Der SSV Jahn Regensburg hat fünf Ausbildungspartnervereine, mit denen in ganz besonderem Maße ein Austausch in der Förderung der regionalen Fußballtalente gepflegt wird. Einer davon ist der FC Dingolfing. Kein ganz normaler Verein für den SSV Jahn, entstammen mit Oli Hein und Wastl Nachreiner doch gleich zwei Jahn „Legenden“ dem Nachwuchs des niederbayerischen Vereins. Grund genug für die Jahnzeit, sich mit Oli Hein und Sebastian Strohmaier, dem Nachwuchsleiter des FCD, zu einem Doppelinterview zu verabreden.
Servus Sebastian, Servus Oli, wie lange kennt Ihr beiden Euch eigentlich schon?
Sebastian Strohmaier: Ich glaube, ich kenne Oli schon ein bisschen länger als er mich (lacht). Er war immer einen Jahrgang über mir, dann habe ich immer ein wenig aufgeschaut zu Oli. Heute bin ich glücklich, dass ich den Oli zu meinen guten Freunden zählen darf.
Oli Hein: Vom Sehen her kenne ich Sebi schon sehr lange. Besser kennengelernt haben wir uns dann über die Verbindung zu meiner heutigen Frau Kathi.
Was hat den FCD denn zu eurer Jugendzeit ausgemacht?
Strohmaier: Ich glaube das gleiche wie heute auch. Dass der Verein heimatnah eine gute Ausbildung geboten hat. Für die Topspieler war es im Endeffekt auch ein Sprungbrett zu einem größeren Verein.
Hein: Damals war es schon so, dass der Verein vor allem bei den Trainern im Jugendbereich sehr gut aufgestellt war und schon auch Qualität da war, um Spieler gut zu entwickeln. Der FCD war damals in Niederbayern eines der Aushängeschilder neben Deggendorf.
Wer waren denn diese guten Trainer zum Beispiel?
Hein: Bei mir war es zum Beispiel Sepp Steinberger (Anm.: Später Jugendtrainer beim SSV Jahn, heute Trainer der zweiten Mannschaft des FC Augsburg), der die B-Jugend und die erste Mannschaft trainiert hat. Thomas Schneider (später Bundesliga-Trainer in Stuttgart und Assistent von Joachim Löw beim DFB) war in der A-Jugend noch Trainer. Dazu kamen darunter auch immer mehr Trainer aus den Stützpunkten nach Dingolfing. Dadurch waren es durchweg gut ausgebildete Trainer.
Neben Oli hat der Verein mit Wastl Nachreiner einen weiteren langjährigen Jahn Profi hervorgebracht. Wie präsent sind denn die Namen Hein und Nachreiner heute noch beim FC Dingolfing?
Strohmaier: Die Namen sind schon noch sehr präsent. Die räumliche Nähe zum Jahn spielt da natürlich eine Rolle, aber auch die Karrieren der beiden sind schon außergewöhnlich. Dass man durchgehend im Profibereich nur für einen Verein spielt, ist schon ein Merkmal, das heutzutage nur noch ganz wenige Profis vorweisen können.
Nun ist der FCD auch Ausbildungspartnerverein der Jahnschmiede. Wann hat diese Kooperation denn begonnen?
Strohmaier: Das sind nun sicher schon fünf, sechs Jahre. Wir waren ziemlich am Anfang dabei, als Christian Martin das aufgezogen hat.
Wie hat sich die Partnerschaft entwickelt, wie wird sie im Alltag gelebt?
Strohmaier: Die Partnerschaft spiegelt auch ein bisschen die Entwicklung des Jahn wider, sie ist jedes Jahr ein Stück weit besser geworden. Mit Corona war es natürlich ein bisschen schwieriger, weil die gewohnten Veranstaltungen nicht stattfinden konnten. Aber der Austausch war immer da. Der Jahn schaut aus einem anderen Blickwinkel auf unsere Arbeit. Daher erhoffen wir uns Feedback von außen um Punkte zu finden, an denen wir ansetzen können.
Wie intensiv ist der Austausch bei den Spielern?
Strohmaier: Wir freuen uns immer, wenn wir einen Spieler in seiner Entwicklung so gut unterstützen können, dass er für einen Profiverein interessant ist. Wir hatten die letzten Jahre auch immer wieder einige Nachwuchskicker, die den Weg zum SSV Jahn angetreten sind. Wenn immer wieder Spieler diesen Sprung schaffen, ist es irgendwo auch eine Auszeichnung für unsere Arbeit. Durch die Kooperation behalten wir unsere ehemaligen Schützlinge im Blick und bekommen regelmäßig Rückmeldung über ihre Entwicklung.
Was bedeutet es dir, Oli, als ehemaligem FCD-Jugendspieler, der nun auch in Dingolfing lebt, dass diese Kooperation zwischen dem Jahn und dem FC Dingolfing besteht?
Hein: Ich finde das gut von beiden Seiten. Von so einer Partnerschaft können beide Vereine profitieren. Es ist das Ziel des Jahn, in Zukunft Spieler aus der Region Ostbayern im besten Fall für den eigenen Profikader zu entwickeln. Das ist für einen Verein wie den Jahn einfach wichtig und deshalb sind solche Verbindungen auch entscheidend, weil der Kontakt da ist und dadurch die Zusammenarbeit besser funktioniert. Da wurde aus Jahn Sicht in den letzten Jahren einiges aufgeholt, wo davor eben wenig gemacht wurde.
Was würdest du einem Jugendspieler des FCD mit auf den Weg geben, was wichtig ist, um im Fußball erfolgreich zu sein?
Hein: Letztendlich kommt es darauf an, in welchem Alter der Spieler ist. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass man sich von Rückschlägen niemals unterkriegen lassen darf, dass man immer weitermachen muss, dass man im Kopf klar bleibt. Man braucht natürlich ein gewisses Talent, das ist aber nur ein Teil. Es geht auch viel um harte Arbeit, klare Fokussierung, klare Priorisierung.
Mentalität ist hier sicher auch ein wichtiger Faktor.
Hein: Natürlich. Und es ist gut, wenn sich die Kinder früh mit Begriffen wie Siegermentalität beschäftigen. Denn das ist nichts, was man hat oder nicht hat. Das kann man entwickeln, das muss auch entwickelt werden.
Das komplette Interview lest Ihr in der neuen Ausgabe der Jahnzeit. Die Februar-Ausgabe ist wie gewohnt entstanden in Zusammenarbeit mit den Partnern Valentum Kommunikation GmbH (Layout), die printzen (Druck) & iHeft (multimediale Ausgabe). Das Corporate Design stammt von seitenwind. Die neue Jahnzeit in gedruckter Form ist auch im Jahn Fanshop am Jahnstadion Regensburg sowie im Jahn Onlineshop erhältlich.