Der SSV Jahn startete mit einem Heimsieg gegen Hannover 96 ins neue Jahr 2020. In einem umkämpften Spiel erzielte Max Besuschkow per Elfmeter das Tor des Tages.
Der erste Abschluss der Partie gehörte direkt der Jahnelf, die gerade in den Anfangsminuten früh den Weg nach vorne suchte. Eine scharfe Flanke von Oliver Hein aus dem Halbfeld fand Sebastian Stolze am kurzen Pfosten, dessen Kopfball aus guten fünf Metern allerdings zu zentral geriet und somit von Zieler sicher aufgenommen werden konnte (5.). Im Anschluss an den Luftzweikampf blieb sowohl der Jahn Mittelfeldspieler als auch Hannovers Felipe liegen und mussten behandelt werden: Während es für den Brasilianer nach kurzer Unterbrechung weiterging, musste Stolze wenig später verletzungsbedingt durch Wekesser ersetzt werden (12.). In der Folge erspielten sich auch die Gäste durch Neuzugang Guidetti (9.) und Haraguchi (10.) zwei Chancen, die beiden Kopfbälle verfehlten das Tor oder landeten in den Armen von Meyer.
Nach rund einer Viertelstunde nahm die Witterung zunehmend Einfluss auf das Spielgeschehen: Mit dem Einsetzen eines starken Schneefalls wurde der Spielfluss auf beiden Seiten unterbrochen, beide Teams hatten zunächst Schwierigkeiten, sich an die veränderten Bedingungen zu gewöhnen. In dieser Phase spielte sich der Großteil der bis dato ausgeglichenen Partie im Mittelfeld ab, Strafraumszenen waren rar. Nach rund fünf Minuten, in denen dann auch das Spielgerät durch einen gut sichtbaren Ball ausgetauscht wurde, wurden die Gäste aus Niedersachsen dominanter: Vor allem über die rechte Seite und den agilen Flügelspieler Maina versuchte es das Team von 96-Trainer Kenan Kocak oft durch Flanken oder flache Hereingaben von der Grundlinie. Während Ducksch zunächst bei letzterem noch durch eine Grätsche von Marcel Correia gestört werden konnte (21.), hatte der Hannoveraner Stürmer wenige Zeigerumdrehungen später die erste Großchance der Partie auf dem Fuß. Der 25-Jährige kam am Fünfmeterraum komplett freistehend zum Abschluss, sein Kopfball landete aber glücklicherweise in den Armen von Jahn Torwart Alex Meyer (25.). Kurz darauf hatte Guidetti erneut nach Ablage von Maina eine Chance, sein Schuss ging allerdings mehrere Meter am kurzen Pfosten vorbei (28.).
Von nun an fand auch die Jahnelf wieder besser ins Spiel, fand in der Offensive gute Lösungen und freie Räume, dennoch wurde sie besonders nach individuellen Fehlern der Niedersachsen gefährlich. So bot sich beispielsweise in der 31. Minute Marco Grüttner die erste Großchance der Jahnelf: Nachdem sich Felipe bei einem hohen Ball verschätzt hatte, stand der Jahn Kapitän mehr oder minder aus dem Nichts vermeintlich alleine vor Ron-Robert Zieler, doch Waldemar Anton grätschte in letzter Not in den Schuss und verhinderte somit die Führung der Hausherren. Wenig später war es wieder der 23-jährige Innenverteidiger, der diesmal knapp vor George klären konnte. Dem Flügelstürmer war der Ball zuvor glücklich im Strafraum vor den Fuß gefallen, nach einer guten Ballmitnahme kam Anton gerade noch so dazwischen (39.). Anschließend kam Grüttner im Fallen an der rechten Kante des Fünfmeterraums zum Abschluss, verfehlte das Tor aus der Grätsche heraus allerdings deutlich (40.). In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs belohnte sich die Jahnelf dann für ihre Mühen: Max Besuschkow trat nach einem Foul an Jann George zum Elfmeter an, verlud Zieler und schob zur 1:0-Pausenführung für den SSV Jahn ein (45.+6).
Nach Wiederanpfiff präsentierte sich das Team von Chef-Trainer Mersad Selimbegovic ähnlich gefährlich wie in der Schlussphase der ersten Hälfte: Zunächst scheiterte Albers nach einem Konter und Zuspiel von Okoroji aus spitzem Winkel an Zieler (49.), wenig später hatte dann Erik Wekesser, der kurz darauf ebenfalls verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, das 2:0 auf dem Fuß: Nachdem George vorerst am 96-Torwart hängen geblieben war, schnappte sich der 22-Jährige den Ball. Sein Abschluss aus erneut spitzem Winkel konnte erst auf der Linie geklärt werden (53.). Das Spiel blieb ausgeglichen, trotz des geringfügigen Chancenplus der Jahnelf kam Hannover immer wieder durch hohe Bälle und Standards gefährlich vor das Tor von Alex Meyer, der unter anderem gegen Guidetti (63.) und Ducksch (70.) auf dem Posten war.
Die Niedersachsen waren bemüht, ihr Spiel von hinten aufzuziehen, im letzten Drittel fanden sie allerdings keine Mittel gegen die Defensive des SSV Jahn, der anders als die Gäste allen voran über Konter versuchte, zum Torerfolg zu kommen. So bot sich auch Okoroji eine gute Gelegenheit: Der Linksverteidiger startete nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte bis in den gegnerischen Strafraum durch, Albers lief seinem Mannschaftskollegen gut das Zentrum frei, sodass dieser aus zentraler Position zwar mit links zum Abschluss kam, den Ball aber nicht richtig traf und ihn über das Tor donnerte (77.). Kurz darauf küsste ein Freistoß von Grüttner, der zuvor regelwidrig von Felipe aus dem Weg geräumt wurde, den Querbalken – Zieler war noch dran (82.). In der Schlussphase schnupperte die Jahnelf somit an der Entscheidung - auch Albers, Besuschkow und der eingewechselte Seydel hatten noch Chancen, die Führung auszubauen, verpassten diese jedoch. Da aber Hannover selbst Alex Meyer nicht mehr forderte und die Jahnelf leidenschaftlich nach vorne verteidigte, reichte dem Team von Mersad Selimbegovic das Elfmetertor von Besuschkow zum ersten Sieg im ersten Pflichtspiel 2020.
SSV Jahn: Meyer – Okoroji, Correia, Nachreiner, Saller – Besuschkow, Hein – George (90.+3, Seydel), Stolze (12., Wekesser / 69., Schneider) – Grüttner, Albers
Bank: Weidinger (ETW), Derstroff, Heister, Wähling, Baack, Knipping / Trainer: Selimbegovic
Hannover 96: Zieler – Horn (46., Korb), Trevizan Martins, Anton – Albornoz, Haraguchi, Bakalorz (76., Teuchert), Maina – Stendera (59., Kaiser) – Guidetti, Ducksch
Bank: Ratajczak (ETW), Elez, Prib, Soto, Franke, Muslija / Trainer: Kocak
Gelbe Karten: Horn (41.), Bakalorz (45.+5), Anton (45.+6), Albornoz (55.), Selimbegovic (65.), Grüttner (84.)
Tore: 1:0 Besuschkow (45.+6, Foulelfmeter)
Zuschauer: 8.418
Schiedsrichter: Alt