In der Rubrik „Heute vor… Jahren“ blickt Jahn Archivar Prof. Dr. Wolfgang Otto auf wichtige Jahrestage zurück. Heute: Spiele zwischen den Städten Regensburg und Nürnberg/Fürth vor 100 Jahren.
Überraschend schnell kam nach dem Ende des Ersten Weltkriegs der Fußballsport wieder in Gang. Das galt auch für Regensburg, wo sich der Turnerbund Jahn begann gegen seinen Lokalrivalen als Nummer eins der Stadt durchzusetzen. Dies gelang mit dem Aufstieg in die erstklassige Bezirksliga Südbayern im Jahre 1921. Bereits ein Jahr zuvor, am 6. Juni 1920, als heute vor 100 Jahren, machte der Regensburger Fußball aber von sich reden.
Vor dem Kriege hatten es in die höchste bayerische Spielklasse, die im Gegensatz zu den 1920er Jahren eingleisig spielte, aber mit Ausnahme der Würzburger Kickers ausschließlich Vereine aus der Hauptstadt des Königreiches, der Frankenmetropole Nürnberg und dem benachbarten Fürth geschafft. In den Kriegsspielzeiten 1916/17 und `17/18, als die Meisterschaft im „Ostkreis“ des Süddeutschen Fußballverbands in Gruppen ausgespielt wurde, schaffte es mit dem TV 1861 Regensburg erstmals auch ein ostbayerischer Club zumindest ins Halbfinale. In Hin- und Rückspielen musste man sich hier jedoch sehr deutlich gegen den Vorgängerverein des FC Bayern München (0:6 und 0:7) und den 1.FC Nürnberg (0:17 und 0:19) geschlagen geben.
Nur zwei Jahre später gelang der Regensburger Stadtauswahl aus sieben Spielern von TB Jahn und vier Akteuren des TV 1861 mit einem 2:1-Erfolg über eine Auswahl der nicht weniger rivalisierenden Vereine 1. FCN und SpVgg Fürth eine große Sensation. Ein Großteil der Gäste aus Franken sollte nur wenige Jahre später mehrfach die komplette Nationalmannschaft stellen.