Was für ein packendes Spiel am Freitagabend im Jahnstadion Regensburg. Die Jahnelf führte mit 2:0 gegen Erzgebirge Aue, dann glichen die Gäste aus - und in der letzten Minute erzielte Andreas Albers den Siegtreffer. Lest hier die Stimmen zu dieser Partie.
Andreas Albers (Jahn Angreifer): "Es ist schön, dass ich endlich mal wieder ein Tor gemacht habe. Ich mache aber auch lieber das 3:2 als das 4:0. Dass wir nach dem 2:2 wieder nach vorne gespielt haben, ist super, da haben wir eine super Mentalität gezeigt. Das zeigt uns einfach aus: Wir bleiben dran, wir sind niemals tot, sondern arbeiten immer weiter. In der zweiten Halbzeit haben wir die Kleinigkeiten falsch gemacht, dann ging es manchmal schnell bei Aue. In der ersten Halbzeit haben wir gut nach vorne gespielt, hatten viele Gelegenheiten, haben schnell das 2:0 gemacht. Daran müssen wir anknüpfen."
Steve Breitkreuz (Jahn Verteidiger): "Natürlich ist so ein Spiel gegen den Ex-Club immer etwas Besonderes. So muss man erst einmal zurückkommen nach dem 2:2, das spricht für den Charakter unserer Mannschaft. Für mich ist es umso schöner, so zu gewinnen. In der Halbzeit haben die Auer umgestellt, dann Mann gegen Mann gespielt und uns früh attackiert, damit haben wir uns schwer getan. In der ersten Halbzeit haben sie uns viel Ballbesitz gegeben, damit sind wir gut umgegangen, hatten viele Chancen und eine hohe Frequenz. In der zweiten Halbzeit hat man dann gesehen, dass wir uns in vielen Dingen auch noch entwickeln müssen."
Mersad Selimbegovic (Chef-Trainer SSV Jahn): "Wir haben heute zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten Halbzeit müssen wir deutlich höher führen. Es war ein offenes Spiel, uns war bewusst, dass Aue befreit und mit viel Energie versucht die Trendwende zu schaffen. Dann kommst du aus der Halbzeit und lässt dich anstecken davon, dass Aue nach vorne spielen will und dann wird es sehr wild. Wir hatten viele Ballverluste, keine gute Restverteidigung, kein gutes Schließverhalten. Das sind Dinge, die in dieser Liga bestraft werden. Dann ist eine kritische Phase, danach haben wir es aber wieder beruhigt. Dann bekommen wir das 2:2 nach einem Standard, das war auch nicht gut verteidigt. Was dann aber richtig gut war, war, dass sich die Mannschaft nicht aufgegeben hat. Vom Anstoß weg war das klare Signal: Wir wollten nach vorne spielen und das Spiel noch einmal retten. Da hatten wir auch ein bisschen Glück, von dem wir in den letzten beiden Spielen nicht so viel hatten. Zum richtigen Zeitpunkt hat Andreas Albers wieder getroffen und das war wichtig. Es war ein ganz, ganz schweres Spiel. Wir haben uns nicht reif genug verhalten, um so ein Spiel ruhig zu Ende zu bringen."
Marc Hensel (Interimstrainer FC Erzgebirge Aue): "Es ist ein unheimlicher Moment für mich, weil wir einen bitteren Spielverlauf gesehen haben. Ich habe schon viele Fußballspiele erlebt, aber solche spieldynamischen Prozesse wie heute, das ist sehr bitter und traurig. Es gibt uns aber auch Kraft, weil wir einfach gesehen haben, dass wir Fußball spielen können. Das gepaart mit einer Unterstützung, die wir heute über 90 Minuten hier erleben durften, die unfassbar war. Das gibt mir sehr, sehr viel Kraft. Wir haben nach drei Minuten die erste Chance, dann bekommen wir das Gegentor und schwimmen dann wirklich zehn Minuten. Da sieht man, was so eine Tabellensituation auch bewirkt. Wir haben uns unheimlich viel vorgenommen, haben versucht, viel einzustudieren. Es passen noch nicht alle Abläufe, das ist ganz normal. Da haben die Regensburger eine sehr gefestigte und sehr gute Mannschaft, dass das bitter bestraft wurde. Wie wir dann wieder ins Spiel zurückgekommen und aus der Pause rausgekommen sind, das war beeindruckend. Dass wir das 2:2 machen, war für mich eigentlich der Höhepunkt einer guten Aufholjagd und eines Auftretens einer Mannschaft, wie wir sie brauchen in den nächsten Wochen und Monaten. Wer das Spiel gesehen hat, hat gesehen, dass diese Mannschaft alles versucht, dass sie versucht Fußball zu spielen. Wir hätten hier heute mindestens einen Punkt verdient gehabt."