Wenn die Jahnelf am Sonntagnachmittag (13.30 Uhr) zu Gast auf dem Betzenberg ist, dann wird es ein ganz besonderes Spiel für Nicklas Shipnoski. Der Jahn Profi wurde im Kaiserslauterer Nachwuchs groß und startete beim FCK seine Profikarriere. Unter anderem darüber spricht er im Interview.
Shippi, am Freitag habt Ihr zu Hause 2:2 gegen Greuther Fürth gespielt und viele Spieler waren danach ziemlich sauer, weil mehr drin gewesen wäre. Ein gutes Zeichen, oder?
Nicklas Shipnoski: Natürlich. Wenn du gegen Ende des Spiels so einen vermeidbaren Gegentreffer bekommst, dann ist das sehr ärgerlich, weshalb wir nach dem Spiel auch alle ziemlich sauer waren. Unser Anspruch ist es immer zu versuchen das Spiel zu gewinnen.
Warum hat es aus deiner Sicht am Ende nicht ganz gereicht, alle drei Punkte in Regensburg zu behalten?
Wir haben im Vergleich zum Spiel im Magdeburg eine Steigerung gesehen, was das Spielerische angeht. Nichtsdestotrotz gibt es da immer noch Punkte zu verbessern. Die letzte Entschlossenheit hat vielleicht ein wenig gefehlt, deshalb gab es am Ende nur einen Punkt.
"Wir hatten mehr Mut, das ist ganz entscheidend."
Dennoch war das Spiel spielerisch ein Schritt nach vorne. Was habt ihr als Mannschaft besser gemacht als in den Partien zuvor?
Wir haben den Ball besser laufen lassen und uns mit und ohne Ball besser bewegt. Wir hatten mehr Mut, das ist ganz entscheidend. Der Gegner hat uns diese Räume zum Spielen auch angeboten – und wir haben sie gut genutzt.
Nun geht es am Sonntag auf den Betzenberg. Für dich ein besonderer Ort. Du hast in Kaiserslautern die Jugend durchlaufen und im Fritz-Walter-Stadion deine ersten Profispiele bestritten. Welche Erinnerungen hast du an diese Zeit?
Bis auf meinen unfreiwilligen Abschied habe ich durchweg positive Erinnerungen. Ich bin in Kaiserslautern und beim FCK groß geworden und gereift. Deshalb werden die Stadt und der Club immer einen ganz besonderen Stellenwert in meinem Leben einnehmen. Wenn du mit 19 als Junge aus der Region vor 40.000 Zuschauern dein Startelfdebüt gibst, vergisst du das niemals.
"Wenn du mit 19 als Junge aus der Region vor 40.000 Zuschauern dein Startelfdebüt gibst, vergisst du das niemals."
Bevor du Profi wurdest, standst du als Fan selbst in der Kurve. Was bedeutet der FCK für dich?
Mit dem FCK verbinde ich Emotionen und Erinnerungen, die ich nie vergessen werde. Wenn du 13 Jahre für einen Verein spielst, ist das aber auch ein Stück weit normal. Deshalb bedeuten mir der Verein und die Stadt schon sehr viel. Ich bin auch froh, dass der FCK nicht mehr in der 3. Liga spielt, denn ich habe als Fan noch Spiele in der Bundesliga erlebt, als Schalke 04 oder Bayern München geschlagen wurden. Aber am Sonntag will ich mit dem Jahn den FCK besiegen, davon kann jeder ausgehen.
Wie viele von deinen Freunden und deiner Familie werden am Sonntag im Stadion sein?
Tatsächlich habe ich schon weit im Voraus Karten für alle organisiert, da es das Spiel ist, das für mich eine sehr besondere Bedeutung hat. In der Kurve werden ebenfalls sehr viele Leute stehen, die ich persönlich kenne.
"Der FCK hat in der 3. Liga nichts zu suchen."
Wie schätzt du den FCK ein? Ein Aufsteiger, aber wenn man die Zugänge im Sommer sieht, sicher kein ganz gewöhnlicher Aufsteiger, oder?
Nein, das ist kein gewöhnlicher Aufsteiger. Der FCK hat und hatte in der 3. Liga absolut nichts zu suchen. Ich bin mir sicher, sie werden in dieser Saison eine gute Rolle spielen. Aber wir wollen sie am Sonntag ärgern und zeigen, dass mit dem Jahn immer zu rechnen ist.
Was wird für euch wichtig sein, um nach dem Spiel gegen Fürth den nächsten Schritt in die richtige Richtung zu machen?
Wir müssen uns darauf einstellen, dass das gesamte Stadion gegen uns ist und es sehr laut wird. Wir müssen alle Tugenden auf den Platz bringen, die es braucht, um auf dem Betze erfolgreich zu sein. Es geht nicht nur darum, schön zu spielen, sondern es gilt den Fight anzunehmen und von der ersten bis zur letzten Minute zu kämpfen.