Am Sonntag (13.30 Uhr) empfängt die Jahnelf den FC St. Pauli im Jahnstadion Regensburg. Chef-Trainer Mersad Selimbegovic sprach auf der Pressekonferenz vor der Partie über...
...die Personalsituation: "Oscar Schönfelder, Leon Guwara und Lasse Günther sind weiter nicht dabei. Sarpreet Singh trainiert voll mit, aber wir dürfen nicht vergessen, dass er fast sechs Monate nicht Fußball gespielt hat. Es ist möglich, dass er bald wieder im Kader steht und seine Zeit kriegt. Prince Owusu war diese Woche krank, ist am Donnerstag aber wieder gelaufen. Auch Alexander Weidinger war krank, ich hoffe, dass beide am Freitag wieder Teile mitmachen können. Bene Saller ist ebenfalls krank, bei ihm kann ich noch nicht genau sagen, ob es für Sonntag reicht. Dazu kommen mit Bene Gimber und Steve Breitkreuz noch zwei gesperrte Spieler. "
...die Ausfälle von Gimber und Breitkreuz: "Es kommt dann oft alles zusammen und das ist im Moment so bei uns. Es ist so und wir müssen nach Lösungen suchen, die Jungs, die da sind, müssen es richten. Wenn es bei der Dreierkette bleibt, ist Nachreiner eine Möglichkeit, mit Viererkette würden wir es anders lösen. Auf der Sechs hatten wir vor zwei Wochen etwas ganz Besonderes ohne gelernten Sechser, das zeigt, dass wir da auch Möglichkeiten haben. Natürlich sind die beiden zwei Spieler, die oft unser Gerüst ein Stück weit tragen, die vorangehen und marschieren. Aber wir müssen das annehmen und das Beste daraus machen. Jeder, der in unserem Kader ist, hat den Anspruch in dieser Liga zu spielen."
...die aktuelle Phase: "Es ist egal, was du jetzt in dieser Phase sagst, man sagt es ist ein Alibi oder es sind Durchhalteparolen. Aber es gibt nichts anderes als mehr Zuversicht, mehr Entschlossenheit, mehr Kampfgeist zu zeigen, um die Situation zu drehen. Von alleine wird sie sich nicht drehen. Der Gegner wird auch nicht sagen, dass sie aufgrund unserer schwierigen Phase etwas weniger machen. Von daher gibt es nur eines: Alle Kräfte bündeln, alle fitten Spieler zusammen mit den Fans, und versuchen es zu erzwingen. Wenn es nicht läuft, musst du dich dagegenstemmen und nicht weglaufen. Weglaufen hat selten geholfen."
...die letzten Wochen: "Wir haben acht Spiele gespielt. Ich wurde letzte Saison oft zur Tabelle befragt, als wir Erster waren. Das hat mich in dem Moment nicht interessiert. So darfst du jetzt auch nicht in Panik geraten. Es ist noch so viel zu spielen. Es waren auch knappe Niederlagen, wo das Spiel auf des Messers Schneide steht und wir auf einen Rückstand nicht gut reagieren - zum Beispiel in Düsseldorf oder Paderborn. Das müssen wir abstellen. Es ist in dieser Liga möglich, dass du ein Gegentor kassierst, aber du darfst nie aufgeben. Wir haben in den acht Spielen auch vier Mal zu Null gespielt, das heißt, dass auch nicht alles schwarz ist. Im Moment treffen wir vorne nicht, die Durchschlagskraft fehlt. Wir müssen es schaffen, dass wir uns länger in der gegnerischen Hälfte und um den Strafraum aufhalten und aus diesen Situationen Gefahr ausstrahlen. In Paderborn haben wir viele Ballgewinne gehabt, haben den Ball dann aber wieder schneller verloren als gewonnen. Dann ist es kompliziert. Das sprechen wir an und müssen wir verbessern. Der Rest ist nicht so schwarz, wie es die nackten Ergebnisse zeigen."
...den Umgang mit Rückschlägen: "Rückschläge werden kommen, im Fußball wie im Leben - das ist das Einzige, das sicher ist. Entscheidend ist, was du daraus machst. Wenn du damit nicht richtig umgehen kannst, kommen sie noch häufiger und stärker. Wir müssen mehr Leidenschaft, mehr Herz, mehr Mut zeigen. Das gibt dir dann Energie. Was die Fans nach dem Paderborn-Spiel gemacht haben, ist ein Paradebeispiel, wie man an die Sache rangeht. Sie sind da, wissen dass es schwer ist in dieser Liga, schätzen die Situation richtig ein und geben nicht auf. Das müssen wir als Mannschaft richtig einordnen, was die Fans veranstalten und das Herz in die Hand nehmen."
...Gegner FC St. Pauli: "In der Öffentlichkeit wird immer über Ergebnisse gesprochen. Sie haben zuletzt vier Mal in Folge nicht gewonnen, aber dreimal Unentschieden gespielt - und in allen drei Spielen waren sie diejenigen, die eigentlich als Sieger vom Platz gehen müssen. St. Pauli hat sich seit Jahren richtig stabilisiert. Auch wenn sie im Sommer Spieler verloren haben, haben sie eine Kontinuität im Kader und seit Jahren keinen großen Umbruch. Sie haben eine klare Spielphilosophie. Es kommt viel Wucht auf uns zu, aber sie haben auch viel Spielwitz und Mut im Spielaufbau. Aus unserer Sicht darf es nicht sein, dass man am Ende sagt, St. Pauli wollte den Sieg mehr. Das ist das einzige, was ich niemandem verziehen will, dass er nicht mehr will als der Gegner."