Gerd Faltermeier (1943-2009) erzielte am 28. März 1971 das erste Tor, das von der ARD mit dem Prädikat „Tor des Monats“ ausgezeichnet wurde. Besser gesagt von den Zuschauerinnen und Zuschauern des „Ersten“, die in jenen Jahren – als es neben den beiden bundesweiten Fernsehprogrammen lediglich noch die „Dritten“ als Regionalsender gab – zu hunderttausenden an der monatlichen Kür des schönsten, kuriosesten, manchmal auch lustigsten Treffers teilnahmen. Auf den insgesamt 250 000 Briefen und Postkarten, die im April 1971 beim ersten „Wahlgang“ zum „Tor des Monats“ eintrafen, stand der Name „Gerhard Faltermeier“ 71 000 Mal und damit am häufigsten.
Der damalige Spielmacher der Rot-Weißen hatte am 28. März 1971, einem Sonntag, gegen den VfR Mannheim das vorentscheidende 2:0 erzielt. Das Kuriose an dem Treffer, was letztlich auch zur Wahl geführt haben mag, war die Tatsache, dass der Ball nach dem 20-Meter-Schuss im Dreieck des Torgestänges stecken blieb. Das Spiel wurde übrigens 3:2 gewonnen, die Hoffnung bei nur drei Punkten Rückstand auf Platz zwei (und einem Nachholspiel in der Hinterhand) noch in die Bundesliga-Aufstiegsrunde zu gelangen, zerschlug sich wenige Wochen später jedoch.
Für den Jahn wie den Fußball der ganzen Region blieb es übrigens das einzige „Tor des Monats“ seither. Gerd Faltermeier, einstiger Amateurnationalspieler des Jahn, verließ den SSV 1972 in Richtung KSC, später ließ sich der Steinsberger auch privat und beruflich in Karlsruhe nieder. Er starb 2009 viel zu früh an einer Krebserkrankung.