Mit 2:1 gewann der SSV Jahn Regensburg auswärts gegen Eintracht Braunschweig. Hier lest Ihr die Stimmen von Jahn Angreifer Prince Owusu, Chef-Trainer Joe Enochs, Geschäftsführer Sport Tobias Werner und Gäste-Coach Michael Schiele. Auf Jahn TV seht Ihr ein exklusives Interview mit Maximilian Thalhammer sowie die Highlights der Partie mit dem Kommentar unseres Turmfunks.
Joe Enochs: “Für uns alle ist es sehr, sehr schwer. Der heutige Sieg fühlt sich nicht wie einer an. Der Schmerz über den Abstieg muss sich erstmal setzen, auch wenn es theoretisch noch möglich wäre. Wir müssen mit diesen Emotionen umgehen. Ähnlich wie letzte Woche bekamen wir ein frühes Gegentor, drohten auseinanderzufallen und waren ersatzgeschwächt. Mir imponiert, wie wir dennoch zurückgekommen sind. Die Mannschaft hat ein klasse Spiel gemacht. Darauf bin ich sehr stolz. Trotzdem wird es am Ende wohl nicht reichen. Das ist sehr bitter. Wir haben eigentlich heute den nötigen Kampfgeist und die Teamleistung gezeigt, um die Klasse zu halten. Es ist verdammt schade, dass wir gegen den 1. FC Heidenheim am letzten Spieltag zuhause kein Endspiel mehr haben. Eine große Stärke von mir ist aber mein Optimismus, mit dem ich nun auch in die neue Saison gehen werde. Es gibt viele positive Dinge, die wir mitnehmen können. In gewisser Hinsicht war es bereits ein Spiel für die Zukunft. Ich habe den Jungs gesagt, dass wir aus dieser Situation lernen können. Wir haben heute unsere Aufgabe erledigt. Was auf den anderen Plätzen passierte, konnten wir nicht beeinflussen. Heute haben wir den Jahn gesehen, den ich kenne. Darauf lässt sich aufbauen."
Tobias Werner: "Die Enttäuschung ist riesengroß. Wir haben dennoch heute ein fantastisches Spiel gegen Eintracht Braunschweig abgeliefert und verdient gewonnen. Wir sind aber auch nicht heute erst abgestiegen, sondern schon davor. Am Ende war es insgesamt zu wenig. Aus den letzten sechs Spielen haben wir nur einen Punkt geholt, haben zu viele billige Tore kassiert und zu viele individuelle Fehler gemacht. Aus dem Abwärtsstrudel sind wir nicht mehr herausgekommen. Jetzt müssen wir die Zeit nutzen und eine umfassende Analyse erstellen. In diesem Moment fällt es mir schwer, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Dafür ist es zu früh und die Enttäuschung noch zu groß. Jetzt ist es meine Pflicht für den Verein, eine schlagkräftige Truppe für die 3. Liga zusammenzustellen."
Prince Owusu: “Wir sind nicht gut in das Spiel gestartet und früh in Rückstand geraten. Ich bin eher unerwartet ins Spiel gekommen und wollte eine neue Energie in die Partie bringen. Das ist mir gelungen. Nach meinem verschossenen Elfer habe ich die Situation abgehakt. Klar freut es mich umso mehr, dass ich schließlich den Siegtreffer erzielen konnte. Ich hätte allerdings noch ein, zwei Tore mehr machen können. Dann wäre die Partie ruhiger verlaufen. Die Mannschaft hat hervorragend gekämpft und hat sich mit einem Sieg für die gute Leistung belohnt. Es ist hart, dass wir erst so spät, zu spät, eine Reaktion zeigen konnten und ich muss es jetzt erst verarbeiten. Wir müssen uns noch einmal vor Augen führen, was passiert ist. In der letzten Partie wollen wir noch einmal Gas geben und uns würdig verabschieden.”
Michael Schiele: "Wir sind enttäuscht, dass wir heute gar keinen Punkt geholt haben. Mit dem 1:0 durch Immanuel Pherai sind wir sehr früh sehr gut in die Partie gekommen. Dank der Führung denkst du, dass es lockerer wird, du dann Ball und Gegner laufen lassen kannst. Das haben wir aber nicht geschafft. Wir waren danach in einer sehr defensiven Haltung und haben eher immer einen Schritt nach hinten gemacht. Das 1:1 war dann ein Traumtor, dann haben wir auch noch Glück beim Elfmeter, den Thorben gehalten hat. In der Folge hast Du das Gefühl, dass es in eine gute Richtung laufen kann. Die Partie wurde offener und ausgeglichener. Der zweite Gegentreffer darf so jedoch nicht fallen. Beim Stand von 1:1 darf das einfach nicht passieren. Wir haben im weiteren Verlauf auch das eine oder andere Mal Glück gehabt, dass Jahn Regensburg nicht noch auf 3:1 stellt. Heute haben wir die Aggressivität vom Gegner nicht angenommen und sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. Jetzt müssen wir diese Niederlage aufarbeiten, abhaken, positiv bleiben und die nötigen Punkte in Rostock sichern."