Der SSV Jahn hat es verpasst, nach dem Heimsieg gegen St. Pauli vor zwei Wochen ein weiteres Erfolgserlebnis nachzulegen. Im Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg verlor die Jahnelf mit 0:1. Auf Jahn TV seht Ihr ein Interview mit Jan Elvedi, das komplette Re-Live und die Höhepunkte des Spiels.
Jahn Chef-Trainer Mersad Selimbegovic veränderte die Startformation im Vergleich zum Heimsieg gegen St. Pauli auf einer Position: Der zuvor Gelb gesperrte Kapitän Benedikt Gimber ersetze Joshua Mees. In der taktischen Formation kehrte der SSV unter anderem auf eine defensive Dreierkette mit Elvedi, Thalhammer und Kennedy zurück. In der Offensive agierte unter anderem Albers als hängende Spitze hinter den beiden Angeifern Owusu und Shipnoski vor ihm.
Die Jahnelf wurde direkt in den Anfangsminuten von Gastgeber Magdeburg unter Druck gesetzt. Die Regensburger standen jedoch kompakt, größere Chancen waren zunächst Mangelware. Magdeburg versuchte die Regensburger Abwehr dabei mit viel Ballbesitz und mit vielen langen Bällen über die Kette zu bezwingen. Die erste gute Möglichkeit hatte aber die Jahnelf: Viet scheiterte mit einem Schlenzer an Magdeburgs Keeper (11.). In der Folge kam auch der FCM unter anderem durch Gnaka (16.) und Kwarteng (30.) zu guten Tormöglichkeiten. Der Fernschuss von Leon Bell Bell in der 35. Spielminute zappelte dann im Regensburger Netz, doch nach VAR-Check wurde das Tor aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt. Nach einer intensiven Phase mit viel Zweikämpfen und viel Ballbesitz für den 1. FCM ging es schließlich mit einem 0:0 in die Kabinen.
Die Jahnelf kam besser in die zweite Hälfte des Spiels hinein und konnte die Angriffe des Gastgebers früher und höher unterbinden. Magdeburg blieb aber mutig und kombinierte sich immer wieder gefährlich in den Strafraum, ohne jedoch zwingende Chancen herauszuspielen. Atik setzte einen direkten Freistoß ans Außennetz, das Stadion hatte den Torjubel schon auf den Lippen (55.). Die beste Chance hatte dann auf der Gegenseite aber Prince Owusu (66.), seinen Schuss lenkte Magdeburgs Torwart Reimann noch um den Pfosten. Zuvor hatte sich der SSV vom Magdeburger Druck lösen können und mit mehreren eigenen Ecken für etwas Entlastung sorgen können. Genau in diese Phase schaffte jedoch Magdeburg den Führungstreffer: Nach einem langen Ball von Torwart Reimann aus dem eigenen Strafraum verschätzte sich Jahn Keeper Dejan Stojanovic, der Ball sprang über ihn und in den Lauf von Magdeburgs Luca Schuler, der den Ball nur noch einschieben brauchte (68.). In der Schlussviertelstunde warf der SSV Jahn noch einmal alles nach vorne, wehrte sich. Aber auch der eingewechselte Saller verpasste in der 90. Minute mit einem strammen Schuss das Magdeburger Gehäuse knapp. Am Ende stand eine bittere Auswärtsniederlage zu Buche.
Stimmen zum Spiel #FCMSSV
Benedikt Gimber: "Das ist natürlich sehr bitter, insbesondere weil das Gegentor in einer Phase fiel, wo wir besser ins Spiel gefunden haben. Es war klar, dass Magdeburg mit viel Ballbesitz agieren würde, wir haben versucht mit unserem Spiel gegen den Ball dagegenzuhalten. Leider haben wir es nicht geschafft, in der zweiten Halbzeit noch mehr Gefahr vor dem Tor auf letzter Linie zu erzeugen. In der ersten Halbzeit konnten wir uns durchaus Möglichkeiten erarbeiten. Wir müssen uns ankreiden, hier kein Tor gemacht zu haben. Aktuell tun wir uns schwer, als ganze Mannschaft nach vorne Torgefahr zu erzeugen."
Dejan Stojanovic: "Das ist natürlich ein Schlag ins Gesicht, vor allem für mich persönlich. Ich habe den Ball einfach falsch eingeschätzt. Fehler passiern, aber natürlich tut mir das leid für die Mannschaft, weil wir viel investiert und gut dagegengehalten haben. Magdeburg hat es insbesondere in der ersten Halbzeit spielerisch gut gemacht, aber wir konnten im zweiten Durchgang die Partie offener gestalten und hatten selber gute Möglichkeiten. Umso mehr tut der Fehler weh und ist enttäuschend."
Mersad Selimbegovic: "Kleinigkeiten entscheiden in dieser Liga über Sieg und Niederlage. Das heutige Ergebnis müssen wir erst einmal verkraften, den Gegner hat den einen großen Fehler zu viel von uns eiskalt ausgenutzt. Wir haben über das gesamte Spiel trotz der Magdeburger Spieldominanz wenige Großchancen des Gegners zugelassen und selber bei einigen Möglichkeiten die Kaltschnäuzigkeit vermissen lassen. Fakt ist, wir machen aktuell zu wenig Tore. Aber diese Phase müssen wir überstehen, härter sowie konsequenter daran arbeiten, um mehr Durchschlagskraft vor dem Tor zu haben. Solche Fehler wie bei Dejan passieren einfach. Er weiß selber, dass das unglücklich war. Wir wissen, dass Dejan unser wichtiger Rückhalt ist und wir viele Punkte auch durch ihn gewonnen haben."
Tore: 1:0 Schuler (68.)
Schiedsrichter: Denniz Aytekin
SSV Jahn: Stojanovic- Faber (Saller 84.), Elvedi, Kennedy, Viet (Mees 84.) – Gimber (C), Thalhammer, Shipnoski (Makridis 73.), Albers, Idrizi (Günther 45.) – Owusu (Caliskaner 73.)
1. FC Magdeburg: Reimann – Bell Bell (Ito 73.), Gnaka, Bittroff, El Hankouri – Müller (Rieckmann 80.), Krempicki (Bockhorn 73.), Conde (C) – Schuler (Elfadli 80.), Kwarteng, Atik (Lawrence 88.)