Der SSV Jahn hat die Pokalsensation geschafft und hat sich in der ersten Runde gegen den 1. FC Köln mit 6:5 nach Elfmeterschießen durchgesetzt. Lest hier die Stimmen zur Partie.
Dejan Stojanovic (Jahn Torhüter): "Der Moment nach dem letzten Elfmeter war sehr emotional. Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass das Elfmeterschießen schon vorbei war. Umso schöner war es, als alle auf mich zugelaufen sind. Jeder weiß, dass Köln in der Lage ist, uns unter Druck zu setzen. Wir haben aber gut dagegengehalten, haben bis zum Schluss gut gekämpft. Jeder Torhüter träumt davon, im Elfmeterschießen Held zu werden. Heute hat es geklappt. Ich hatte auf meiner Flasche auch ein paar Tipps fürs Elfmeterschießen stehen, das hat definitiv geholfen. Wir hatten nichts zu verlieren, sind mit dem Gefühl rein: alles oder nichts."
Benedikt Gimber (Jahn Kapitän): "Die Fans waren da, das war der größte Unterschied zum letzten Pokalspiel gegen Köln. Es macht viel mehr Spaß, wenn unsere Fans da sind und der Gast auch viele mitbringt. Das ist ein Fußball-Festtag und natürlich umso schöner, wenn man ihn mit einem Sieg krönen kann. Wir sind in den vergangenen Jahren öfters im Elfmeterschießen weitergekommen, sind entsprechend mit Selbstvertrauen reingegangen und das hat man dann auch gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir die Kölner gar nicht zur Entfaltung kommen lassen, gehen verdientermaßen in Führung. In der zweiten Halbzeit waren wir zu passiv, da haben wir es nicht mehr gut gemacht, was auch der hohen Qualität des Gegners geschuldet war. Dennoch müssen wir versuchen aktiver zu sein. Meine Freundin kommt ursprünglich aus Köln, ihre Familie war da, alle FC-Fans. Deshalb ist es schön, wenn man sich da nichts anhören muss sondern selbst die eine oder andere Spitze verteilen kann."
Mersad Selimbegovic (Jahn Chef-Trainer): "Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen, machen die erste Großchance nicht rein, aber die nächsten beiden. Per Sonntagsschuss am Samstagnachmittag bekommen wir dann den Anschlusstreffer. Es war klar, dass Köln kommen würde. Die ersten zehn Minuten nach der Halbzeit waren wir noch immer wieder gefährlich, nach dem Ausgleich, wo bei drei 50:50-Zweikämpfen der Ball immer bei den Kölnern bleibt, sind wir in der einen oder anderen Situation richtig geschwommen. Wir haben uns mit allen Mitteln gewehrt und mit allem dagegengehalten. Letztlich brauchst du in solchen Spielen auch das Quäntchen Glück, das haben wir uns durch die spielerische Leistung in der ersten und die kämpferische Leistung in der zweiten Halbzeit auch verdient. Im Elfmeterschießen ist es dann natürlich Lotterie und wir sind überglücklich über das Weiterkommen. Kompliment an beide Mannschaften und die Fans. Unsere Fans haben in der schwierigen Phase gemerkt, dass die Mannschaft Unterstützung braucht. Das hat uns nochmal in der einen oder anderen Situation geholfen dagegenzuhalten. So stelle ich mir das vor, eine geschlossene Leistung von Rängen und Feld. Nur so können wir bestehen - im Pokal und in der Liga."
Steffen Baumgart (Chef-Trainer 1. FC Köln): „Glückwunsch an Regensburg. Es war ein intensives Spiel, in der ersten Viertelstunde haben wir es nicht gut gemacht. Danach kamen meine Jungs zurück, wir haben auf zwei Sechser umgestellt und waren am Drücker. Die Leistung meiner Jungs war in Ordnung, über das Ergebnis ärgere ich mich sehr. Wir mussten mit Tony Modeste einen der wichtigsten Spieler auswechseln, weil er einen Tritt bekommt, obwohl der Ball schon weit weg war. Das war schwierig. Ich war mit zwei, drei Schiri-Entscheidungen nicht ganz zufrieden, aber daran lag die Niederlage nicht. Insgesamt hat Herr Brych normal gepfiffen. Wir hatten viele Chancen, um das Spiel zu gewinnen. Bei den Elferschützen fragen wir die Jungs, wer schießen will. Dazu drängen will ich niemanden. Ein Elfmeterschießen ist keine einfache Situation. Linton ist reingekommen, als der Gegner schon etwas müde war. Dann konnte er seine Schnelligkeit gut einsetzen und er hatte gute Aktionen im Eins-gegen-Eins.“