Die Jahnelf scheiterte am Donnerstagabend denkbar knapp im Toto-Pokal-Achtelfinale beim FC Ingolstadt 04 vor knapp 800 mitgereisten Jahnfans. Nach intensiven 90 Minuten musste das Elfmeterschießen im Audi Sportpark entscheiden. Insgesamt 17 Schützen trafen, bis Agy Diawusie zur tragischen Figur wurde und an Ingolstadts Keeper Marius Funk scheiterte. Am Ende stand ein 8:9 aus Sicht der Jahnelf auf der Anzeigentafel. Auf Jahn TV seht Ihr ein Interview mit Jahn Mittelfeldspieler Tobi Eisenhuth.
Chef-Trainer Joe Enochs veränderte die Startelf auf fünf Positionen. Alex Weidinger, Bryan Hein, Tobias Eisenhuth, Eric Hottmann & Noah Ganaus ersetzten Felix Gebhardt, Oscar Schönfelder, Rasim Bulic, Christian Viet & Elias Huth. Konni Faber rückte dabei auf die rechte offensive Außenposition, Bene Saller nach rechts und Hein nach links hinten. Ganaus & Hottmann bildeten die vorderste Offensivreihe. Vor einem sehr gut gefüllten Gästeblock übernahm die Jahnelf gleich einmal das Spielkommando. Eine Flanke von Bene Saller in die Tiefe verpasste Ganaus denkbar knapp (2.). Nach ein paar Minuten kam auch der Gastgeber besser in die Partie, eine Flanke von der rechte Seite setzte Testroet am Tor vorbei - durchaus knapp (8.). Mehrere Halbchancen auf beiden Seiten waren die Folge, die Defensivreihen standen zunächst sicher. Die Beste hatte Ingolstadts Deichmann, der nach einer weiteren Flanke von rechts in aussichtsreicher Position im Strafraum ein Luftloch schlug (15.) - das hätte sonst sehr gefährlich werden können. Tobi Eisenhuth probierte es mit einem Freistoß in zentraler Position aus knapp 25 Metern, scheiterte knapp an der Mauer (22.). Über die linke Seite kombinierte sich dann der FCI in den Strafraum, Testroet leitete weiter auf Deichmann, der den Ball unter Bedrängnis am Tor vorbei spitzelte - die bisber beste Möglichkeit in diesem Spiel (27.). Hottmann verlängerte einen Einwurf per Kopf (30.) genauso wie Testroet (32.) - in beiden Fällen keine allzu große Gefahr für die jeweiligen Tore. Der FCI hatte in dieser Phase jedoch leichtes Übergewicht, die Jahnelf tat sich schwer, den Gegner zu bespielen. Aber auch mehrere Malone-Einwürfe brachten nicht die von Ingolstadt gewünschte Effizienz. Eher aus dem Nichts dann aber die beste Gelegenheit für den SSV: Hottmann behauptete den Ball stark im Strafraum, legte quer auf Ganaus, der sofort abzog - aber FCI-Keeper Funk war rechtzeitig unten und konnte parieren (43.). Dann war Pase und erst einmal Zeit, um durchzuschnaufen.
Für den zweiten Durchgang brachte Joe Enochs zwei neue Kräfte: Bulic & Diawusie ersetzten Hein & Kother. Bei einer Kontersituation suchte Hottmann gleich einmal den Abschluss aus spitzem Winkel, aber direkt in die Arme von Funk (47.). Die Schanzer hatten durch Testroet und Schröck zwei Halbchancen und waren ebenfalls gleich wieder gut in der Partie. Es blieb weiter intensiv und ausgeglichen, doch viel spielte sich weiter vor allem außerhalb des Strafräume ab. Tobi Eisenhuth sah Ingolstadts Torwart Funk einen Tick zu weit vor dem Tor stehen und holte zum 45-Meter-Schuss aus - Funk konnte gerade noch zurück eilen und den Ball über die Latte lenken (59.). Nach einem Zusammenspiel von Faber und Diawusie kam Geipl zum Schussversuch im Strafraum - Funk packte zu (61.). Auf der Gegenseite kam Schröck im Liegen zum Abschluss, doch Ballas konnte die Kugel gerade noch zur Ecke klären (62.). Oscar Schönfelder ersetzte Hottmann und hatte sofort das 1:0 auf dem Fuß: Diawusie steckte den Ball durch auf die Regensburger Nummer 7, doch der 22-Jährige scheiterte an kurzer Distanz an Funk, der mit einem Reflex zur Stelle war (69.). Direkt im Anschluss setzte sich Schönfelder erneut auf der linken Seite durch, seine flache Hereingabe konnte ein Ingolstädter Verteidiger gerade noch entschärfen (70.). Ingolstadt aber biss sich wieder zurück in die Partie. In der 75. Minute brannte es nach einer Ingolstädter Ecke mehrmals im Regensburger Strafraum, aber die Jahnelf konnte mit vereinten Kräften klären. Eine Minute später wurde es erneut brenzlig, Breunig konnte einen Schuss aus Rückraum gerade noch blocken (77.). Ein Auf und und ab in der Schlussphase: Zunächst klärte Breunig bei einem Ingolstädter bärenstark (85.), anschließend zwang Diawusie Ingolstadts Schlussmann Funk zur nächsten Parade (85.). Auf einmal war die Jahnelf wieder am Drücker - und wie: Schönfelder setzte einen abgefälschten Drehschuss an die Latte (89.). Und weiter ging es, der ebenfalls eingewechselte Christian Viet dribbelte sich Richtung Strafraum, sein Versuch aber flog über den Kasten (89.). Auch drei Minuten Nachspielzeit sollten keine Entscheidung bringen, es ging ins Elfmeterschießen. Insgesamt 17 Schützen trafen hintereinander, bis Agy Diawusie als neunten Jahn Schütze als Erster an Keeper Funk trotz guten Versuchs scheiterte. Die Jahnelf musste am Ende trotz einer ansprechenden Leistung im zweiten Durchgang eine bittere Niederlage im Toto-Pokal hinnehmen.
FC Ingolstadt 04 - SSV Jahn Regensburg 9:8 nach Elfmeterschießen (0:0,0:0)
Tore (im Elfmeterschießen): 1:0 Costly, 1:1 Huth, 2:1 Malone, 2:2 Bulic, 3:2 Kopacz, 3:3 Viet, 4:3 Lorenz, 4:4 Faber, 5:4 Beleme, 5:5 Breunig, 6:5 Deichmann, 6:6 Ballas, 7:6 Fröde, 7:7 Eisenhuth, 8:7 Seiffert, 8:8 Saller, 9:8 Nduka, Diawusie scheitert an Funk
Schiedsrichter: Tobias Wittmann
SSV Jahn: Gebhardt – Saller, Ballas, Breunig, Hein (45. Bulic) – Geipl (78. Viet), Eisenhuth – Faber, Kother (45. Diawusie) - Ganaus, Hottmann (67. Schönfelder)
FC Ingolstadt 04: Funk - Guwara (66. Seiffert), Malone, Lorenz, Schröck (85. Nduka), Costly – Fröde, Deichmann – Kopacz, Mause (74. Kügel), Testroet (74. Beleme)