„Jahn sein“ heißt das Jahn Jahresmotto. Ab sofort spricht die Jahnzeit regelmäßig mit ehemaligen Spielern des SSV Jahn und blickt mit spannenden Geschichten auf die vergangenen Jahrzehnte zurück. Was bedeutete Jahn sein zu ihrer Zeit, was bedeutet es ihnen inzwischen? In der April-Ausgabe erzählt Tobias Schlauderer vom Zweitliga-Aufstieg 2012, den Erlebnissen im alten Jahnstadion und zieht Parallelen zwischen der Jahnelf von damals und heute.
Jahnzeit: Hallo Tobias, du hast von 2008 bis 2012 vier Jahre lang das Jahn Trikot getragen, 116 Spiele für den SSV bestritten – welche Erinnerungen hast Du an diese Zeit?
Schlauderer: Natürlich habe ich sehr viele Erinnerungen an diese Zeit. Dazu gehören die vielen schönen Momente wie der Zweitliga-Aufstieg 2012 mit den beiden Relegationsspielen gegen den KSC. Es gab aber auch schwierige Zeiten wie 2009, als dem SSV der Strom und das Wasser abgestellt wurden und wir als Mannschaft beispielsweise nicht mehr duschen konnten. Ich habe also einiges erlebt.
Speziell der angesprochene Zweitliga-Aufstieg 2012 war für Dich persönlich sicherlich ein emotionaler und sportlicher Höhepunkt. Was war das Erfolgsrezept der damaligen Mannschaft?
Wir hatten eine homogene Mannschaft und einen sehr guten Trainer. Wir Spieler haben uns auch außerhalb vom Platz sehr gut verstanden, die Freundschaften bestehen bis heute noch. Es hat einfach alles miteinander funktioniert, was am Ende ausschlaggebend für diesen sensationellen Erfolg war.
Die beiden Relegationsspiele gegen Karlsruhe waren dabei etwas Besonderes, oder?
Wir sind damals als Außenseiter in diese Relegation gestartet – galten wir doch noch vor der Saison als Abstiegskandidat in der 3. Liga. Deswegen waren das zwei zusätzliche Spiele, die wir ohne großen Druck angehen konnten. Eine Art „Schmankerl“. Klar war aber auch, dass wir es unbedingt schaffen wollten, in die zweite Bundesliga aufzusteigen. Letztendlich konnten wir befreiter aufspielen als der KSC und hatten in der ein oder anderen Situation etwas mehr Lockerheit.
Hältst Du denn noch Kontakt zu ehemaligen Weggefährten?
Ich denke, dass zeichnet die Jahn Familie aus. Ein Großteil der Mannschaft war ja ein paar Jahre vorher, auch in der ganz schweren Zeit, schon dabei, als der SSV vor dem Aus stand. Es waren damals schon viele Spieler aus der Region in den Reihen, die den Jahn gut kannten und hier verwurzelt waren – wie zum Beispiel David Romminger, Stefan Binder, Tobias Zellner oder Moises Bambara. Für sie bedeutete es sehr viel, für den SSV Jahn und die Region zu spielen. Diese Eigenschaften wurden an die darauffolgenden Mannschaften wie zum Beispiel die 2012er-Mannschaft übertragen. Ich denke, davon profitiert der Jahn bis heute. Weil die Mannschaft damals schon mit Spielern wie Oli Hein oder Wastl Nachreiner versucht hat, das Ganze aufrechtzuerhalten und eine Jahn Identität herzustellen.
Das komplette Interview mit Tobi Schlauderer lest Ihr in der neuen Jahnzeit im April.