Um die neuen Gesichter der Jahnelf besser kennenzulernen und detailliert auf ihre bisherige Karriere zu blicken, stellen wir Euch im Laufe der Saison die Neuzugänge des SSV Jahn genauer vor. Diesmal über den Jahn Mittelfeldspieler Erik Tallig. Auf Jahn TV seht Ihr weitere spannende Einblick rund um die Jahnelf.
Erik Tallig ist ein bodenständiger Mensch. Dieses Prädikat hörte man im Zusammenhang der vielen Neuzugänge des SSV Jahn in diesem Sommer häufiger. Und auch der erste Wintertransfer der Saison 2023/24 kann so erneut zutreffend charakterisiert werden. Der gebürtige Chemnitzer verstärkt künftig die Jahnelf und will nach seiner überstandenen Verletzungspause wieder richtig angreifen.
Geboren und aufgewachsen ist der am 10. Januar 24 Jahre alt gewordene Flügelspieler in Chemnitz. Obwohl seine Familie gar nicht mal so fußballverrückt gewesen sei, habe er schon als kleines Kind die Augen nicht vom runden Leder lassen können. Im Alter von fünf Jahren trat er erstmals einem SSV bei - dem SSV Textima Chemnitz, wo er bis zum zehnten Lebensjahr seine Liebe zum Mannschaftssport Fußball entfachte. Vom kleinen Dorfverein ging es dann ins Sportinternat des Chemnitzer FC. Die Schule direkt neben dem Trainingsplatz ermöglichte es ihm, seine Fähigkeiten weiter zu verbessern. Zwei Trainingseinheiten standen damals regelmäßig auf dem Plan. In der Nachwuchsabteilung des CFC konnte er sich in der U17 und in der U19 auf höchstem Niveau messen können. In seinen Altersstufen war er stets ein Führungsspieler und ging mit guten Leistungen voran. So durfte er auch zeitweise im Aufstiegsjahr aus der Regionalliga in die 3. Liga bei den Profis auflaufen. “Eine große Ehre” war es für den 19-jährigen Tallig, bei seinem Heimatverein seinen ersten Profivertrag im Folgejahr zu unterzeichnen. In der Saison 2019/20 mauserte sich der wendige Mittelfeldspieler schnell zur Stammkraft und kam in 26 Spielen zu sechs Treffern und zwei Vorlagen. Die Leistungen des jungen Talents konnten jedoch den drohenden Abstieg nicht verhindern. So musste der Chemnitzer FC den Gang in die Regionalliga antreten. Vertrag hatte Tallig nur für die 3. Liga. So ging die Suche nach einer neuen Herausforderung los.
Diese fand er im Sommer 2020 beim TSV 1860 München. Beim Münchner Traditionsverein hatte er einiges vor. Der damalige Löwen-Coach plante mit ihm im offensiven Mittelfeld. “Die Erwartungshaltung war immer sehr hoch, damit muss man als junger Spieler erst einmal umgehen und daran auch wachsen”, resümiert Tallig heute: “Es ist dennoch schön einen solchen Rückhalt unter den Fans zu spüren und spornt mich dazu an, immer meine beste Leistung zeigen zu wollen”, so der 24-Jährige. Für die Löwen kommt er in drei Spielzeiten auf 102 Spiele mit sieben Toren und 12 Assists. Dass seine Zeit dort endete, lag an einer schweren Knieverletzung, die er sich zugezogen hatte. Im Training blieb er an einer Grasnarbe hängen und riss sich unglücklich das Kreuzband, obwohl er durch gute Trainingsleistungen den neuen Trainer Maurizio Jacobacci von sich überzeugen wollte. Es folgte eine lange Leidenszeit, die durch das Auslaufen des Arbeitspapiers bei den Münchnern endete. Doch Erik Tallig ließ sich nicht unterkriegen und arbeitete bis zum jetzigen Zeitpunkt hart für sein Comeback.
Der SSV Jahn Regensburg gibt ihm nun die Chance, sich zu beweisen und an alte Leistungen anzuknüpfen. Die Jahnfans können sich auf einen hart arbeitenden und technisch versierten Spieler freuen, der gewiss sein Herz auf dem Platz lassen wird. “Ich habe selten eine solch sympathische Mannschaft kennengelernt”, schwärmte der Mittelfeldspieler. Bisher habe er sich prima eingelebt und konnte sogar schon den Dom und die Steinerne Brücke besichtigen. Auch beim Wandern könnte man ihn demnächst in Ostbayern antreffen. Er selbst sieht sich als ziemlich unternehmungslustig und ist auch einigen anderen Sportarten zugeneigt. Die Regeneration vom Training verbringt er allerdings meistens mit seinem Fernstudium in Sportmanagement, das er seit nun über einem Jahr vorantreibt. Denn auch nach der Karriere will Tallig dem Fußball erhalten bleiben.