Am Samstagnachmittag (13.30 Uhr) empfängt die Jahnelf den Hamburger SV im Jahnstadion Regensburg. Im Interview blickt Außenbahnspieler Erik Wekesser auf die vergangenen Wochen zurück, spricht über seine Rolle links offensiv gegen Rostock und erklärt, was die Mannschaft nun besser machen muss als in Hinspiel in Hamburg.
Erik, was überwiegt nach dem 1:1 in Rostock – die Freude, sich nach Rückstand noch einen Punkt erkämpft zu haben, oder die Enttäuschung, die 40-Punkte-Marke zum zweiten Mal in Folge nicht geknackt zu haben?
Erik Wekesser: Es überwiegt ganz klar die Freude, dass wir uns zurückgekämpft haben und einen Punkt aus Rostock mitnehmen konnten. Es ist nicht einfach, wenn man im Ostseestadion in Rückstand gerät und die Rostocker Mannschaft das gut verteidigt. Die Atmosphäre im Stadion war super, deswegen bin ich einfach stolz auf uns, wie wir das gemeistert haben. Jetzt können wir zu Hause mit unseren Fans im Rücken die 40-Punkte-Marke knacken.
Zu Beginn des Spiels hatte man den Eindruck, dass ihr durch die Kulisse und den Start der Rostocker ein paar Minuten gebraucht habt, um ins Spiel zu finden. War das der Fall?
Wir haben auf jeden Fall ein bisschen gebraucht. Das Stadion war so gut wie ausverkauft mit 24.000 Zuschauern, die Rostocker hatten gleich einige Einwürfe hintereinander. Aber das haben wir gut wegverteidigt und sind dann ganz gut ins Spiel gekommen.
Am Ende der Partie wurde es noch einmal richtig hitzig, unter anderem mit der Tätlichkeit gegen dich. Wie hast du diese Phase erlebt?
Es war Vorteil, den der Schiedsrichter doch abgepfiffen hat. Dann ist die ganze Rostocker Mannschaft zu Andreas Albers gesprintet. Dann bin ich dazugerannt und wollte schlichten, die Rostocker von Andreas weghalten. Dann habe ich einen Ellenbogen im Gesicht abbekommen, das war auf jeden Fall zu viel des Guten.
Könnt Ihr als Mannschaft rückblickend stolz darauf sein, dass ihr euch trotz Rückstand und der Kulisse gegen euch zurückgekämpft und den Punkt geholt habt?
Auf jeden Fall können wir stolz darauf sein, das ist in Rostock nicht einfach, Lösungen zu finden. Das haben wir aber geschafft. Am Ende können wir das Spiel sogar noch ganz drehen. Aber das wollen wir gegen Hamburg besser machen und ich bin davon überzeugt, dass wir dort die 40 Punkte knacken werden.
Du hast dieses Mal links im Mittelfeld agiert. Das Zusammenspiel auf der linken Seite mit dir und Leon Guwara hat – nicht nur bei der Vorarbeit des Ausgleichs – ganz gut funktioniert, oder?
Ja, Leon und ich verstehen uns richtig gut. Das hat man auch beim Tor gesehen, das haben wir gut eingeleitet. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht.
Was unterscheidet sich für dich im Detail bei deinen Aufgaben und deinen Abläufen, wenn du links vorne statt links hinten spielst?
Es unterscheidet sich insofern, dass ich vorne ganz andere Aufgaben habe. Ich bin im offensiven Pressing dabei, hinten ist der erste Gedanke zu verteidigen und von hinten anzutreiben und die Jungs vorne zu unterstützen. Ein großer Unterschied ist noch, dass man vorne sehr viele kleine Sprints hat, hinten hast du die Sprints eher über eine längere Distanz.
Ihr habt nun schon fünf Spiele in Folge nicht mehr verloren. Habt ihr nun wieder mehr Stabilität und Selbstvertrauen in eurem Spiel?
Auf jeden Fall, das tut uns gut. Wir haben Stabilität und glauben auch nach Rückständen an uns und geben Vollgas. Das ist extrem wichtig. Das hat man auch nach dem 0:1 in Rostock gesehen, dass wir nicht aufgeben, dass wir weiter an uns glauben, weiter Fußball spielen, auch flach und mutig. Dafür haben wir uns dann belohnt.
Andererseits gab es aus den fünf Spielen auch vier 1:1. Was fehlt noch, um ein Spiel wieder komplett auf eure Seite zu ziehen?
Der Lucky Punch hätte uns auch in Rostock gelingen können, da hatten wir noch gute Szenen. Aber wenn wir an uns glauben, mutig spielen und unsere Tugenden auf den Platz bringen, dann bin ich sicher, dass wir zu Hause gegen den HSV auch wieder gewinnen können.
Was wollt Ihr dem HSV am Samstag im Jahnstadion Regensburg entgegensetzen, um die Punkte hier in Regensburg zu behalten?
Wir wollen auf jeden Fall ein viel besseres Spiel als im Hinspiel abliefern, da haben wir etwas gutzumachen, in Hamburg sind wir nicht so aufgetreten, wie die Fans das von uns kennen. Da gilt es, die Basics auf den Platz zu bringen, unser Pressing so durchzuziehen, dass wir es den Hamburgern schwer machen, hinten rauszukommen. Mit unseren Fans im Rücken bin ich mir sicher, dass wir gewinnen können. Dafür werden wir alles in die Waagschale werfen und dann hoffentlich gemeinsam mit den Fans feiern können.