Erst in der April-Ausgabe der „Jahnzeit“ – vor dem damaligen Zweitliga-Heimspiel – hat der Jahn Archivar ausführlicher in die Geschichte des diesjährigen Erstrunden-Gegners im DFB-Pokal, 1.FC Magdeburg, geblickt. Ehe am Abend des 14. Augusts der einstige Europapokal-Sieger von der Elbe gastiert, kommt es am 5. August (14 Uhr) zu einem nicht minder interessanten Heimspiel: die SpVgg Unterhaching kommt wieder einmal zum Duell.
Zum ersten Pflichtspiel mit den Oberbayern kam es am 14. Oktober 1983, als Aufsteiger SSV Jahn unter Trainer Klaus Sturm gegen den amtierenden Bayernliga-Meister vor 6000 Zuschauern ein 0:0 erreichte. Nach einem weiteren frustranen Versuch feierten die Hachinger 1989 – der SSV Jahn war wieder einmal viertklassig – unter Erfolgstrainer Karsten Wettberg den Sprung ins Unterhaus. Genauso wie nach einem weiteren Aufstieg 1992 war damals bereits nach einem Jahr das Abenteuer 2. Bundesliga beendet. Dies sollte mit dem dritten Aufstieg 1995 unter Trainer Lorenz-Günther Köstner anders werden. Zuvor hatten in der Saison 1993/94 die letzten Aufeinandertreffen der beiden Vereine in der Bayernliga stattgefunden: hier ist die Bilanz klar auf Seiten der SpVgg Unterhaching, zwei Jahn Siegen stehen aus dieser Zeit in der Drittklassigkeit vier Remis, aber zehn Hachinger Siege gegenüber. Während die Regensburger anschließend in die Niederungen der Landesliga abtauchten, begann die erfolgreichste Phase der Unterhachinger Fußballgeschichte. Im vierten Zweitliga-Jahr, erneut war Köstner der Übungsleiter in der Münchner Vorstadt, schrieb der Club aus der 20 000 Einwohner-Gemeinde Fußball-Geschichte, als der Aufstieg in die Bundesliga gelang. Nach dem Abstieg im zweiten Jahr war man auch in der 2. Bundesliga indisponiert und fand sich zur Saison 2002/03 in der drittklassigen Regionalliga Süd wieder. Erstmals nach fast zehn Jahren kam es hier auch wieder zu Duellen mit dem SSV Jahn – und wie: die Teams von Wolfgang Frank und Günter Sebert lieferten sich bis zum Schluss einen harten Kampf um die Meisterschaft, die Unterhaching am Ende nur aufgrund der mehr erzielten Tore für sich entscheiden konnte. Dabei hatte Jahn das Heimspiel mit 2:0 (Tore durch Vlado Papic und Andras Tölcseres) vor 4000 Zuschauern gewonnen, Unterhaching siegte im Rückspiel 2:1. Genannte Aufstiege der Rot-Weißen vor 40 und 20 Jahren werden ebenso wie die 70. Wiederkehr des Oberliga-Aufstiegs von 1953 im Herbst übrigens Thema einer Ausstellung des Jahn Archivs in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Regensburg sein, weitere Informationen dazu folgen in den nächsten Wochen.
Während die Rot-Weißen seinerzeit gleich wieder abstiegen (obwohl gegen den Mitaufsteiger immerhin vier Punkte erzielt wurden), hielt sich die SpVgg Unterhaching dort drei weitere Jahre und stieg erst 2006 – zum bislang letzten Mal – aus dem Unterhaus ab. Es folgten noch einige Aufeinandertreffen in Regionalliga bzw. 3. Liga bis 2015 (5 Jahn-Siege, zwei Remis, drei Niederlagen), als beide Vereine in die viertklassige Regionalliga Bayern abstiegen. Während sich der SSV im neuen Jahnstadion hier bekanntlich als Meister durchsetzte und anschließend den Höhenflug der letzten Jahre antrat, kamen die Münchner Vorstädter in der Zwischenzeit über vier weitere Spielzeiten in der 3. Liga nicht hinaus, brauchten zuletzt zwei Anläufe in der Regionalliga zum erneuten Aufstieg auf die bundesweite Fußballbühne. So datiert das letzte Punktspiel vom 22. November 2015, als Jahn in der viertklassigen Regionalliga mit 2:1 vor 4200 Zuschauern siegte, ebenso war im Hinspiel im Hachinger Sportpark ein dreifacher Punktgewinn gelungen. Zu Hause musste der SSV Jahn in den letzten 20 Jahren übrigens nur ein Mal eine Heimniederlage gegen die Münchner Vorstädter erleben: das war im Abstiegsjahr beider Mannschaften aus der 3. Liga im August 2014 (0:2).
Überaus positiv liest sich übrigens auch die Bilanz gegen den dritten Heimspiel-Gegner des Monats, die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund. Die bislang drei Drittliga-Heimspiele zwischen 2009 und 2015 wurden allesamt gewonnen. Das Spiel gegen die U23 des Deutschen Vizemeisters findet übrigens am Vorabend des erstmals stattfindenden „Tag der Fußballgeschichte“ am 24. August statt, für den sich auch das Jahn Archiv einiges einfallen hat lassen. Dazu und vieles mehr lest Ihr in der August-Ausgabe der Jahnzeit.