„Jahn sein“ heißt das Jahn Jahresmotto. Deswegen spricht die <link media jahnzeit _blank external link in new>Jahnzeit regelmäßig mit ehemaligen Spielern des SSV Jahn und blickt mit spannenden Geschichten auf die vergangenen Jahrzehnte zurück. Was bedeutete Jahn sein zu ihrer Zeit, was bedeutet es ihnen inzwischen? In der Mai-Ausgabe erzählt Tobias Schweinsteiger unter anderem, was er zwischen den beiden Relegationsspielen gegen Karlsruhe 2012 gemacht hat oder wie er die aktuelle Mannschaft des SSV Jahn sieht.
Jahnzeit: Servus Tobi, im März gab es das Aufeinandertreffen mit Deinem ehemaligen Club, dem SSV Jahn Regensburg. Mit Oli Hein und Wastl Nachreiner sind noch zwei Deiner Ex-Kollegen im Kader der Jahnelf zu finden. Wie war das Wiedersehen mit den alten Weggefährten?
Schweinsteiger: Vor den Spielen der Profis kümmere ich mich unter anderem auch um das Warmmachen, da sind mir die beiden direkt auf dem Platz über den Weg gelaufen. Es ist immer wieder schön ehemalige Weggefährten zu treffen. Oli und Wastl standen ja zu meiner Zeit beim SSV Jahn noch am Anfang ihrer Karriere – und obwohl sie heute gestandene Zweitliga-Spieler und Gesichter der aktuellen Jahnelf sind, hat man immer noch den Respekt vor ihrem alten Kapitän gespürt (schmunzelt). Nach der Partie hatten wir dann noch die Möglichkeit etwas länger miteinander zu sprechen. Ein tolles Gefühl, wir drei haben es wirklich genossen und hatten unseren Spaß.
Zu welchen Spielern aus Deiner Regensburger Zeit hältst Du noch Kontakt?
Jim-Patrick Müller (heute SpVgg Unterhaching) und Tobias Schlauderer gehören zu meinem engeren Freundeskreis, mit beiden stehe ich in regelmäßigem Kontakt. Von der 2012er-Aufstiegsmannschaft gibt es noch eine WhatsApp-Gruppe, in der auch Markus Weinzierl mit dabei ist. Mit ihm tausche ich mich ohnehin noch des Öfteren über Trainingsinhalte aus. Das Gleiche gilt für Mersad Selimbegovic, der einen beachtlichen Weg beim SSV Jahn gegangen ist. In der Regel telefonieren wir spätestens alle zwei, drei Monate miteinander. Aufgrund der fußballfreien Zeit haben wir uns aber in den letzten Wochen noch häufiger über fußballspezifische Dinge, wie die richtige Trainingssteuerung- oder Intensität ausgetauscht. Auch mit Michi Hofmann, der Torwart-Trainer beim Regionalliga-Spitzenreiter Türkgücü München ist, telefoniere ich hin und wieder.
Du bist von 2010 bis 2012 für zwei Jahre für den SSV Jahn aufgelaufen, hast den Club als Kapitän angeführt. Welche Gedanken kommen Dir in den Sinn, wenn Du an Deine Zeit in Regensburg zurückdenkst?
Dass wir eigentlich immer sehr viel Spaß miteinander hatten. Wir haben uns auf jedes Training gefreut, haben für jedes Spiel gebrannt. Gerade in der Aufstiegssaison 2011/12 haben wir uns in einen wahren Rausch gespielt. Wir waren ja damals alles andere als ein Favorit auf die vorderen Plätze, für viele galten wir eher als ein sicherer Absteiger. Ich denke, dass uns das alle noch zusätzlich motiviert hat. In dieser Spielzeit hat einfach sehr, sehr viel zusammengepasst. Wir hatten gute Charaktere in der Mannschaft und haben nie aufgesteckt. Als wir nach der Winterpause aufgrund einiger verletzungsbedingter Ausfälle von Leistungsträgern einen kleinen Durchhänger hatten, sind eben andere Jungs in die Bresche gesprungen. Auch wenn die Rückrunde ihre Höhen und Tiefen hatte, wir waren uns immer sicher, dass wir bis zum Ende oben mitspielen können. Selbst beim alles entscheidenden Relegations-Rückspiel in Karlsruhe haben wir dran geglaubt, sind aber ohne Druck auf den Platz gegangen. Wir hatten einfach nur Spaß - das war unser größtes Erfolgsrezept.
In dieser Relegation gelang 2012 dann auch der überraschende Aufstieg in die 2. Bundesliga, mit Markus Weinzierl als Trainer an der Seitenlinie. Wie würdest Du ihn als Trainer beschreiben?
Er hat es geschafft, die richtige Mischung innerhalb der Mannschaft zu finden. Wir alle, egal ob Stamm-, Ergänzungs- oder Nachwuchsspieler sind für ihn durchs Feuer gegangen. Er hat es wie kein Zweiter verstanden das Optimum aus uns heraus zu kitzeln. Mit der richtigen Trainingsdosierung und der passenden Taktik hat er unsere Stärken voll ausgespielt, zudem hatte er in der Aufstiegssaison einfach das richtige Händchen für personelle Entscheidungen. Seine Einwechslungen haben immer wieder den Erfolg gebracht, er hatte ein unglaublich gutes Gespür für die Situationen.
Das komplette Interview mit Tobi Schweinsteiger lest Ihr in der neuen Jahnzeit im Mai.