In der Rubrik „Heute vor… Jahren“ blickt Jahn Archivar Prof. Dr. Wolfgang Otto auf wichtige Jahrestage zurück. Heute: Ein 3:3-Unentschieden in einem Testspiel gegen die Nationalmannschaft Österreichs kurz vor der WM 1954.
Lange Zeit galt die Saison 1953/54 als die erfolgreichste der Jahn Geschichte. Erst in den zurückliegenden Jahren konnten mit den Plätzen fünf und acht in der 2. Bundesliga bessere Platzierungen im deutschen Fußball erreicht werden. Aus der Spielzeit unter Trainer Franz Binder sind vor allem zwei Ereignisse in bleibender Erinnerung geblieben: der „Torbruch von Karlsruhe“ im Oktober 1953 und das 3:3-Remis gegen den späteren WM-Dritten Österreich am 27. Mai 1954, also heute vor 66 Jahren.
Die Verpflichtung des Wiener Alt-Internationalen Franz „Bimbo“ Binder hatte schon 1952 ein Testspiel gegen die österreichische Auswahlmannschaft ermöglicht. Die Nachbarn gehörten seinerzeit immer noch zu den besten Fußballnationen Europas, was die Jahnelf beim Spiel in Linz mit 1:9 zu spüren bekam. Das Regensburger Publikum hatte sich vor dem „Rückspiel“ am 27. Mai 1954 im Jahnstadion sicherlich auf eine ähnliche Machtdemonstration eingestellt. Doch das Spiel gegen die später bis ins kleine Finale in der Schweiz vorstoßende Mannschaft von Trainer Walter Nausch an diesem Himmelfahrtstag wurde keineswegs ein Himmelfahrtskommando. Statt 1:9 hieß es diesmal vor 15.000 Zuschauern im Jahnstadion 3:3. Auf der Trainerbank des SSV Jahn saß da übrigens nach Binders Abgang in Richtung 1. FC Nürnberg bereits sein Nachfolger Joseph „Pepi“ Uridil, dem, wie sich beweisen sollte, die österreichische Spielweise freilich immer noch ebenso gut bekannt war.