrüßen. Leopold Wurm (Sprunggelenk) und Alexander Bittroff (muskulär) trainieren ebenfalls schon individuell auf dem Platz. Sowohl Max Meyer als auch Bene Saller werden im Mannschaftstraining teilintegriert und dürften in den kommenden Wochen wieder ein Option sein. Zudem kommt Kai Pröger nach seiner abgesessenen Gelbsperre wieder zurück und bietet eine weitere Option. “Kai ist ein Spieler, der offensiv noch ein belebendes Element mitbringt, das unserem Spiel gut tut”, so Andi Patz auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.
„Ulm ist eine Mannschaft, die sehr stabil ist und körperlich agiert. Sie zeigen meiner Wahrnehmung nach zwei Gesichter. Zum einen sind sie sehr robust und körperlich stabil mit vielen großen Spielern, aber auf der anderen Seite haben sie auch spielerische Elemente in ihrem Spiel und wollen viele Situationen spielerisch lösen.“
Der Gegner
Die Formkurve der Ulmer stagnierte zuletzt und so gab es in den vergangenen 11 Spielen keinen Sieg mehr. Keine andere Mannschaft der Liga blieb so lange ohne drei Punkte. Bisher gelang es den “Spatzen” jedoch am häufigsten, mit einem Unentschieden vom Platz zu gehen. Insgesamt 8 Punkteteilungen stehen bereits zu Buche. Mehr hat noch keiner in der laufenden Zweitliga-Spielzeit. Das zeigt, wie eng die Spiele meist verlaufen. In der Defensivleistung präsentierte sich der SSV Ulm bisher sehr ambitioniert und stellt die zweitbeste Abwehr der Liga mit 22 Gegentreffern. Darauf möchte Cheftrainer Thomas Wörle weiter aufbauen und lobt seine Mannschaft für ihre Bissigkeit: “Ich glaube, es gab kein einziges Spiel in dem wir wirklich abgeschlagen waren, wir waren immer nah dran und haben es nach einer Pause direkt wieder hinbekommen einen guten Auftritt zu zeigen”. Das letzte Spiel in Kaiserslautern ging knapp mit 1:2 verloren, jedoch sahen sich die Ulmer oft in guten Positionen und hatten auch die Möglichkeit mindestens einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. Mit Hinblick auf den SSV Jahn weist Wörle darauf hin, dass von beiden Seiten ein kampfbetontes Spiel zu erwarten ist.
„Wir werden von Anfang an bereit sein für alles, was das Spiel mit sich bringt. Wir spielen zuhause und haben die Gelegenheit Punkte zu sammeln. Es geht ums Ergebnis und von daher gilt es, diesen Kampf anzunehmen.“
Das letzte Duell
Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams in dieser Saison am 2. Spieltag konnte der Jahn einen knappen 1:0-Sieg erringen und sich somit die ersten drei Punkte der Saison sichern. In diesem Spiel behielten die Regensburger in einer eher eng umkämpften Partie die Oberhand. Es war ein hart erarbeiteter Erfolg für die Regensburger. Das Pressing der Jahnelf funktionierte in der Anfangsphase gut, sodass die Ulmer Schwierigkeiten hatten, ihr Spiel aufzubauen. Der SSV erarbeitete sich mehrere vielversprechende Standardsituationen, doch die Gäste verteidigten zunächst erfolgreich und konnten die gefährlichen Regensburger Varianten abwehren. Im Verlauf des Spiels wurden die Ulmer etwas offensiver, ohne jedoch eine echte Torchance zu kreieren. Schließlich sollte ein Ein Standard sollte die Regensburger Führung bringen: Die Freistoßflanke von Andi Geipl konnte von Ulms Reichert und Gaal nicht geklärt werden, und Dominik Kother nutzte die Hereingabe des Gegners, um aus kurzer Distanz das 1:0 zu erzielen (34.). In der Schlussphase blieben mehrere vielversprechende Konterchancen des Jahn ungenutzt und somit verpassten sie es, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Dadurch blieb das Spiel spannend, und Ulm kämpfte bis zum Schluss mit aller Kraft, dabei versuchten die “Spatzen” es zunehmend mit langen Bällen und intensiven Angriffen. Doch der Abwehrblock des Jahn blieb konzentriert. Am Ende sicherten sie sich mit viel Einsatz und Nervenstärke das 1:0 und behielten die Null auf der Anzeigetafel.
Interessanter Fakt
Durch die Fusionierung der TSG Ulm 1846 und des 1. SSV Ulm am 05. Mai 1970 wird der neue Verein, wie wir ihn heute kennen, mit damals 8.300 Mitgliedern zum mitgliederstärksten Verein Deutschlands. Die Hoeneß-Brüder, die später zu großen Fußballgrößen wurden, spielten ebenfalls für die Spatzen. Uli Hoeneß wechselte zwar zu Bayern München, ohne je ein Spiel in der ersten Mannschaft des SSV Ulm absolviert zu haben, doch Dieter Hoeneß blieb fünf Jahre lang in Ulm. Gemeinsam feierten die Brüder zahlreiche Erfolge, darunter auch den Gewinn der Weltmeisterschaft 1974, bei der Uli Hoeneß im Finale auf dem Spielfeld stand.
Sei live dabei
Wie gewohnt haben alle Fans die Möglichkeit, das Spiel über die bekannten Kanäle zu verfolgen. Der Live-Ticker berichtet live vom Geschehen auf dem Platz. Auf den Social Media-Kanälen erfahrt Ihr alles, was sonst so dazugehört und auch der Turmfunk überträgt den 19. Spieltag live aus dem Donaustadion. Auf Jahn TV seht Ihr ab Dienstag alle Highlights und Interviews im “Jahn Blick”.
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