Carlo Boukhalfa kam im Sommer auf Leihbasis vom SC Freiburg nach Regensburg. Bei der Jahnelf hat er sich über die Saison zum Stammspieler entwickelt und durfte nach abgesessener Rot-Sperre zuletzt gegen den HSV wieder auf dem Platz stehen. Im Interview spricht der 22-Jährige über seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 gegen die Hamburger, die Bedeutung seiner Familie und über seine Entwicklung in der bisherigen Saison.
Carlo, wie schwer war die Niederlage gegen den HSV, besonders durch die Art des Zustandekommens, zu verdauen?
Boukhalfa: Ja, das war auf jeden Fall schwer, wenn du dir das 2:2 hart erarbeitest und dann doch noch so spät zwei Gegentore bekommst.
Was müsst Ihr Euch ankreiden lassen, dass es am Ende nicht zumindest für einen Punkt gereicht hat?
Dass wir am Anfang unsere Chancen nicht genutzt haben und dass wir nach dem 2:2 nicht konsequent verteidigt haben.
Du hast deinen vierten Saisontreffer zum zwischenzeitlichen 1:1 erzielt. Kannst du dich trotz der Niederlage darüber freuen?
Man freut sich zwar natürlich über jedes Tor, aber über einen Punkt hätte ich mich noch mehr gefreut.
Deine Familie war im Stadion, nach dem Treffer hast du einen Herz-Jubel in Richtung der Tribüne gemacht. Wie wichtig ist für dich der Rückhalt deiner Familie, damit du auf dem Platz deine Leistung bringen kannst?
Die Familie ist mit das Wichtigste für mich. Meine Familie unterstützt mich immer und deshalb war es toll für mich, dass sie im Stadion waren und ich vor ihnen spielen konnte.
In den beiden vorangegangenen Spielen hattest du durch deine Rot-Sperre eine selbstverschuldete Spielpause. Wie hast du die Zeit der Sperre für dich genutzt, um gegen den HSV wieder voll da zu sein?
Einerseits habe ich mit der Mannschaft natürlich ganz normal auf dem Platz trainiert, ich habe darüber hinaus aber auch noch zusätzliche Einheiten im Kraft- und Ausdauertraining absolviert.
Nun habt Ihr drei Spiele in Folge die Chance verpasst, die 40-Punkte-Marke zu knacken. Wie sehr wurmt euch das?
Das wurmt uns natürlich sehr. Wir wollen dieses Ziel nun unbedingt erreichen und können deshalb auch das nächste Spiel kaum erwarten.
In Dresden wird sicher wieder eine gute Kulisse im Stadion sein. Wie viel Spaß macht es, gerade nach langer Zeit mit keinen Zuschauern oder einer eingeschränkten Zuschauerzahl, wieder vor vollen Stadien Fußball zu spielen?
Es ist toll, wieder vor Zuschauern zu spielen. Deshalb freut man sich natürlich auch auf das Spiel in Dresden, wo viele Zuschauer ins Stadion kommen werden.
Für dich sind wie für viele Kollegen solche Kulissen noch Neuland. Wie gehst du damit um? Spürst du Druck oder ist es nur mit Freude verbunden?
Anfangs war ich schon etwas nervös. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran und fängt an, es zu genießen.
Für dich neigt sich dein erstes Zweitliga-Jahr dem Ende zu. Was hat dir das Jahr beim SSV Jahn bis hierhin bereits gebracht?
Es hat mir viele besondere Momente gebracht, wenn ich als Beispiele nur an die Spiele gegen große Clubs wie Schalke oder Bremen denke. Ich bin sehr dankbar für das, was ich hier bislang erleben durfte.
Inwieweit bist du heute ein besserer Spieler als zu Beginn der Leihe? Wo hast du dich speziell weiterentwickelt?
Ich glaube, dass ich mich als Typ weiterentwickelt habe. Ich kann mittlerweile besser mit Druck und Erwartungen umgehen. Dazu kommt, dass ich mich an die hohe Intensität der 2. Bundesliga gewöhnt habe und diese nun über 90 Minuten gehen kann.