Titel, Tränen, Triumphe. Aufstiege, Abstiege und wunderschöne Tore – der Jahn Turm hat im alten Jahnstadion an der Prüfeninger Straße so einiges erlebt. Bis Mitte des Jahres wird nun ein detailgetreuer Nachbau an der neuen Spielstätte des SSV, am Jahnstadion Regensburg, eröffnet. Ein Blick zurück und auch voraus.
1949, also vor über 70 Jahren, feierte der Jahn Turm seine Geburtsstunde: Im Zuge einer Stadionerweiterung wurde das „alte“ Jahnstadion mit einer analogen Uhr und Spielstandanzeige ausgestattet. Angebracht wurde diese an einem sechs Meter hohen, viereinhalb Meter breiten und 2,70 Meter tiefen Betonturm. Der Beginn einer großen Liebesgeschichte.
Für viele Jahnfans stellt der Jahn Turm nach wie vor das wichtigste Wahrzeichen aus dem altehrwürdigen Jahnstadion an der Prüfeninger Straße dar. „Der Turm gehört zu uns wie der SSV Jahn, wir freuen uns sehr darüber, dass der Turm auch am neuen Jahnstadion seinen Platz findet“, betont Andi Ahlner (3. Vorsitzender des Jahn Fanclubs „Power vom Tower“, der seinerzeit gar nach dem Jahn Turm benannt wurde). Die nostalgische Anzeigetafel ist Zeitzeuge einiger Fußballschlachten an der Prüfeninger Straße, erlebte unter anderem drei Zweitligaaufstiege des SSV Jahn (1975, 2003 und 2012) hautnah mit oder zeigte am 28. März 1971 das legendäre erste offizielle Tor des Monats von Jahn Stürmer Gerd Faltermeier an, der den Ball mit einem herrlichen, direkt verwandelten, Freistoß unhaltbar im Kasten versenkte.
Seinen letzten offiziellen Auftritt bei einem Jahn Heimspiel erlebte der Jahn Turm am 23. Mai 2015: Auch wenn der bereits seit mehreren Spieltagen feststehende Abstieg in die Regionalliga Bayern schwer auf die Stimmung vieler Fans drückte, bereitete die Jahnelf immerhin einen passenden Rahmen für den letzten Akt nach 89 Jahren im Jahnstadion – das 4:0 gegen Fortuna Köln, das bei Abpfiff um 15.21 Uhr das Endergebnis darstellte, es sollte für die Ewigkeit auf der Anzeigetafel stehen bleiben.
„Wir lieben den SSV Jahn – und wir lieben unseren Jahn Turm“, spricht Ahlner vielen Jahnfans aus der Seele. Fan-Gesänge, Choreografien und eben auch der Fanclub „Power vom Tower“ halten den Jahn Turm in Ehren – ab Mitte des Jahres erinnert eine originaltreue Kopie unweit der Hans Jakob Tribüne an alte Zeiten. Der neue Jahn Turm soll für die Fans ein Ort der Begegnung werden und wie sein Vorgänger, als Zeitzeuge, viele prägende Jahn Momente miterleben.