Der SSV Jahn Regensburg reist am kommenden Sonntag (21.04., 19.30 Uhr) zum SSV Ulm und trifft dort auf den aktuellen Tabellenführer. Die Regensburger möchten die Ungeschlagen-Serie der Ulmer durchbrechen und dabei selbst das vierte Spiel in Folge ohne Niederlage bleiben. Über 1.100 Fans unterstützen hierbei den Jahn beim Auswärtsspiel. Alle Infos zur Partie des 34. Spieltags erfahrt Ihr hier im Vorbericht. Die Pressekonferenz mit Chef-Trainer Joe Enochs könnt Ihr euch auf Jahn TV ansehen.
Die Jahnelf
In einem intensiven Spiel gegen den TSV 1860 München vergangenen Sonntag erkämpfte sich die Jahnelf vor heimischer Kulisse einen wichtigen Punkt. Besonders in der ersten Hälfte waren die Münchner die aktivere Mannschaft und erspielten sich einige Chancen. Die Regensburger hatten hierbei mit den Kontern der Gäste zu kämpfen. “Zu Beginn haben wir eine Chance zugelassen, die Felix Gebhardt stark gehalten hat. Danach gab es dann unter anderem noch zwei Kontersituationen, bei denen wir uns nicht vernünftig verhalten haben. Es war nicht unser bestes Spiel, aber es war nicht ideenlos”, so Chef-Trainer Joe Enochs auf der Pressekonferenz. Konni Faber sprach im Training ebenfalls die Probleme während des Spiels an: “Es waren zu leichte Konter, die wir gefangen haben. Wir standen sehr offen und haben es dem Gegner leicht gemacht, zu hochwertigen Torchancen zu kommen. Wenn das nochmal passiert, kann es möglicherweise höher gegen uns stehen und dann ist es ganz schwierig wieder zurückzukommen." Der eingewechselte Elias Huth bewahrte den Jahn vor einer Niederlage und köpfte kurz vor Ende der Spielzeit seine Mannschaft zu einem Remis. Die Tabellenführung musste man trotzdem an den kommenden Gegner Ulm abgeben.
Aufgrund der jeweiligen Sonntagsspiele gegen München und Ulm startete die Jahnelf erst am Mittwoch in die Trainingswoche. Die starke Abwehrreihe der Spatzen stand hierbei im Fokus, denn mit 34 Gegentreffern stellt der SSV Ulm die beste Defensive der 3. Liga. Dies ist auch Konni Faber bei den Vorbereitungen auf das Spiel bewusst: “Die Ulmer stehen defensiv super, sind in ihren Abständen gut und verteidigen im Kollektiv. Dazu schaffen sie es immer wieder mit der Qualität, die sie nach vorne haben, gute Nadelstiche zu setzen.” Joe Enochs sieht zudem noch weitere Aspekte der Ulmer, auf die sich seine Mannschaft einstellen muss: “Sie sind sehr gefährlich nach Standardsituationen. Die letzten neun von zehn Treffern resultierten aus einem Standard. Sie stehen sehr stabil, attackieren ziemlich früh und setzen den Gegner hoch unter Druck. In der Defensive verteidigen sie überragend nach vorne. Wir müssen einen guten Tag erwischen, wenn wir etwas mitnehmen wollen. In der Trainingswoche waren die Jungs dementsprechend sehr giftig.”
Wie in den Wochen zuvor fehlen weiterhin Erik Tallig und Eric Hottmann. Alle anderen stehen Joe Enochs am Wochenende zur Verfügung. Am Dienstagabend wurden zudem fünf Spieler zur U21 abgestellt, wobei das Spiel erfolgreich mit einem 2:1-Sieg gewonnen werden konnte.
Der Gegner
Nur wenige hätten wohl darauf gewettet, dass der Aufsteiger SSV Ulm nach 33 Spieltagen von der Tabellenspitze der 3. Liga grüßt. Ungeschlagen marschieren sie durch das Jahr 2024 und haben mit 62 Punkten bereits sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Mit einem Sieg gegen den SSV Jahn könnten die Ulmer einen großen Schritt Richtung Aufstieg und damit den direkten Durchmarsch in die 2. Liga machen. Dass das möglich ist, zeigte letztes Jahr der SV Elversberg und nicht zuletzt auch der SSV Jahn in der Saison 2016/17.
Der SSV Ulm überzeugte zuletzt mit den Siegen gegen den Halleschen FC und Preußen Münster sowie im Landespokal Württemberg gegen die Stuttgarter Kickers. In allen drei Partien spielten die Ulmer zu Null und untermauerten damit ihre starke Defensive: Die Spatzen stellen die beste Abwehr der Liga und haben in den 14 Rückrundenspielen erst 8 Gegentore kassiert. Vor dem Tor machte Jahn Chef-Trainer Joe Enochs bei den Ulmern eine besondere Stärke aus: “Sie sind sehr gefährlich nach Standardsituationen. Die letzten neun von zehn Treffern resultierten aus einem Standard. Sie stehen sehr stabil, attackieren ziemlich früh und setzen den Gegner hoch unter Druck. Wir müssen einen guten Tag erwischen, wenn wir etwas mitnehmen wollen.” Besonders aufpassen muss der SSV Jahn auf Leonardo Scienza, der den Dreh- und Angelpunkt in der Offensive von Ulm verkörpert und bereits auf 8 Toren und 13 Vorlagen kommt.
Trainer Thomas Wörle lobte auf der Pressekonferenz und warnte vor der intensiven und auf Umschaltsituationen ausgelege Spielidentiät des Jahn: “Es ist eine Mannschaft, die eine hohe Intensität spielen kann, die gegen den Ball eine sehr hohe Abwehrleistung hat, mit nur einem Gegentor mehr als wir. Sie sind sehr organisiert und aggressiv gegen den Ball und schalten nach einem Ballgewinn schnell um. Es wird darum gehen, dass wir ihnen nicht zu viel geben, wenn es um solche Umschaltsituationen geht.”
Am Donnerstag erreichte die "Spatzen" zudem frohe Kunde aus der DFL-Zentrale: Der Verein erhielt bei einem möglichen Aufstieg die Lizenz für die 2. Bundesliga. Allerdings müsste beim heimischen Donaustadion noch nachgebessert werden, damit auch die Heimspiele eine Liga höher dort ausgetragen werden dürfen. Unter anderem muss dann eine Rasenheizung zwingend vorhanden sein, weswegen die Ulmer auch in dieser Saison über den Winter bereits in die Centus-Arena in Aalen umziehen mussten (insgesamt fünf Heimspiele).
Auch der SSV Jahn hat wie in den vergangenen Jahren am Lizenzierungsverfahren für die 2. Bundesliga erfolgreich teilgenommen. Alle Kriterien wurden erfüllt. Ferner wurden dem SSV Jahn keine Bedingungen oder Auflagen erteilt.
Das letzte Duell
Zum bisher einzigen Aufeinandertreffen der beiden Sport- und Schwimmvereine kam es am 15. Spieltag dieser Drittliga-Saison. Die Jahnelf ging mit dem Rückenwind aus dem späten Sieg gegen den TSV 1860 in die Partie, doch die Spatzen aus Ulm übernahmen im Jahnstadion Regensburg von Beginn an das Zepter. Der Brasilianer Leonardo Scienza prüfte mit einem gefühlvollen Schlenzer Jahn Keeper Gebhardt, der die Kugel noch mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenkte. Es folgte ein Aufeinandertreffen zweier disziplinierter Defensiv-Verbunde, die erst in Minute 16 geknackt werden sollten - und wie: Bene Saller nagelte nach einer Eckenvariante das runde Leder aus rund 25 Metern in die Ulmer Maschen und bejubelte seinen Treffer gebührend vor der Hans Jakob Tribüne. Doch die Spatzen steckten nicht zurück und spielten sich immer wieder vor das Regensburger Tor. Den Spielfluss zerstörte die Jahn Hintermannschaft allerdings immer wieder gekonnt, sodass gefährliche Abschlussmöglichkeiten rar waren. Der SSV Jahn setzte zwar kurz nach dem Halbzeitpfiff durch einen Vollspannschuss von Dominik Kother ein erstes Ausrufezeichen, doch der SSV Ulm blieb drückend, wenngleich ineffizient. Aus einem schön vorgetragenen Spielzug über Oscar Schönfelder, der selbst den Abschluss verpasste, machte dann Joker Eric Hottmann, den Deckel drauf (86.). So endete das Duell der beiden Donau-Städte am Ende 2:0 für Regensburg.
Interessanter Fakt
Als Aufsteiger aus der Regionalliga schaffte der SSV Ulm zur Saison 1999/2000 den Durchmarsch in die Bundesliga. Trainer der Spatzen in der Zweitligasaison war damals Ralf Rangnick, der sich mit den großen Erfolgen für höhere Aufgaben empfiehl und in der Schlussphase der Saison zum VfB Stuttgart wechselte. Unter Nachfolger Martin Andermatt schaffte Ulm den Aufstieg, musste aber bereits ein Jahr später wieder den Gang in die 2. Liga antreten. So blieb es beim ersten und bisher einzigen Auftritt der Ulmer in der höchsten Spielklasse.
Sei live dabei
Alle Fans haben wie immer die Möglichkeit, das Spiel über die bekannten Kanäle zu verfolgen. Der Live-Ticker berichtet live vom Geschehen auf dem Platz. Auf den Social Media-Kanälen erfahrt Ihr alles, was sonst so dazugehört und auch der Turmfunk überträgt den 34. Spieltag live aus dem Donaustadion. Auf Jahn TV seht Ihr anschließend Stimmen zur Partie.