Beim vergangenen Spiel der Jahnelf war Scott Kennedy nicht im Kader - aus gutem Grund. Der Jahn Verteidiger kehrte erst spät von der Länderspielreise mit seinem Heimatland Kanada zurück. Nach drei weiteren Siegen steht das Team kurz vor der sensationellen Qualifikation für die Weltmeisterschaft. Im Interview blickt Kennedy auf die Reise des kanadischen Teams zurück und spricht auch über die Situation beim SSV Jahn.
Scotty, du warst zuletzt auf Länderspielreise. Drei Spiele mit Kanada, drei Siege. Wie hast du die Tage denn erlebt?
Scott Kennedy: Es war eine sehr intensive Zeit mit schönen Erlebnissen und drei Siegen. Diese Länderspielfenster sind immer sehr kurz und knackig. Deshalb geht es darum, dass man sich als Team schnell findet und taktisch zueinanderfindet.
Nun seid ihr ganz dicht an der Qualifikation für die Weltmeisterschaft. Wie schätzt du eure Situation ein?
Die Situation ist gut im Moment. Mathematisch sind wir noch nicht qualifiziert, aber wir glauben alle fest daran, dass wir mindestens ein Spiel noch gewinnen können und uns für die WM qualifizieren.
Was macht die kanadische Mannschaft denn so stark aktuell?
Wir wissen alle, wie groß unsere Chance im Moment ist und wie groß das für unser Land und den kanadischen Fußball ist. Das pusht uns noch mehr, weil wir wissen, dass gerade Geschichte geschrieben wird. Wir wollen jungen Leuten in Kanada zeigen, dass man als Kanadier Fußballprofi werden kann und dass wir uns mit den besten auf der Welt duellieren können.
Wie hat sich deine Rolle innerhalb der kanadischen Mannschaft entwickelt?
Sportlich ist die Rolle ähnlich wie beim Jahn. Ansonsten sehen wir uns alle als ein Teil des Ganzen. Jeder gibt sein Bestes, egal ob in der Startelf oder von der Bank. Alle sind immer dabei und wollen dem Team helfen.
Blicken wir auf den Jahn. Du warst auf Schalke noch nicht im Kader. Wie geht es dir nach der Reise inzwischen?
Die Reise war sehr lange, ich bin erst am Ende der Woche zurück gekommen. Dann gleich wieder die nächste Reise anzutreten und am Samstag zu spielen, wäre keine gute Idee gewesen. Aber jetzt bin ich wieder voll im Training dabei.
Wie hast du das Spiel deiner Mannschaft auf Schalke verfolgt und wie hast du die Leistung gesehen?
Ich habe mir das Spiel natürlich angeschaut und die Mannschaft hat gut gespielt. Ein Punkt wäre mindestens drin gewesen, Schalke war definitiv nicht besser. Wir hatten eine sehr gute Phase, in der wir das Spiel dominiert haben. In einem solchen Stadion haben wir auch auswärts unsere Qualität und unser Selbstvertrauen gezeigt.
Die Leistungen stimmen zurzeit oft, die Ergebnisse allerdings nicht. Was fehlt aktuell, damit ihr die Spiele wieder auf eure Seite ziehen könnt?
Da gibt es nicht den einen klaren Punkt. Wir müssen einfach weiterarbeiten. Wir wissen, dass wir gut unterwegs sind. Die Ergebnisse werden wieder kommen, man muss dranbleiben und daran glauben. Es sind wenige Prozentpunkte, die fehlen und die werden wieder auf unsere Seite kommen.
Es dürfen wieder Zuschauer ins Jahnstadion Regensburg. Welcher Faktor können diese für euer Spiel sein?
Das wird überragend für uns, die Fans im Jahnstadion Regensburg wieder dabei zu haben. Das wird uns bestimmt helfen im Kampf gegen St. Pauli. Vielleicht sind es dann genau diese wenigen Prozentpunkte, die wir brauchen, um die Spiele wieder auf unsere Seite kippen zu lassen.