Der SSV Jahn Regensburg hat sich für das Achtelfinale des DFB-Pokals qualifiziert. Gegen die SpVgg Greuther Fürth erkämpft sich die Jahnelf einen 1:0-Erfolg. Vor 11.627 Zuschauern lieferten sich die beiden Zweitligisten einen intensiven Schlagabtausch und schenkte sich nichts. Torschütze Rasim Bulic wurde mit seiner überflüssigen Roten Karte zum tragischen Helden. Seine Stimme zum Spiel lest Ihr hier.
Jahn Interimstrainer Andreas Patz änderte die Startelf im Vergleich zum Nürnberg-Spiel auf vier Positionen: Poldi Wurm, Bryan Hein, Andi Geipl, Christian Kühlwetter kamen für Alex Bittroff, Robin Ziegele, Jonas Bauer und Dominik Kother neu in die Partie.
Dem SSV gehörte auch gleich die erste gefährliche Torannäherung: Sebi Ernst wurde rechts im Strafraum frei gespielt, seine flache Hereingabe fischte jedoch Fürths Keeper Noll aus der Gefahrenzone (2.). Die Fürther waren jedoch ebenfalls gleich auf Betriebstemperaturen und zeigten mit ihrem Kombinationsfußball und ihrem Speed insbesondere auf den Außen, was sie sich an diesem Pokalabend vorgenommen hatten. Die Jahnelf hielt von Beginn bissig dagegen und war mit einer anderen Körpersprache als noch am Freitagabend auf Wiedergutmachung aus. Fürths Kapitän Hrgota hatte für die Gäste die erste gute Torchance auf dem Fuß, aber Gebhardt konnte seinen abgefälschten Freistoß in aussichtsreicher Position abwehren (12.). Massimo legte anschließend an der Strafraumkante quer auf Green, der es mit einem Schlenzer probierte, aber zu hoch ansetzte (15.). Die SpVgg war nun besser im Spiel und versuchte Fehler der Jahnelf zu provozieren. Mit einem Pass in die Tiefe auf Massimo kam Fürth dann zu bisher besten Gelegenheit: Aber der 24-Jährige scheiterte freistehend an einer starken Fußabwehr von Jahn Torwart Felix Gebhardt (19.). Der SSV musste sich in der Folge kurz schütteln und brauchte einige Minuten, um sich von diesem Schock-Moment zu erholen. Fürth blieb mit Halbchancen weiter am Drücker, die Jahnelf konnte trotzdem weiter die Null halten. In der Offensive aber blieben die Regensburger bisher harmlos, die Gäste ließen defensiv kaum Räume zu. Christian Viet sorgte für etwas Entlastung, sein Freistoß aus knapp 25 Metern senkte sich nur einen Metern über den Kasten (37.). Und der Jahn schaffte es die Fürther wieder weiter vom eigenen Tor zu halten. Beide Mannschaften schenkten sich in den Zweikämpfen nichts - bis zum Halbzeitpfiff fehlten in den Strafräume keine größeren Aktionen mehr. So stand nach 45 Minuten ein 0:0 auf der Anzeigentafel.
Rein in Durchgang zwei und auch die Anfangsminuten blieben zunächst zerfahren. Fürths Bansé verzeichnete mit einem Distanzschuss den ersten Torschuss - dieser sollte Gebhardt aber vor keine größeren Probleme stellen (56.). Die SpVgg hatte weiter mehr Spielanteile - aber aus dem Nichts stach die Jahnelf eiskalt zu. Einen Geipl-Freistoß konnte Fürth zunächst per Kopf klären, doch am langen Pfosten fasste sich Rasim Bulic ein Herz und zog einfach ab. Die Kugel wurde von Gießelmann noch abgefälscht und zappelte hinter Noll im Fürther Kasten (59.) - die Führung für den Jahn! Und die Jahnelf blieb sofort am Drücker, Kühlwetter tankte sich auf der linken Seite durch und prüfte Noll mit einem satten Schuss aus spitzem Winkel (62.). Doch der Jahn sollte sich selbst schwächen: Bulic holte an der Seitenlinie Fürths Gießelmann mt einem harten Tackling von den Beinen - Schiedsrichter Tom Bauer zückte sofort die Rote Karte (64.). Doch auch mit einem Mann weniger blieb die Jahnelf mutig und bissig in den Zweikämpfen. Viet probierte es mit einem Volleyschuss - der Ball zischte knapp über den Querbalken (66.). Auf der Gegenseite wieder ein Lebenszeichen der Spielvereinigung, doch auch der Versuch von Srbeny stellt Gehbardt vor keine größeren Probleme (68.). Dicke Nebelschwaden zogen ins Jahnstadion Regensburg - diese sollten die Crunchtime im Jahnstadion Regensburg einläuten. Fürth warf nun alles in die Waagschale, der SSV war nun bemüht sein Tor mit Wille und Cleverness zu verteidigen. Mehrere Spielerwechsel auf beiden Seiten sollten den Spielfluß immer wieder unterbrechen. Wie lange konnte die Patz-Elf nun den immer größer werdende Druck der Kleeblättler Stand halten? Bansé hielt von der Strafraumgrenze drauf, doch überall war ein Regensburger Bein. Der Schuss wurde geblockt, beim Abpraller stand anschließend Srbeny im Abseits (83.). Mit großer Leidenschaft kämpfte die Jahnelf weiter und musste kurz vor Schluss ein weiteres Mal dick durchschnaufen. Eine weite Bogenlampe von Fürth-Schlussmann Noll landete etwas überraschend vor den Beinen von Green, der plötzlich nur noch Felix Gebhardt vor sich hatte. Der Angreifer spitzelte in der Nachspielzeit das Leder schließlich neben das Tor .
So blieb es beim 1:0. Der SSV Jahn feierte somit den Einzug in das DFB-Pokal-Achtelfinale und sendet ein wichtiges Signal vor dem anstehenden Liga-Heimspiel gegen die SV Elversberg (02.11., 13 Uhr).
SSV Jahn Regensburg - SpVgg Greuther Fürth 1:0 (0:0)
SSV Jahn Regensburg: Gebhardt – Pröger, Wurm, Bulic, Breunig, Hein – Geipl, Viet, Ernst (69. Ziegele) – Kühlwetter (90. Bittroff), Hottmann (75. Ganaus)
SpVgg Greuther Fürth: Noll - Meyerhöfer (80. Wagner), Michalkski, Gießelmann (65. Mustapha), Itter - Asta, Bansé, Green, Massimo (73. Motika) - Srbeny, Hrgota
Tore: 1:0 Bulic (59.)
Rote Karte: Bulic (64./grobes Foulspiel)
Zuschauer: 11.627
Schiedsrichter: Tom Bauer (Mainz)