Leon Kipry sitzt Ende Oktober im Jahnstadion Regensburg und macht den Eindruck eines glücklichen und zufriedenen jungen Mannes. Es geht wieder los, er geht in seine zweite Saison für den SSV Jahn Regensburg. Nicht auf dem reellen grünen Rasen, dafür auf dem virtuellen. Kipry ist seit rund einem Jahr als eSportler für den SSV Jahn aktiv.
„Das bedeutet mir sehr viel“, sagt Kipry und man nimmt ihm diese Worte voll und ganz ab. Kipry kennt den SSV Jahn auch als Fußballer, hat selbst in der Jahnschmiede, dem Leistungszentrum des Jahn, gekickt. Dann gab es einen Schicksalsschlag. Bei einem heftigen Gewitter, Kipry war im Sommer gerade mit einem Freund draußen unterwegs, fiel ein Baum, in den der Blitz eingeschlagen hatte, auf Kipry und drückte ihn gegen das Geländer einer Treppe. Kipry erlitt einen Schädelbasisbruch und Hirnblutungen, musste notoperiert werden. Er brach sich einen Wirbel, zum Glück nicht den Hauptwirbel, sonst wäre er heute wahrscheinlich querschnittsgelähmt und säße im Rollstuhl.
Kipry wirkt aufgeräumt, wenn er über die Geschehnisse von damals spricht. Er weiß, dass es hätte schlimmer enden können für ihn und weiß zu schätzen, dass er heute wieder vollständig gesund ist. Er hatte Glück im Unglück. „Die Ärzte haben einen tollen Job gemacht“, ist der 19-Jährige sehr dankbar.
An Fußball war zu dieser Zeit für Kipry nicht mehr zu denken. Zwei Jahre lang kämpfte er sich zurück. Das ist nicht einfach, wenn Geduld nicht gerade die größte eigene Stärke ist, so wie es bei Kipry der Fall war. Aber er musste lernen, geduldig zu sein. Zwischenzeitlich wollte er komplett mit dem Fußball aufhören, als er das erste Mal wieder einen Ball am Fuß hatte, verschwanden diese Gedanken aber rasch. Die Geduld hat sich ausgezahlt. Seine damalige U17-Mannschaft beim SSV Jahn mit Trainer Christoph Jank unterstützte ihn und war für ihn da. Im letzten Spiel der Saison stand er wieder im Kader, trug einen Helm wie ihn einst Chelseas Torhüter Petr Cech oder Jahn Torhüter Bastian Lerch getragen hatten. Die Zeit in der Jahnschmiede ging dann aber zu Ende, der Amberger Kipry wechselte erst zur SpVgg SV Weiden, wo er in der vergangenen Saison seine ersten Landesliga-Spiele gemacht hat, und vor dieser Saison zu seinem Heimatverein FC Amberg.
Die ganze Geschichte über Leon Kipry lest Ihr in der aktuellen Ausgabe der Jahnzeit. Die November-Ausgabe der Jahnzeit ist wie gewohnt entstanden in Zusammenarbeit mit den Partnern Valentum Kommunikation GmbH (Layout), die printzen (Druck) & iHeft (multimediale Ausgabe). Das Corporate Design stammt von seitenwind. Die neue Jahnzeit in gedruckter Form ist auch im Jahn Fanshop am Jahnstadion Regensburg sowie im Jahn Onlineshop erhältlich.