Aktuell ruht der reguläre Trainingsbetrieb natürlich auch im Jahn Nachwuchsleistungszentrum. Doch wie arbeitet die Jahnschmiede unter den gegebenen Voraussetzungen? Der aktuelle Bericht der Jahnschmiede liefert Euch einen Einblick.
Kaulbachweg Regensburg, Sonntag, 14 Uhr. Eigentlich wäre für die U21 des SSV Jahn die wichtige Bayernliga-Partie gegen den TSV Nördlingen angestanden. Doch aktuell ruht der komplette Spielbetrieb in der Jahnschmiede, auch ein Mannschaftstraining ist momentan vor dem Hintergrund der behördlichen Vorgaben nicht möglich. Bei den Spielern und Trainern der Jahnschmiede ist deshalb Kreativität gefragt. „Natürlich stellt uns die momentane Situation vor Herausforderungen“, sagt Christian Martin, Leiter der Jahnschmiede. „Aber wir schauen, dass wir das Bestmögliche daraus machen und Wege finden, um trotzdem gezielt an der Entwicklung unserer Spieler zu arbeiten.“
Seit gut zwei Wochen ist ein gemeinsames Training für die Nachwuchsteams des SSV Jahn nicht mehr möglich. Statt auf dem Trainingsplatz halten sich die Spieler in den eigenen vier Wänden fit. „Wir geben den Jungs detaillierte Trainingspläne für zuhause mit an die Hand“, betont Martin. „Die Übungen variieren zwischen den verschiedenen Altersgruppen und werden wöchentlich aktualisiert.“ Dass die Akteure auch im „Homeoffice“ auf ein ausgewogenes Trainingsprogramm zurückgreifen können, ist den Trainern der Jahnschmiede dabei äußerst wichtig. „So wollen wir den Nachwuchsspielern die bestmögliche Förderung gewährleisten“, sagt Martin weiter.
„Unser aktueller Trainingsplan beinhaltet vor allem Laufübungen mit fußballspezifischem Bezug, aber auch Stabilisierungs- und Mobilitätsübungen wie das Dehnen“, erklärt Marco Pfab, Mittelfeldspieler der U21. Der 22-Jährige vermisst den geregelten Spiel- und Trainingsbetrieb: „Ohne Fußball ist es komisch, da fehlt einem schon etwas.“ Um sich weiterhin fit zu halten, trainiert Pfab sechsmal in der Woche, dabei gehen ihm aktuell vor allem seine Mannschaftskameraden ab. „Über WhatsApp sind wir alle im ständigen Austausch, abends verabreden wir uns oft Online und spielen FIFA.“ Den persönlichen Kontakt könne das „aber natürlich nicht ersetzen“.
Wann der geregelte Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden kann ist derzeit auch für die Verantwortlichen der Jahnschmiede nicht absehbar. „Das Training ist bis auf weiteres ausgesetzt“, sagt Martin. Wann es wieder richtig losgehen kann, hängt für den Leiter der Jahnschmiede unter anderem auch vom Wiederbeginn der bayerischen Schulen ab.
Bis dahin ist weiter Kreativität in der Jahnschmiede gefragt: Trainingsfortschritte und Leistungen bewerten die Trainer derzeit anhand von Umfragen innerhalb ihrer Teams und Videos, die die Spieler zuschicken. Für Christian Martin und sein Team bedeutet das Zusatzschichten, denn neben der Sichtung der Trainingseindrücke und persönlichen Telefonaten mit jedem einzelnen Spieler„wollen wir den unterschiedlichen Teams für jede Woche neue, altersgerechte Trainingspläne zur Verfügung stellen.“ Bei insgesamt neun Nachwuchsmannschaften, ein nicht zu unterschätzender Aufwand. Doch um aus der aktuellen Situation das Bestmögliche zu machen, ist vor allem auch Kreativität gefragt.