Am Donnerstagabend versammelten sich die Mitglieder des SSV Jahn im Jahnstadion Regensburg zur alljährlichen ordentlichen Mitgliederversammlung des e. V.. Die rund 300 Anwesenden blickten gemeinsam auf die vergangenen Monate zurück und thematisierten die zukünftige Ausrichtung. Außerdem wählten die Versammelten mit Johannes Fuchs und Sebastian Nachreiner zwei Aufsichtsräte.
Rund 300 Jahn Mitglieder fanden sich am Donnerstagabend bei der diesjährigen Mitgliederversammlung im Jahnstadion Regensburg ein. Zu Beginn der Veranstaltung wurden Daniel Lesser (ehemaliger Vorstand Finanzen & Controlling) sowie der scheidende Aufsichtsratsvorsitzenden Georg Martin für ihr jahrelanges Engagement geehrt und verabschiedet.
Einer der Höhepunkte des Abends war anschließend die Ernennung des langjährigen Geschäftsführers Profifußball Dr. Christian Keller zum ersten „Ehrenvorsitzenden“ des Vereins. Sichtlich bewegt nahm Keller unter langem Applaus die Ehrung hingegen: „Ich weiß diese Ehrung zu schätzen, sie bedeutet mir sehr viel. Ich bedanke mich für die achteinhalb Jahre hier. Der SSV Jahn ist besonders und hat eine klare Werteorientierung. Aus dieser resultiert, dass immer der Mensch im Vordergrund stand und steht. Das gibt es im Profifußball selten. Es steht immer die Sache im Vordergrund und keiner nimmt sich zu wichtig. Wir hatten über die Jahre den Mut, anders zu denken, weil wir das als SSV Jahn auch tun mussten, um wettbewerbsfähig zu sein. Zudem hat den SSV Jahn immer der große Zusammenhalt über viele Anspruchsgruppen hinweg ausgezeichnet.“
Anschließend blickte Vorstandsvorsitzender Hans Rothammer in seinem Bericht auf die erfolgreiche Suche Anfang des Jahres nach einem Grundstück für den Neubau des Nachwuchsleistungszentrums zurück. Er betonte, dass der SSV Jahn unverändert mit Nachdruck und Sorgfalt seine Planungen bei diesem Projekt vorantreibe. Zudem sprach er über die Bedeutung der Nachhaltigkeitsthemen, die positive Entwicklung beim Aufbau des Jahn Vereinspartnerschaften und der bedeutsamen Werteorientierung des SSV Jahn. Der Profifußball müsse seine gesellschaftliche und soziale Verantwortung wahrnehmen, so Rothammer. Zudem ordnete er den Fußball-Standort Regensburg entsprechend ein und betonte, dass man alles aus eigener Kraft und ohne größere finanzielle Hilfe erwirtschafte. „Trotz der überaus positiven Entwicklung der letzten Jahre muss man berücksichtigen, dass die 2. Bundesliga weiterhin die obere Bandbreite unserer Möglichkeiten darstellt“, ordnete Hans Rothammer ein und weiter: „Es wäre kontraproduktiv, nach einem Umbruch einen Wiederaufstieg sofort als Saisonziel auszurufen. Die 2. Bundesliga ist für den SSV Jahn alles andere als selbstverständlich.“ Vielmehr habe man es geschafft, einen geschätzten und angesehenen Verein im deutschen Profifußball zu etablieren. Im Rückblick auf die vergangene Saison 2022/23 setzte Rothammer auch zu einer selbstkritischen Analyse an, wobei die „zufriedenstellende Besetzung der Nachfolge von Christian Keller nicht gelungen ist.“ Der Abstieg sei schmerzhaft und denkbar knapp gewesen. Die Situation auf der sportlichen Ebene habe auch die Arbeit von Mersad Selimbegovic erschwert, so Rothammer. Dem langjährigen Spieler und Trainer wünschte er anschließend für die Zukunft alles Gute und stellte nochmals heraus, welch Leidenschaft und Herzblut jener in seinen 16 Jahren beim SSV Jahn in den Verein gesteckt habe. Die Fülle an Umständen führte zum nicht mehr zu verhinderndem Abstieg, so Rothammer. „Selbstverständlich übernehmen wir die Verantwortung für die wichtigsten Personalentscheidungen der letzten Jahre sowie für den Gesamtzustand des Vereins“, erläuterte er. „Deshalb sind wir auch verantwortlich für die Entscheidungen, die weiter den Turnaround bewirken sollen. Mit der Einstellung von Joe Enochs und Achim Beierlorzer haben wir sehr schnell eine schlagkräftige, engagierte Mannschaft mit hohem Potenzial aufstellen können.“ Optimistisch blickte der Vorstandsvorsitzende des SSV Jahn Regensburg e.V. in die Zukunft und freue sich auf eine konstruktive und faire Zusammenarbeit.
Thomas Ebeling (Vorstand kaufmännischer Bereich e.V.) konnte trotz des Abstiegs erneut ein knappes positives Ergebnis des e. V. vermelden. Dieser habe einen Überschuss von 4 Tausend Euro erzielt. Anschließend blickte Philipp Hausner (kaufmännischer Geschäftsführer des SSV Jahn und Vorstand kaufmännischer Bereich e.V.) auf die vier wesentlichen Wirkungsbereiche zurück. Die Mitgliedschaften haben sich auf 4.800 gesteigert, mit der Jahn Kinderwelt lege man den Grundstein für die Jahnfans von morgen und mit den Jahn Vereinspartnerschaften verankere sich der Verein stetig mehr in der Region Ostbayern. Zudem werde man im Tätigkeitsbereich der Nachhaltigkeit nicht missionierend, sondern in stetiger Weiterentwicklung durch umfangreiche Initiativen zu einer besseren Zukunft beitragen, so Hausner. Mit Blick auf die Jahn KG verkündete Philipp Hausner als kaufmännischer Geschäftsführer eine positive Bilanz trotz der Halbierung des Umsatzes im Vergleich zur vergangenen Zweitliga-Saison. „Auch wenn der Gang in die 3. Liga kaufmännisch gesehen einen schmerzlichen Einschnitt darstellt, ist das Glas nicht halbleer, sondern halbvoll. Wir sind wirtschaftlich gesehen stabil und gesund und wir sehen, welche Substanz und Strahlkraft in den letzten Jahren entstanden ist.“ Zum Abschluss seines Vortrags bezog sich Hausner auf das beim Neujahresempfang ausgerufenen Jahresmotto „Füreinander einstehen“. Zwar wurde das Motto im ersten Halbjahr nicht so gelebt wie vorgestellt und das ausgerufene sportliche Ziel Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga nicht erreicht, doch im Saisonübergang nahm das Motto neu an Fahrt auf. „Seit Sommer wurde das Motto im Verein auf eine Art und Weise gelebt, wie ich es nicht für möglich gehalten habe. Alle waren in unterschiedlichen Bereichen füreinander da“, betonte Philipp Hausner, lobte den Zusammenhalt sowie die Entschlossenheit aller Beteiligten und appellierte an die Fortsetzung dieses Weges.
Auf sportlicher Ebene wichtige Fortschritte zu erkennen
Als Vorstand des sportlichen Bereichs e.V. blickte Oliver Hein auf die sportliche Sphäre im Nachwuchsbereich. Dabei sprach er die wichtige Erweiterung der Büroräumlichkeiten am Kaulbachweg an und erwähnte die sinnvolle Aufstockung der Trainer und Mitarbeiter. Der Klassenerhalt der U17 in der Junioren-Bundesliga stehe zudem exemplarisch für diese kontinuierliche positive Entwicklung im Nachwuchsbereich. „Die Kontinuität, die wir seit Jahren an den Tag legen, zahlt sich aus. Langsam reifen unsere Früchte heran“, so Oli Hein. Anschließend berichtete Achim Beierlorzer (Geschäftsführer Sport des SSV Jahn und Vorstand sportlicher Bereich e.V.) an die anwesenden Mitglieder. Er gab bekannt, dass die Jahnschmiede in der Kategorisierung beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) in die höchste Stufe aufgestiegen und ab sofort als „Leistungszentrum der Kategorie 1“ geführt wird. Weitere Details zu diesen Fortschritten lest Ihr hier. Achim Beierlorzer erklärte zu seiner Rückkehr im Sommer in neuer Funktion als Geschäftsführer Sport: „Der SSV Jahn ist ein Verein, der sehr werteorientiert agiert und familiär ist. Das habe ich gleich nach den ersten Gesprächen gespürt und nun auch nach den ersten Monaten so wahrgenommen. Mit seiner Vereinsphilosophie gibt es hier eine klare Struktur und Identität, die auf unterschiedliche Art und Weise verfolgt und gelebt wird.“ Zudem erklärte er nochmals, dass es nicht das Ziel sei, den direkten Wiederaufstieg auszurufen, sondern sich weiter als Mannschaft zu finden. Beierlorzer appellierte am Ende seines Berichts an die Mitglieder: „Wir sind auf einem guten Weg, aber diese Entwicklung darf und muss Ansporn für die nächsten Schritte sein. Wir müssen immer einen Deut mehr machen und mehr machen wollen. Wir sind ambitioniert und ehrgeizig, aber demütig und bodenständig und respektvoll jedem Gegner gegenüber. Ich möchte mit genau dieser Geschlossenheit und im Hier und Jetzt unterwegs sein und gemeinsam ein Verein sein.“
Im letzten Teil der Mitgliederversammlung wurden sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat entlastet. Anschließend fand die Wahl von zwei Aufsichtsräte statt. Beim Wahlleiter hatten sich zuvor frist- und formgerecht drei Kandidaten für zwei Posten beworben (Johannes Fuchs, Sebastian Nachreiner, Andreas Schiller). Bei insgesamt 270 abgegebenen Stimmen wurde Johannes Fuchs (203 Stimmen), der bereits seit 2020 Teil des Aufsichtsrates ist, in das Gremium wiedergewählt. Neu dabei ist zukünftig Sebastian Nachreiner (264 Stimmen).
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden auch Mitglieder für ihre langjährige Treue zum SSV Jahn oder für den Abschluss einer Lebensmitgliedschaft geehrt.
Die Geehrten in der Übersicht:
15 Jahre Mitgliedschaft:
- Herbert Brecht
- Michael Eckl
- Manuel Geiger
- Sebastian Geigl
- Franz Gerber
- Josef Gerber
- Thomas Gottschling
- Eckart Keil
- Manfred Kraml
- Julian Lindemann
- Florian Lumer
- Christian Peringer
- Julio Peutler
- Christian Sauerer
- Matthias Schambeck
- Andreas Schiller
- Lucas Schmitt
- Wolfgang Schraml
- Daniel Stürzl
- Johanna Weichselgartner
- Josef Weismann
25 Jahre Mitgliedschaft:
- Esther Groenewold
- Bernd Hofmann
- Richard K. Seidl
- Claas-Jochim Trede
50 Jahre Mitgliedschaft:
- Hans Dirmeier
- Johann Ettl
Lebensmitgliedschaft:
- Jonas Bauer
- Markus Glas
- Josef Koller
Zudem gedachte man den verstorbenen Mitgliedern:
- Andersen Ahlner
- Edgar Avemaria
- Eberhard Beyer
- Oswald Butscher
- Dieter Dallmeier
- Armin Daubner
- Peter Doll
- Bernhard Hartl
- Reik Jordan
- Friedrich Neuland
- Michael Obendorfer
- Helga Pfeffer
- Klaus Primbs
- Peter Scheidl
- Helmut Schregle
- Christoph Steinberger
- Alfredo Stocchi
- Herbert Vogl