Im Nachgang zum letzten Spieltag der Saison 2019/20 wurden mehrere Jahn Profis im internen Kreis verabschiedet. Neben Marco Grüttner, Andi Geipl und Julian Derstroff galt dies auch für die beiden Leihspieler Aaron Seydel und Chima Okoroji, die nach jetzigem Stand in der neuen Saison ebenfalls nicht mehr für den SSV Jahn auflaufen werden.
Unter Einhaltung aller corona-bedingten Vorgaben wurden die Spieler der Jahnelf verabschiedet, die zur neuen Saison nicht mehr für den SSV Jahn auflaufen werden. Wie bereits bekannt beendet Marco Grüttner seine Profikarriere, Andreas Geipl wechselt zum 1. FC Heidenheim und Julian Derstroff sucht künftig eine neue Herausforderung. Zudem wurden wie gewohnt auch die beiden Leihspieler Aaron Seydel und Chima Okoroji verabschiedet, die nach Ablauf der jeweiligen Leihvereinbarung mit dem heutigen Tag zu ihren Clubs zurückkehren.
Nachfolgend findet Ihr Stimmen zu und von den jeweiligen Akteuren:
Jahn Geschäftsführer Christian Keller über Marco Grüttner:
„Marco ist einer der größten Spieler, die der SSV Jahn in seiner 130-jährigen Geschichte hatte. Es gibt wenige Fußballer, die so viel in sich vereinen und für einen Club geben, wie das Marco in seiner Zeit hier getan hat. Wir fordern von Spielern immer volle Identifikation und dass sie zu jeder Zeit ihr Bestes für den Jahn geben. Es gab in den vier Jahren nicht eine Spielminute, in der Marco Grüttner nicht versucht hat, beides zu tun. Er war auf dem Platz ganz oft ein leuchtendes Vorbild, selbst wenn es bei ihm persönlich einmal sportlich nicht ganz optimal lief. Auch mit seinem Auftreten außerhalb des Platzes hat er ganz massiv dazu beigetragen, dass sich der Jahn in den vergangenen Jahren ein besseres Image erarbeitet hat. Dass er im gehobenen Fußballalter noch den Sprung in die 2. Bundesliga geschafft hat und dass er unsere Mannschaft als Kapitän drei Mal zum Klassenerhalt führen konnte, noch dazu mit einer beeindruckenden Torquote, das alles ist einzigartig und spricht für sich. Es fällt daher umso schwerer sich von Marco zu verabschieden. Ich glaube aber gleichzeitig, dass er einen für sich und seine Familie klugen Schritt gewählt hat. Jeder beim SSV Jahn wird sich freuen, wenn er Marco in Zukunft wieder einmal im Jahnstadion Regensburg sehen wird.“
Marco Grüttner über seine Zeit beim Jahn: „Diese vier Jahre waren zum Abschluss meiner Profikarriere eine sportlich extrem erfolgreiche und sehr bewegende Zeit, in der ich auch als Mensch sehr viel dazulernen konnte. Ich kann wirklich nur Positives über meine vier Jahre beim SSV sagen. Wir werden auch als Familie immer viel mit dieser Stadt und diesem Club verbinden. Unsere Tochter ist viereinhalb alt und hat vier Jahre hier verbracht, unser Sohn wurde in Regensburg geboren. Wir alle haben uns immer sehr wohl gefühlt und haben hier viele Freunde gefunden. Clubs wie den Jahn, die glaubwürdig für so klare Werte stehen, gibt es in Fußballgeschäft nicht oft. Ich hoffe, dass er sich das so erhält.“
„Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass ich mich von vielen auch persönlich verabschieden kann. Es war eigentlich mein Traum, zum letzten Spiel mit meinen Kindern einzulaufen und mich danach gemeinsam mit meiner Familie für die Zeit beim Jahn zu bedanken. Das war leider so nicht möglich. Umso dankbarer bin ich aber für die vielen Nachrichten, die ich erhalten habe und auch für das Banner, das die aktive Fanszene für mich vor der Hans Jakob Tribüne angebracht hat. Ich bekomme auch jetzt noch Gänsehaut, wenn ich daran denke und möchte die Gelegenheit nutzen, dafür Danke zu sagen. Sicher wird es dazu in Zukunft auch noch einmal einen Anlass geben, bei dem ich das im Jahnstadion Regensburg persönlich tun kann.“
Christian Keller zu Andi Geipl: „Andi Geipl hat die vergangenen sechs Jahre ganz entscheidend mitgeprägt und ist daher ein zentraler Bestandteil der erfolgreichsten Ära der Jahn Historie. Ich erinnere dabei nur an seine ganz entscheidenden Elfmetertore im Relegationsrückspiel gegen den VfL Wolfsburg II oder am letzten Drittliga-Spieltag gegen Preußen Münster, ohne die wir heute nicht da wären, wo wir sind. Abseits davon hat Andi mit seiner Art Fußball zu spielen den Jahn so vorgelebt, wie wir als Club sein wollen: Sein unbändiger Einsatz, seine Eigenschaft nie aufzugeben und die Ambition sich immer weiter verbessern zu wollen, machen ihn genauso aus wie seine extreme Bodenständigkeit. Ich ziehe meinen Hut davor, wie Andi Geipl den Jahn in seiner Zeit hier auf und neben dem Platz würdig vertreten hat und wünsche ihm für seine Zukunft alles Gute. Auch wenn er jetzt nicht mehr für den Jahn spielen wird, wird Andi immer ein Teil unseres Clubs bleiben.“
Andi Geipl über seine Zeit beim Jahn: „Es ist ein sehr emotionaler Abschied für mich. Sechs Jahre sind eine lange Zeit, in der wir uns auch als Familie in Regensburg sehr viel aufgebaut und die mich als Mensch sehr geprägt haben. Regensburg ist meine zweite Heimat geworden. Insofern ist das natürlich auch ein trauriger Moment, aber wir werden sicher noch oft zurückkommen, denn wir haben uns hier immer sehr wohl gefühlt. In meiner Fußballkarriere beginnt jetzt ein neues Kapitel, auf das ich mich auch sehr freue. Die Zeit beim Jahn werde ich aber immer im Herzen tragen. Dass Christian Keller nach dem Abstieg und meiner schweren Verletzung an mich geglaubt hat und mir unter diesen Umständen einen neuen Vertrag gegeben hat, das werde ich ihm nie vergessen. Was wir seitdem zusammen geschafft haben, ist sensationell und macht mich unheimlich stolz.“
Christian Keller zu Julian Derstroff: „Julian Derstroff ist ein absoluter Teamplayer und ein ganz feiner Charakter. Er ist ein Typ, der jeder Mannschaft guttut, das hat er auch in den beiden Jahren beim Jahn gezeigt, die für ihn nicht immer einfach waren. Aller persönlichen Ziele zum Trotz, war für ihn immer klar, dass die Mannschaft an erster Stelle steht. Diese Eigenschaft haben ganz wenige Spieler im Profifußball. Julian hat überdies fraglos die fußballerische Qualität um solides Zweitliga-Niveau zu spielen. Wir hätten uns daher grundsätzlich vorstellen können, weiterhin mit Julian zu arbeiten, verstehen aber natürlich, dass er den Wunsch hat, künftig wieder mehr Spielzeit zu bekommen. Ich wünsche Julian für seine nächsten Schritte viel Erfolg. Beim Jahn wird er immer ein gern gesehener Gast sein.“
Julian Derstroff über seine Zeit beim Jahn: „Natürlich hätte ich mir aus sportlicher Sicht mehr von der Zeit beim SSV Jahn erhofft. Ich hätte der Mannschaft einfach sehr gerne noch öfter auf dem Platz geholfen, weiß aber trotzdem sehr zu schätzen, was ich hier erleben durfte. Ich wurde von Tag 1 an super aufgenommen und habe in diesen beiden Jahren unheimlich viel gelernt und hatte auch immer Spaß daran mit den Jungs zusammen für den Jahn alles zu geben. Es bleiben für mich viele schöne Momente und vor allem der Stolz darauf, dass wir als Mannschaft gemeinsam unsere sportlichen Ziele erreicht haben. Außerdem habe ich hier viele neue Freunde gefunden, die mir fürs Leben bleiben werden.“
Christian Keller zu Chima Okoroji: „Ich verfolge Chima schon seit seiner Jugendzeit. Er ist ein Spieler, der selbst noch gar nicht weiß, wie viel Potenzial in ihm steckt. Wenn er dieses Potenzial ausschöpft, und ich bin überzeugt davon, dass er das wird, kann er im Profifußball definitiv noch für Furore sorgen. Hier beim Jahn hat Chima, der ja aus der Regionalliga kam, von Anfang an gezeigt, dass er zweite Liga spielen kann. In Summe hat er für uns auf der Position des linken Außenverteidigers einen extrem guten Part gespielt. Dass Chima in seinem ersten Jahr auf diesem Niveau alle 34 Spiele von Beginn an bestreitet, zeigt deutlich, welche Qualität er hat. Ich drücke ihm für seine weitere Entwicklung die Daumen und würde mich freuen, wenn er doch noch einmal im Jahn Trikot aufläuft.“
Chima Okoroji über seine Zeit beim Jahn: „Es war für mich persönlich ein super Jahr, was ich selbst vorab gar nicht zwingend so erwartet hätte. Ich hatte zuvor ja nur wenig Erfahrung auf diesem Niveau gesammelt. Ich hatte vorab viel Positives über den Jahn gehört und das alles hat sich in der Zeit komplett bestätigt. Ich weiß sehr zu schätzen, was ich in dieser Saison erlebt und kennengelernt habe – von der Mannschaft, über das Umfeld bis hin zur Atmosphäre im Stadion. Das gilt unabhängig davon wie mein nächster Schritt aussehen wird, über den ich mir nun in Ruhe Gedanken machen werde.“
Christian Keller zu Aaron Seydel: „Aaron bringt mit seiner Verbindung aus Größe, Geschwindigkeit und Beweglichkeit sowie einer extrem gut ausgeprägten Technik eine Kombination an Eigenschaften mit, die man so nicht oft findet. Gleichzeitig kam er aus einer langen Verletzungsphase. Im Hinblick auf seine Belastbarkeit ist er in der Zeit hier definitiv große Schritte nach vorn gekommen und hat aufblitzen lassen, zu was er im Stande ist. Dennoch sind wir gemeinsam mit Aaron zu dem Schluss gekommen, dass es zielführender ist, wenn er seine nächsten Schritte zurück zu alter Stärke an einem anderen Ort und bei einem Club geht, zu dessen Spielidee seine fußballerischen Qualitäten noch etwas besser passen. Ich bin froh, dass Aaron fünf Monate Teil des Jahn war und wünsche ihm für seine Zukunft nur das Beste.“
Aaron Seydel über seine Zeit beim Jahn: „Ich habe beim Jahn nicht nur viele neue Eindrücke gewonnen, sondern auch viele tolle Menschen kennengelernt. Der nette, offene und ehrliche Umgang, der hier zwischen allen Beteiligten gelebt wird, ist keine Selbstverständlichkeit. Dafür bin ich sehr dankbar. Für mich persönlich war das zurückliegende halbe Jahr natürlich keine ganz einfache Zeit, weil ich aus einer langen Verletzung kam. Der Jahn hat mir die Möglichkeit gegeben wieder Fuß zu fassen und Woche für Woche wieder näher an mein Niveau heranzukommen. Von daher war die Leihe für mich eine runde Sache und ich bin froh, beim Jahn gewesen zu sein.“