In der U 19 und U 17 gibt es ab der Saison 2024/25 neue Wettbewerbsformate. In enger Zusammenarbeit zwischen DFB und DFL werden in beiden Altersklassen die dreigleisigen Bundesligen von der DFB-Nachwuchsliga abgelöst. Davon sind auch die Jahnschmiede-Teams betroffen. Was es konkret für den Standort Regensburg und die Talente aus Ostbayern bedeutet, versucht LZ-Leiter Christian Martin näherzubringen.
Christian, ab der kommenden Saison wird der SSV Jahn in der U19 und U17 in der neu geschaffenen DFB-Nachwuchsliga vertreten sein. Was wird sich ändern?
Christian Martin: Es wird so sein, dass alle Bundesliga-Leistungszentren in den DFB-Nachwuchsligen beheimatet sein werden. Die neue Ligaform startet in regionalen Gruppen und wird zur Rückrunde überregional, je nachdem, für welche Liga-Gruppe man sich qualifiziert. Zugleich können sich Amateurvereine qualifizieren. Somit ist gewährleistet, dass der Ergebnisdruck aus dem Wettbewerb genommen wird.
Welche Ziele verfolgt der DFB mit dieser Reform?
Wie zuletzt erwähnt, wird durch die Reform der Ergebnisdruck herausgenommen. Das bedeutet, das Damokles-Schwert „Klassenerhalt oder Aufstieg“ entfernt wird. Hierdurch entsteht eine bessere Situation, um die Spieler individueller ausbilden zu können. Wichtige Erfolgsfaktoren wie Spielfreude und Kreativität der Jungs können so besser gefördert werden und destruktive, ergebnisbezogene Herangehensweisen könnten so der Vergangenheit angehören.
Was bedeutet die Neustrukturierung für die Zukunft der Jahnschmiede? Welche Vorteile entstehen dadurch für die Talente der Jahnschmiede?
Für uns bedeutet das, dass wir bspw. noch freier damit umgehen können, Spieler früher in den Herrenbereich zu schieben, die zuvor bei ihren Mannschaften Leistungsträger waren. Mit der Neustrukturierung müssen wir weniger auf Ergebnisse achten, wobei wir das auch bereits in den vergangenen Jahren schon so gehandhabt haben. Wir werden künftig garantiert auf höchstem Niveau gefordert sein und unseren Talenten dadurch eine bestmögliche Förderung bieten können.
Welche neuen Herausforderungen kommen auf die U19 und U17 zu?
Es wird ein Wettbewerb sein, der auf höchstem Niveau stattfindet. Die Anforderungen für die Spieler und Trainer ergeben sich aus dem Wettbewerb. Unser Ziel ist nach wie vor, die Spieler bestmöglich auf den Herrenbereich vorzubereiten. In den neuen Wettbewerben sehen wir eine gute Plattform hierfür.
Einschätzung der betroffenen Jahnschmiede-Trainer
Christoph Bächer (Chef-Trainer der U19): “Grundsätzlich stehe ich der Reform positiv gegenüber, vor allem weil für kleinere Vereine der Druck des Klassenerhalts entfällt. Für uns bedeutet das, dass wir unsere Toptalent verstärkt hochschieben können um eine bestmögliche Förderung zu gewährleisten, da der reine Ergebnisdruck wegfällt. Es gibt uns die Möglichkeit, Spieler einzusetzen und zu fördern, die sich noch nicht an das Leistungsniveau vollständig angepasst haben. Trotzdem ist der Leistungsgedanke vorhanden, da es weiterhin um das Erreichen der Liga A oder des DFB-Pokals geht. Das macht es sehr interessant für uns. Zusätzlich erhalten wir dadurch weitere Planungssicherheit und können uns gut auf die Umstände vorbereiten. Der Fokus wird sich sportlich noch mehr auf das eigene Spiel konzentrieren.”
Yavuz Ak (Chef-Trainer der U17): “Es ist noch nicht final geklärt, wie am Ende die Ligaeinteilung aussehen wird, ob wir beispielsweise in der Bayern-Gruppe oder in der Ost-Gruppe spielen werden. Ich persönlich finde den Grundgedanken der Reform sehr gut. Im vergangenen Jahr sind beispielsweise aus der U17-Bundesliga sechs Mannschaften abgestiegen, die nicht immer versucht haben, die spielerischen Prinzipien umzusetzen, weil sie sich im Abstiegskampf befanden. Die Jungs brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Es gilt das Leistungsprinzip und je mehr Spielzeit die Talente bekommen, desto besser können sie aus ihren Fehlern lernen. Auch deshalb bin ich von der Reform sehr angetan.”