Hinter der Jahnelf liegt ein enttäuschender Auftritt und ein enttäuschendes Ergebnis mit der 0:1-Niederlage beim FC Erzgebirge Aue. Im Interview ordnet Außenbahnspieler Konrad Faber die Leistung der Mannschaft selbstkritisch ein und erklärt, was ihn mit Blick nach vorne optimistisch stimmt.
Konni, Bene Gimber hat die erste Halbzeit in Aue als „nicht zu entschuldigen“ bezeichnet. Stimmst du ihm zu?
Konrad Faber: Ja, zu 100 Prozent, das sehe ich genauso. So können und so wollen wir nicht auftreten. Wir haben sehr vieles vermissen lassen, was uns als Jahn und als Mannschaft ausmacht.
Kannst du dir mit etwas Abstand diesen Auftritt im Erzgebirge erklären?
Faber: Der Hauptpunkt ist, dass wir Basics wie Mut, Zusammenhalt, gemeinsam zu kämpfen, zu kratzen und uns mit Vollgas in alles reinzuhauen, vermissen lassen haben. Das ist aber genau das Spiel, das uns ausmacht. Wenn die Grundbasis nicht stimmt, dann sieht man, wie schnell es in die andere Richtung gehen kann.
Habt ihr innerhalb der Mannschaft nun auch deutliche Worte gefunden, um das von euch selbst wieder einzufordern?
Faber: Auf jeden Fall. Wir sind alle untereinander intensiv in Gesprächen, die auch deutlicher wurden. Ganz klar gilt es zu analysieren: Was hat gefehlt und warum hat es gefehlt? Das darf auf keinen Fall nochmal passieren.
In der zweiten Halbzeit wart ihr zwar besser im Spiel, aber die ganz großen Tormöglichkeiten haben gefehlt. Warum habt ihr aktuell nicht die nötige Durchschlagskraft?
Faber: Das ist schwierig zu erklären. Wir hatten vorne Situationen, die in die eine oder andere Richtung kippen können. Wenn wir speziell auf das Spiel in Aue schauen, waren wir nach der ersten Halbzeit natürlich auch etwas verunsichert. Dann fehlt die Leichtigkeit, die Dinge gehen nicht so automatisch, als wenn man einen positiven Lauf hat.
Was muss nun unter der Woche passieren, damit ihr wieder andere Auftritte hinlegt? Wie hart müsst ihr mit euch selbst ins Gericht gehen?
Faber: Da gilt es für jeden einzelnen, zu Hause in den Spiegel zu blicken, sich in die Augen zu schauen und zu überlegen: Habe ich wirklich alles reingehauen, das ich geben kann? Wenn diese Frage mit Nein beantwortet wird, gilt es zu hinterfragen, woran es lag und ehrlich zu sich selbst zu sein, dass es nicht gereicht hat.
Hast du das Gefühl, dass nun wirklich alle in der Mannschaft aufgewacht sind und die Situation richtig einschätzen?
Faber: Auf jeden Fall. Das Spiel in Aue war ein Schlag ins Gesicht, den wir bekommen haben. Der Letzte, der noch nicht aufgewacht war, wurde noch einmal so richtig wachgerüttelt. Wir müssen schauen, dass jetzt jeder alle Sender an hat.
Mit Blick nach vorne: Was stimmt dich optimistisch, dass ihr den Bock nun in Karlsruhe umstoßen könnt?
Faber: Ich kenne unser Team und weiß, was wir als Team schon erreicht haben und was wir auch wieder erreichen können. Wenn jeder 100 Prozent gibt, wenn wir zusammen in unser Spiel kommen, das umsetzen, was uns stark macht, dann sind wir eine super Truppe.
Was für ein Spiel erwartest du denn in Karlsruhe?
Faber: Ich habe die letzten Spiele des KSC verfolgt. Das ist ein spielerisch gutes Team mit zuletzt auch ein paar guten Ergebnissen und Spielen. Es wird auf jeden Fall einen Kampf geben zwischen zwei Teams, die sich nicht viel schenken werden. Beide werden alles reinhauen, ich freue mich auf den Kampf, den sich beide Teams liefern werden.