Der Jahn unterlag der SG Dynamo Dresden mit 1:2. Im ersten Durchgang dominierte das Team von Chef-Trainer Mersad Selimbegovic die Partie, konnte aber seine Überlegenheit aufgrund mangelnder Chancenverwertung nicht in etwas Zählbares ummünzen. Die Gäste aus Sachsen hingegen steigerten sich nach Wiederanpfiff und siegten trotz zwischenzeitlichem Rückstand noch mit 2:1.
Die Jahnelf war von Beginn an die aktivere und torgefährlichere Mannschaft: Bereits nach drei Minuten verbuchte Aaron Seydel die erste Chance der Partie zu Gunsten der Hausherren. Nach einer Flanke von Albers kam der groß gewachsene Stürmer im Strafraum zum Kopfball, setzte diesen aber deutlich über das Gehäuse der Sachsen. Im Gegenzug erspielte sich auch Dynamo nach einem nahezu identischen Muster die erste Möglichkeit: Christoffersen wurde durch eine Hereingabe von der rechten Seite bedient, verfehlte mit seinem anschließenden Kopfball aber ebenfalls das Tor (4.). Nach mehreren Annäherungen hatte Albers gleich zweimal die Führung für den Jahn auf dem Fuß: Zunächst erhielt der Däne das Spielgerät auf Höhe der Verteidigungslinie, erarbeitete sich mit einer starken Ballmitnahme aber den entscheidenden Vorsprung und tauchte aus spitzem Winkel vor SGD-Torhüter Broll auf. Statt dem Querpass auf den mitgelaufenen Seydel versuchte es der Jahn Stürmer selbst und scheiterte am Gäste-Keeper (11.). Wenige Zeigerumdrehungen später wurde Albers von George perfekt mit einem Schnittstellenpass in Szene gesetzt. Beim Versuch, den Ball mit der rechten Innenseite ins lange Eck zu bugsieren, traf er das Leder allerdings nicht optimal (14.). Auf der anderen Seite dann wieder ein Abschluss der ansonsten sehr tief stehenden und defensiv ausgerichteten Gäste: Husbauer legte aus dem Zentrum raus auf Schmidt, dessen Abschluss aus rund 16 Metern in den Armen von Jahn Torwart Alex Meyer landete (16.).
Während es sich bei den Versuchen der Sachsen dementsprechend eher um Annäherungen handelte, verbuchten die Gastgeber mehrere Hochkaräter, konnten diese aber nicht in etwas Zählbares ummünzen: In der 25. Minute profitierte die Jahnelf von einer Unsicherheit des Gäste-Keepers. Broll verschätzte sich bei einer Flanke von Okoroji und konnte nur noch per Faust klären. Der Ball landete bei Saller, der aus halbrechter Position aus rund 20 Metern direkt draufhielt – Broll parierte, den Abpraller klärte die SGD-Hintermannschaft anschließend rasch aus der Gefahrenzone. Wenig später war der Torwart dann souverän zur Stelle und kam bei einem Querpass des eingewechselten Wekesser im Fünfmeterraum dazwischen – Grüttner wäre einschussbereit gewesen (31.). Die Jahnelf drängte weiter auf den Führungstreffer: Nach 36 Minuten fing Correia in der Defensive einen Pass der Dresdner ab, marschierte durchs Mittelfeld, ließ erst einen SGD-Akteur elegant aussteigen und schickte anschließend Wekesser die Linie entlang. Albers verpasste die anschließende Flanke von der linken Seite nur knapp. In der letzten Spielminute des ersten Durchgangs spielte sich die Jahnelf im Strafraum der Gäste, die nicht ausreichend klären konnten, fest, doch schaffte es auch im Rahmen einer Dreifach-Torchance nicht, den Ball im Tor unterzubringen (45.). Die erste Hälfte endete somit 0:0 – ein Zwischenergebnis, das zu diesem Zeitpunkt angesichts der Chancen des SSV Jahn für die Sachsen durchaus schmeichelhaft war. Die Jahnelf zeigte eine engagierte Leistung, schaffte es aber nicht, sich dafür auch zu belohnen.
Nach Wiederanpfiff machte das Team von Chef-Trainer Mersad Selimbegovic genau da weiter, wo es vor der Halbzeitpause aufgehört hatte und agierte weiterhin torgefährlich und zielstrebig, aber auch geduldig und zog mit zahlreichen Verlagerungen die SGD-Defensive immer weiter auseinander, bis sich vielversprechende Räume ergaben. Den ersten Abschluss des zweiten Durchgangs verbuchte Saller, der aber aus spitzem Winkel an Broll scheiterte (47.). Die Gäste aus Dresden zeigten im zweiten Durchgang ein anderes Gesicht, die Kauczinksi-Elf entwickelte einen besseren Zug zum Tor und gute Ideen in der Offensive. Ihre bis dato größte Chance verbuchten die Sachsen nach kleineren Annäherungen unter anderem durch Christoffersen (51.) in der 54. Minute: Burnic wurde an der Strafraumkante in Szene gesetzt, Meyer war aber zur Stelle, kam aus dem Tor, verkürzte den Winkel und parierte den zu zentral angesetzten Abschluss letztlich (54.). Nach einer eher einseitigen ersten Hälfte entwickelte sich eine Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Gerade in jener Phase, in der Dresden zunehmend ins Spiel fand, ging die Jahnelf in Führung: Wekesser, der zunächst mit einem abgefälschten Abschluss aus der zweiten Reihe scheiterte, kam nach einer Okoroji-Hereingabe an den Ball und drückte diesen aus kurzer Distanz zum 1:0 über die Linie (63.).
Dynamo ließ sich durch den Gegentreffer nicht beirren, spielte sich unter anderem durch Schmidt, Horvath und Husbauer mehrmals gefährlich vors Tor von Alex Meyer und drehte nur wenige Minuten nach dem Führungstreffer die Partie: Erst tankte sich Linksverteidiger Hamalainen auf dem Flügel durch und bediente mit einem flachen, druckvollen Querpass Schmidt, der aus wenigen Metern zum Ausgleich vollstreckte (70.). Kurz darauf traf Christoffersen zur Führung für die Gäste, die ihre Chancen effektiv nutzten und Nachlässigkeiten der Jahnelf eiskalt ausnutzten: Der Ball kam in den Sechzehner, die Jahnelf bekam die Kugel nicht geklärt, Christoffersen erkannte die Situation schnell und traf im Nachsetzen zum 1:2. Im Anschluss setzten die Hausherren alles daran, den verdienten Ausgleich zu erzielen. Unter anderem scheiterte aber Geipl mit einem abgefälschten Distanzschuss. Die Jahnelf warf alles nach vorne, bot den Kontrahenten aber somit auch Räume: Nach einer Flanke von links hatte Schmidt im Strafraum viel Platz, konnte diesen allerdings nicht nutzen – seinen Flachschuss aus rund 10 Metern hielt Meyer sicher (88.). Auf der Gegenseite gelang es dem Jahn nicht mehr, sich vielversprechende Torchancen zu erspielen und zumindest noch das 2:2 zu erzielen.
Eine Partie, in welcher die Jahnelf eigentlich zu keiner Phase unterlegen war, endete letztlich mit 1:2. Den Unterschied in einem hart umkämpften Duell machte insgesamt die mangelhafte Chancenverwertung des SSV Jahn und auf der anderen Seite die brutale Effizienz der Gäste aus Dresden.
SSV Jahn: Meyer – Okoroji, Correia, Nachreiner, Saller – Besuschkow, Geipl (89., Makridis) – Seydel (23., Wekesser), George (83., Schneider) – Albers, Grüttner
Bank: Weidinger (ETW) – Gimber, Palionis, Hein, Palacios, Wähling / Trainer: Selimbegovic
SG Dynamo Dresden: Broll – Hamalainen, Nikolaou, Ballas, Wahlqvist – Klingenburg (46., Petrak), Burnic (89., Hartmann) – Donyoh (80., C. Löwe), Husbauer, Schmidt – Christoffersen
Bank: Wiegers (ETW) – Kreuzer, Jeremejeff, Horvath, J. Löwe, Kulke / Trainer: Kauczinski
Gelbe Karten: Schneider (86.)
Tore: 1:0 Wekesser (63.), 1:1 Schmidt (70.), 1:2 Christoffersen (77.)
Zuschauer: 11.309
Schiedsrichter: Winkmann