Traditionell stellten sich die Jahn Verantwortlichen rund um dem Start einer Halbserie den Fragen der Fans. Rund 40 Jahnfans kamen dazu am Donnerstagabend in die Braustuben von Jahn Premium Partner Brauerei Bischofshof.
"Nur zusammen schaffen wir es." Das Wort des Abends sprach am Donnerstagabend Jahn Edelfan Anna Schmalhofer vom Team Bananenflanke. Wie in den vergangenen Jahren stellten sich die Verantwortlichen des SSV Jahn kurz vor dem ersten Heimspiel des Jahres in der Bischofshof Braustuben beim Jahn Fangespräch den Fragen der Anhänger. Neben Hans Rothammer (Vorstandsvorsitzender des SSV Jahn Regensburg e.V.), Philipp Hausner (kaufmännischer Geschäftsführer) und Chef-Trainer Mersad Selimbegovic war erstmals auch der neue Geschäftsführer Sport Tobias Werner anwesend.
Die Fragen der anwesenden Fans drehten sich dann auch sehr schnell um den sportlichen Bereich. Mersad Selimbegovic gab Einblicke in die sportliche Situation und seine Einschätzung zum aktuellen Stand der Nachwuchsarbeit ab. Er wünsche sich, mit vielen Spielern aus der Jahnschmiede spielen zu können. Man müsse die Situation aber auch realistisch einschätzen und könne nicht erwarten, dass der SSV Jahn mit seinem Einzugsgebiet Jahr für Jahr Zweitliga-Spieler herausbringen könne. Zudem müsse man in der Nachwuchsarbeit auch die nötige Geduld mitbringen und der Sprung von der U21 in der Herren-Bayernliga oder der U19-Bayernliga in die 2. Bundesliga sei derzeit sehr groß.
Ebenfalls wurde die Transferpolitik des Winters erläutert. So habe es zwei Positionen gegeben, auf denen man die Augen bezüglich Neuzugängen offen gehalten habe, erklärte Tobias Werner. Neben dem Tor, für das Jonas Urbig per Leihe vom 1. FC Köln gekommen ist, habe man auch intensiv Ausschau nach zusätzlichen Optionen für die Offensive gehalten. Am Ende habe sich aber keine entprechende Möglichkeit aufgetan, die im Gesamtpaket auch realisierbar und sinnvoll gewesen wäre. Die Verantwortlichen verwiesen mit einem Blick in die Vergangenheit darauf, dass panische Wintertransfers keineswegs eine Garantie für Erfolg seien, eher im Gegenteil. Stattdessen appellierte Tobias Werner, Vertrauen in das aktuelle Team zu haben.
Hans Rothammer gab ausführliche Einblicke, wie der SSV Jahn finanziell im Vergleich zu Konkurrenten dasteht und dass man auch weiterhin die klare Leitlinie verfolge, nur das Geld auszugeben, das man zur Verfügung habe. "Für nicht garantierten kurzfristigen sportlichen Erfolg ins finanzielle Risiko zu gehen, das ist nicht unser Weg. Damit fahren wir auf lange Sicht besser." Die Verantwortlichen erläuterten auch, warum beispielsweise Leihgeschäfte für den SSV Jahn attraktiv sind. "Das ist vor allem bei Spielern interessant, die für den SSV Jahn anderweitig nicht realisierbar wären", sagte Philipp Hausner. Einigkeit herrschte aber auch darüber, dass es zukünftig wieder weniger Leihspieler sein dürfen und es das Ziel eines jedes Clubs sein müsse, über mehrere Jahre einen eingespielten Kern im Team aufzubauen.
Abschließend brachte Philipp Hausner noch das Thema Nachhaltigkeit vor, dem sich der SSV Jahn inzwischen auch in seiner Satzung verschrieben hat. So gab es hier bei der letzten Mitgliederversammlung eine Satzungsänderung, bei der sich der SSV bewusst der Rolle als Botschafter der Region mit einer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung positioniert. Er rief die anwesenden Jahnfans dazu auf, sich auch bei zukünftigen Aktionen im Jahresverlauf zu diesem Thema, etwa beim Jahn Waldputz, aktiv einzubringen. Der Jahn möchte sich den Themenfeldern "Ökologie, Ökonomie und Soziales" stellen, was auch zum Weg des SSV dazu gehört.
Am Ende des Abends wurde klar, dass Verantwortliche und Fans vor allem ein gemeinsamer Wunsch eint: Weiter in der 2. Bundesliga spielen. Und die Wahrscheinlichkeit, so die Quintessenz des Abends, ist dann am größten, wenn die Jahn Familie zusammenhält und die Ruhe bewahrt. Das hat nicht zuletzt Anna Schmalhofer treffend auf den Punkt gebracht.