Bühne frei für ein spannendes Saisonfinale: Nach den Ergebnissen des letzten Spieltag hat die Jahnelf die Relegation sicher. Aber auch der direkte Aufstieg in die 2. Bundesliga ist am Samstag beim letzten Spieltag der Saison 2023/24 noch möglich. . Alle Infos zur Partie des 38. Spieltags gegen den 1. FC Saarbrücken (Anpfiff im Jahnstadion Regensburg um 13.30 Uhr) erfahrt Ihr hier im Vorbericht. Die Pressekonferenz mit Chef-Trainer Joe Enochs könnt Ihr euch auf Jahn TV ansehen.
Die Jahnelf:
Nach dem 1:1 beim FC Viktoria Köln herrschte vergangenes Wochenende eine zwiegespaltene Stimmung: Auf der einen Seite überwog das Gefühl, dass im letzten Auswärtsspiel der Saison mehr als nur ein Punkt drin gewesen wäer. Kapitän Andi Geipl war mit dem Ergebnis nicht zufrieden: “Wir sind ins Spiel gegangen, um den Sieg zu holen und damit zurück auf den zweiten Tabellenplatz zu springen. Das ist uns nicht gelungen.” Auf der anderen Seite steht der SSV mit diesem Punktgewinn mindestens in der Relegation. Joe Enochs schätzte die Situation nach Abpfiff folgendermaßen ein: “Der Punkt sichert uns die Relegation, das ist eine großartige Leistung. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie sind enttäuscht, nicht gewonnen zu haben, weil sie es unbedingt gewollt haben.”
Da Preußen Münster tags darauf beim SC Verl mit 0:2 verlor, ergibt sich für den SSV Jahn am letzten Spieltag doch noch die Chance, an Münster vorbeizuziehen und direkt aufzusteigen. Dafür müsste der Jahn sein Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken (Samstag, 13.30 Uhr) auf jeden Fall gewinnen und Münster gegen die SpVgg Unterhaching höchstens einen Punkt holen.
Um nach fünf Spielen wieder einen Sieg einzufahren, galt im Training volle Konzentration auf Saarbrücken, in denen Elias Huth keinen einfachen Gegner sieht: “Saarbrücken ist ein individuell sehr starker Gegner und hat eine sehr gute Mannschaft. Sie spielen unter ihren Möglichkeiten diese Saison. Ich glaube nicht, dass Saarbrücken hierher fährt, um ein bisschen Sommerkick zu spielen, sondern, dass es da ordentlich Feuer gibt.” Im Gegenzug machte Elias Huth in der Trainingseinheit am Dienstag aber auch deutlich, mit welcher Motivation sich der Jahn auf das Spiel vorbereitet: “Man hat heute schon einmal gemerkt, dass es um alles geht, genauso wird es am Samstag um Alles gehen. Jeder hat Lust auf das Spiel, es ist ein großes Saisonfinale. Wir haben jetzt die Chance aufzusteigen. Letztendlich kommt es auf uns darauf an und wir wollen auf jeden Fall das Spiel gewinnen.” Joe Enochs sieht das ähnlich und zeigte in der Pressekonferenz, dass der 1.FC Saarbrücken nicht zu unterschätzen ist: “Unsere Devise ist es, auf uns zu schauen. Wir werden nicht auf andere Teams achten oder hoffen. Wir wollen erstmal unsere Aufgaben erfolgreich durchziehen. Mit dem 1. FC Saarbrücken kommt eine sehr gute Mannschaft, die bis ins DFB-Pokal-Halbfinale gekommen ist und dabei den ein oder anderen Bundesligisten ausgeschaltet hat. Saarbrücken ist ein Spitzenteam, das es phasenweise verpasst hat, ganz nach oben zu springen. Wir brauchen eine Topleistung, um zuhause gegen sie zu gewinnen.”
Weiterhin fehlen die Verletzten Eric Hottmann und Erik Tallig. Zusätzlich müssen Andreas Geipl und Konrad Faber jeweils aufgrund einer Gelbsperre pausieren. Joe Enochs ist aber dennoch überzeugt, dass die Ausfälle kompensiert werden können.
Der Gegner:
In der laufenden Saison sorgte der 1.FC Saarbrücken immer wieder für Schlagzeilen - und das im positiven Sinne. 2:1 gegen den FC Bayern München, 2:0 gegen Eintracht Frankfurt und nochmal 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach hieß es in der abgelaufenen DFB-Pokal Runde. Im Halbfinale war dann gegen Kaiserslautern Schluss, wobei die Enttäuschung trotz der rückblickenden Leistungen groß war. “Die Freude wird nach Tagen und Wochen sicherlich kommen. Wir haben als Drittligist das Halbfinale erreicht, mit einem Weg dahin, der unglaublich war. Nach dem Spiel ist die Enttäuschung sehr groß, daher ist es schwierig nach einer Niederlage über Stolz zu reden”, erklärte Saarbrücken-Trainer Robin Ziehl auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Während der FCS im DFB-Pokal für Furore sorgte, verlief die Drittliga-Saison bislang nicht ganz so wie erhofft. Nach einer durchwachsenen Hinrunde stand man zum Jahreswechsel auf dem zehnten Platz der Tabelle. In der zweiten Saisonhälfte konnten sich die ambitionierten Saarländer bis auf Rang sechs hocharbeiten. Bemerkenswert ist hierbei, dass insgesamt vier Spiele in der Liga und ein Spiel im DFB-Pokal aufgrund starker Regenfälle verschoben wurden. Dies hatte zur Folge, dass der FC Saarbrücken ein straffes Programm im April vor sich hatte und acht Spiele absolvieren musste. Der darauffolgende Monat Mai startete zunächst mit einer 4:1-Niederlage gegen Preußen Münster, ehe man im Saarlandpokal beim FSV Jägersburg ins Finale einzog und in der Liga den SC Freiburg II im letzten Heimspiel der Saison mit 2:1 besiegte. Mit Ausblick auf das Spiel in Regensburg werden die Saarländer Ambitionen mitbringen, da es für sie theoretisch noch um den vierten Platz und somit um die Qualifikation zum DFB-Pokal geht, bei dem man nach der starken Saison sicherlich auch 2024/25 wieder teilnehmen möchte. Gelingt dies nicht, hat man noch die Chance, sich über einen Sieg im Finale des Landespokal Saarland gegen den FC Homburg zu qualifizieren.
FCS-Trainer Rüdiger Ziehl zeigte sich auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel motiviert und gibt Einblicke auf die Vorbereitungen auf die Partie: “Der Ansatz wird sein, dass wir mit Spielfreude herangehen werden und über Ballbesitz erfolgreich sein wollen. Das Spiel kann ähnlich wie gegen Freiburg werden, in dem wir im Ballbesitz unsere Momente haben und den Ball laufen lassen, um gefährlich zu werden. Regensburg hat auch eine gute Qualität, sodass auch sie ihre Möglichkeiten bekommen werden.”
Abgesehen von den Langzeitverletzten Sebastian Jacob, Patrick Schmidt und Bjarne Thoelke steht Rüdiger Ziehl die gesamte Mannschaft zur Verfügung.
Das letzte Duell:
Im Hinspiel teilten sich die Mannschaften bei einem 2:2-Remis die Punkte. In der ersten Halbzeit waren es Hausherren aus Saarbrücken, die näher am Torerfolg waren. Sowohl Jahn Torwart Felix Gebhardt und der Torpfosten hielten den Jahn im Spiel. Nach dem Seitenwechsel waren es die Regensburger, die spielbestimmend waren und in der 70. Minute durch einen Kopfballtreffer von Noah Ganaus in Führung gingen. Ab dann begann eine rasante Schlussphase, in der zuerst der eingewechselte Simon Stehle mit einem Flachschuss zum Ausgleich traf (83.), ehe Noah Ganaus sein Team erneut in Führung brachte (86.). Der Jahn schien nun auf Siegkurs, doch in der 90. Minute zeigte Schiedsrichterin Fabienne Michel auf den Punkt, da Jonas Bauer im Strafraum einen Schuss mit dem Arm geblockt hatte. Kasim Rabihic traf den Strafstoß und besiegelte das Unentschieden.
Interessanter Fakt:
Der 1. FC Saarbrücken war 1963 ein Gründungsmitglied der Bundesliga. Die Aufnahme erfolgte jedoch nicht aus sportlichen Gründen, sondern wegen des Stadions und der Infrastruktur. Als Tabellenletzter stieg man jedoch im ersten Jahr wieder in die Regionalliga Südwest ab. Seitdem schaffte es der FCS dreimal in die Bundesliga aufzusteigen, zuletzt zur Saison 1992/93.
Sei live dabei:
Alle Fans haben wie immer die Möglichkeit, das Spiel über die bekannten Kanäle zu verfolgen. Der Live-Ticker berichtet live vom Geschehen auf dem Platz. Auf den Social Media-Kanälen erfahrt Ihr alles, was sonst so dazugehört und auch der Turmfunk überträgt den 38. Spieltag live aus dem Jahnstadion Regensburg. Auf Jahn TV seht Ihr anschließend Stimmen zur Partie.