Nach dem torlosen Unentschieden im letzten Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue hofft der Jahn am Samstag beim SV Waldhof Mannheim (14 Uhr) drei Punkte mitnehmen zu können. Alles was Ihr zum Spiel wissen müsst, erfahrt Ihr hier im Vorbericht. Auf Jahn TV könnt Ihr Euch die PK mit Chef-Trainer Joe Enochs ansehen.
Die Jahnelf
Nach neun Gegentoren in den beiden Spielen gegen Rot-Weiss Essen (1:3) und den SV Sandhausen (3:6) hielt der SSV Jahn gegen den FC Erzgebirge Aue die Null und erkämpfte sich beim 0:0 einen Punkt. Für Chef-Trainer Joe Enochs ging es in diesem Spiel darum, wieder in die Spur zu finden: “Wir haben Aue weit weg von unserem Tor gehalten. Es war eine konzentrierte und gute Leistung gegen den Ball. Das ist die Basis, um erfolgreich Fußball zu spielen.” Auch Rasim Bulić betonte nach dem Spiel, dass es wichtig war, zunächst den Fokus auf die Verteidigung zu legen: “Uns war wichtig, dass die Null steht und wir wieder viele Zweikämpfe gewinnen. Wir haben die Basics wieder auf den Platz gebracht. Das war ein positiver Schritt nach vorne, auch für die nächsten Spiele.”
Aus guter Defensivarbeit heraus will der Jahn nun gegen den SV Waldhof Mannheim wieder einen Sieg einfahren. Dass die Mannheimer zuletzt kaum punkten konnten, spiegelt für Joe Enochs nicht ihr tatsächliches Leistungsvermögen wider: “Gerade am vergangenen Spieltag gegen Freiburg II haben sie bis auf die Standardsituation, die zum Tor geführt hat, nahezu nichts zugelassen. Mannheim spielt diszipliniert gegen den Ball, läuft hoch an und ist zweikampfstark. Sie wissen, worum es geht und besitzen genug Qualität, um die Liga halten zu können.”
Im Spiel gegen Mannheim ist die Personalsituation beim SSV Jahn angespannt. Während Oscar Schönfelder komplett mittrainieren konnte und wieder eine Option für Samstag ist, entscheidet sich bei Robin Ziegele (Wadenverhärtung), Felix Gebhardt (Aufbautraining) und Alexander Bittroff (muskuläre Probleme) erst kurzfristig, ob sie die Reise nach Mannheim antreten können. Dazu muss der Jahn neben den Langzeitverletzten Eric Hottmann und Erik Tallig auch auf die gesperrten Andi Geipl und Christian Viet verzichten, wodurch im zentralen Mittelfeld eine Lücke entsteht. Joe Enochs sieht darin aber auch eine Chance für die anderen Spieler: “Es ist eine spannende Trainingswoche. Viele Spieler – auch die, die zuletzt weniger gespielt haben – können sich anbieten und zeigen, was sie drauf haben.”
Der Gegner
Der SV Waldhof Mannheim steht nach nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen auf einem Abstiegsplatz und der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt vier Punkte. Nach der unglücklichen Niederlage am vergangenen Spieltag beim Schlusslicht SC Freiburg II stehen die Mannheimer mit dem Rücken zur Wand und wollen gegen den SSV Jahn den Befreiungsschlag schaffen. Da der Waldhof in Freiburg spielerisch deutlich überlegen war (u.a. 18:3 Torschüsse), gibt sich Kapitän Marcel Seegert für die nächsten Spiele kämpferisch: "Mit der Art und Weise soll uns mal keiner abschreiben." Auch Chef-Trainer Marco Antwerpen, seit Ende Januar im Amt, ist sich sicher: "Das kannst du aufholen. Das ist kein Problem.”
Das mittelfristige Ziel des SV Waldhof Mannheim ist eigentlich die Rückkehr in die Zweite Liga, doch nun muss das Team in den verbleibenden elf Spielen den Abstieg in die Regionalliga verhindern. Dafür verstärkte sich der Verein im Winter und holte mit Terrence Boyd, Kevin Goden, Lukas Klünter und Martin Kobylanski namhafte Neuzugänge, die teils über Bundesligaerfahrung verfügen. Dazu kann Marco Antwerpen bis auf Torwart Jan-Christoph Bartels (Meniskusriss) personell aus dem Vollen schöpfen. Dabei sein wird dann auch Offensivspieler Minos Gouras, der in der abgelaufenen Saison noch für den SSV Jahn auflief.
Der SVW kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Kurz nach seiner Gründung 1907 war der Verein bereits in der höchsten Liga aktiv und spielte erst 1954 nach 40 Jahren das erste Mal zweitklassig. Nach Jahrzehnten als Fahrstuhlmannschaft und einer nur knapp abgewendeten Insolvenz 1972 stieg der SVW 1982 zum ersten Mal in die Bundesliga auf. Der Verein setzte vor allem auf Eigengewächse wie Jürgen Kohler, Christian Wörns und Maurizio Gaudino, die allesamt Nationalspieler wurden. Nach sieben Jahren folgte 1990 der Abstieg in die 2. Bundesliga. Nach knapp verpassten Aufstiegen in den Folgejahren wurde dem SVW 2003 die Lizenz für die Regionalliga entzogen und der Verein stürzte in die Oberliga ab. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga 2011 begleiteten die Mannheimer immer wieder finanzielle Probleme, doch zur Saison 2019/20 gelang der lang ersehnte Aufstieg in die 3. Liga und damit die Rückkehr in den Profifußball. In den darauffolgenden Spielzeiten überzeugte der Verein als Neunter, Fünfter und Siebter. Auch in der aktuellen Saison visierte der SV Waldhof Mannheim wieder das obere Tabellendrittel an, doch vor der Partie gegen den Jahn befindet sich der Verein im akuten Abstiegskampf.
Das letzte Duell
In der Hinrunde gelang dem SSV Jahn gegen den SVW ein 2:0-Heimerfolg. Kurz vor der Pause fälschte Sechelmann eine Flanke von Konni Faber ins eigene Tor ab, ehe der Regensburger Außenverteidiger in der 82. Minute selbst traf und dem Jahn den Sieg sicherte. Chef-Trainer Joe Enochs sprach von einem engen Spiel, in dem seine Mannschaft den zweiten Treffer früher hätte nachlegen können.
Interessanter Fakt
Der Name Waldhof geht auf den gleichnamigen Stadtteil im Norden von Mannheim zurück, der als traditionelles Arbeiterviertel gilt. Der Verein trägt den Namenszusatz seit seiner Gründung im Jahr 1907. Aufgrund von finanziellen Problemen hieß er jedoch von 1972 bis 1978 Chio Waldhof 07 bzw. SV Chio Waldhof 07 und erhielt dafür von der Firma Chio Chips 190.000 DM, wodurch die Existenz des Vereins gesichert werden konnte.
Sei live dabei:
Alle Fans haben wie immer die Möglichkeit, das Spiel über die bekannten Kanäle zu verfolgen. Der Live-Ticker berichtet live vom Geschehen auf dem Platz. Auf den Social Media-Kanälen erfahrt Ihr alles, was sonst so dazugehört und auch der Turmfunk überträgt den 28. Spieltag live aus dem Carl-Benz-Stadion. Auf Jahn TV seht Ihr anschließend Stimmen zur Partie.