Nach drei Jahren ist Andi “Sepp” Geipl zurück bei seinem SSV Jahn. Der Mittelfeldmotor startet ein zweites Kapitel in Regensburg und ist bereits nach wenigen Wochen eine Führungs- und Identifikationsfigur des Neuanfangs geworden. Der neue Kapitän der Jahnelf geht voran, genau mit dieser Leidenschaft und diesem Wille wie einst zwischen 2014 und 2020.
Andi Geipl und der SSV Jahn - dass diese Beziehung durchaus besonders ist, macht sich schnell bemerkbar, als der 31-Jährige zum Interview- und Fototermin für diese Ausgabe der Jahnzeit erscheint. Andi Geipl blickt auf das vergangene Jahrzehnt zurück und spricht über seine besondere Beziehung zum Verein und den Menschen in Regensburg und Ostbayern.
Andi, Du bist seit Juli als Kapitän der Jahnelf im Amt. Mit einem gewaltigen Umbruch war es vor allem Deine Aufgabe, eine funktionsfähige Mannschaft zu bilden. Wie ist dir das bisher gelungen? Welche konkreten Maßnahmen habt ihr unternommen und wird im Laufe der Saison im Trainingsalltag deine Führungsposition ausmachen?
Andi Geipl: Bisher ist es gut gelungen, finde ich. Einen solchen Saisonstart hätte im Vorfeld jeder gerne mitgenommen, gerade weil ein solch großer Umbruch hinter uns liegt. Ab Tag eins habe ich versucht, die einzelnen Charaktere kennenzulernen. Anfangs waren wir alle noch im Hotel untergebracht und sind oft gemeinsam in die Stadt zum Essen gegangen, teilweise mit bis zu 17 Jungs. So haben wir uns auch neben dem Platz besser kennengelernt. Wenn wir das auch weiterhin so praktizieren, sind wir auf einem sehr guten Weg. Allgemein würde ich sagen, dass wir uns verhältnismäßig schnell gefunden haben. Auch das Trainingslager hat dazu einen wichtigen Beitrag geleistet, dass wir uns nach so vielen Einheiten auch auf dem Platz intensiv kennenlernen. In jeder Mannschaft gibt es eine gewisse Hierarchie. Ältere Spieler können natürlich jüngeren Spieler sehr viele Ratschläge geben. Sollte es Gesprächsbedarf geben, klären wir die Probleme direkt und sind als Ältere auch immer offen für die jüngeren Spieler. Bisher gab es aber so gut wie keine Probleme, weil wir uns alle so gut verstehen. Von den Charakteren her haben die Verantwortlichen wirklich gute Arbeit geleistet. Wichtig ist, dass wir stetig daran arbeiten. Und dass sich jeder selbst auch hinterfragt, was er zur Gruppe beitragen kann. Ich selbst mache natürlich auch Fehler und versuche diese auch einzusehen. Meine Erfahrung will ich dadurch bestmöglich einbringen.
Welche Eigenschaften machen einen guten Kapitän aus?
Ein guter Kapitän braucht ein offenes Ohr für seine Mitspieler. Er muss als Vorbild vorausgehen - egal ob auf oder neben dem Platz. Er muss das Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainer sein. Das macht für mich einen guten Kapitän aus.
Wie verkörperst du diese Eigenschaften?
Das habe ich schon immer in mir gehabt. Egal ob ich Kapitän war oder nicht, ich war ein lautstarker Spieler auf dem Feld und wollte vorangehen. Ich übernehme gerne diese Verantwortung. Das ist in mir drin. Ich bin gerne Kapitän und bin stolz darauf, gewählt worden zu sein.
“Das ist in mir drin”
Wie nimmst du das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft wahr? Wie arbeitet der Mannschaftsrat mit dem Trainerteam zusammen?
Joe Enochs ist ein sehr guter Trainer. Er bezieht den Mannschaftsrat gerne mit ein und fragt uns nach unserer Meinung und Sichtweise. Die Abstimmung ist wirklich herausragend. Für uns und die Mannschaft hat er immer ein offenes Ohr. Persönlich und fachlich stimmt es einfach.
Blicken wir zurück auf Deine Anfänge als Fußballer. Geboren und aufgewachsen bist du in Bad Kohlgrub, einer fast 3.000 Seelen-Gemeinde im Landkreis Garmisch-Partenkirchen im Voralpenland. Wie war es so naturnah und in den Bergen aufzuwachsen? Wie bist du dort zum Fußball gekommen?
Ja, ich bin als Dorfkind aufgewachsen (schmunzelt). Die Gegend ist wunderschön mit den Bergen. Es gibt viele Freizeitaktivitäten: Skifahren, Wandern, Baden, Eishockey und Fußball. Eine wirklich tolle Umgebung. Ich bin dort behütet aufgewachsen. Es war eine schöne Kindheit. Über kurz oder lang ist es schon geplant, irgendwann in die Heimat zurückzuziehen. Aber natürlich kann sich das auch noch verändern und wir bleiben in Regensburg. Das stellt sich in den nächsten Jahren heraus. Mein ältester Sohn wird demnächst eingeschult und natürlich hängt diese Entscheidung auch von der Familie ab. Bei der Oberbayerischen Hallenmeisterschaft war ich mit meiner Mannschaft in der Endrunde und da bin ich den Scouts vom FC Bayern und dem TSV 1860 aufgefallen und habe dort ein Probetraining absolviert. Ich wollte dann zu den Sechzigern, weil sie für ihre Jugendarbeit bekannt sind - auch wenn ich damals Bayern-Fan war. Ab der U12 habe ich dann für den TSV 1860 München gespielt und wurde von meiner Familie dreimal die Woche zum Training gefahren. Ab diesem Zeitpunkt war ich wirklich wenig zu Hause, da ich viel im Auto unterwegs war. Da bin ich meiner Mama und meinem Papa sehr dankbar, dass sie mir das ermöglicht haben und mich so oft in der Woche zum Training gefahren haben. Ich bin nie in ein Internat gegangen, mit 18 bin ich dann selber gefahren. Später hatte ich eine Wohnung in München, dort hat es mir allerdings überhaupt nicht gefallen und nach bereits vier Wochen bin ich wieder ausgezogen und zurück in die Heimat gegangen. Zum Beispiel die Fahrten mit der S- und U-Bahn waren einfach nichts für mich. München hat mir damals nicht gefallen, ich war das Dorfleben gewohnt und das hat mir auch besser gefallen.
Zur Saison 2014/15 hat Dich schließlich der SSV Jahn Regensburg verpflichtet und in die 3. Liga geholt. Was sprach damals für den Wechsel? Wieso bist du nach Regensburg gekommen?
Ich war in einem Alter, wo ich was Neues ausprobieren wollte. Ich hätte auch bei 1860 München bleiben können, aber nur für die zweite Mannschaft. Ich wollte probieren, ob ich es schaffe, in der 3. Liga zu spielen. Ich habe mich dann schnell für den Jahn entschieden, als das Angebot da war. Dann bin ich allerdings umgezogen. Ich war älter als damals in München und wollte auch meine eigene Wohnung haben und selbständig werden. Das war im Nachhinein auf jeden Fall der richtige Schritt.
Dein Debüt konntet Ihr gegen den MSV Duisburg mit 3:1 gewinnen. Wie war es erstmals für den SSV Jahn auflaufen? Konntest du ahnen, was für eine Verbindung daraus entstehen würde?
Das war etwas Besonderes für mich. Ich kannte das so mit den Fans noch gar nicht. Im alten Jahnstadion war das auch etwas Spezielles, weil es mein erstes Spiel in der 3. Liga war. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich im Mittelfeld gegrätscht habe und dafür von den Fans gefeiert wurde. Das habe ich davor noch nie so erlebt. Das war ein besonderer Moment, den ich nie vergessen werde, auch weil wir gewonnen haben. Das war ein klasse Debüt. Es kommt in Regensburg nicht immer nur darauf an, dass man schön Fußball spielt, man muss die Fans auch mit seiner Einsatzbereitschaft begeistern und alles geben.
Ich merke in dieser Saison aktuell, dass die Fans immer hinter uns stehen und uns feiern. Obwohl das Spiel in Ingolstadt beispielsweise sehr bitter verloren wurde, standen die Fans an unserer Seite. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, den jungen Spielern dieses Jahn Gen beizubringen, dass man sich mit dem Verein und den Fans identifiziert. Natürlich werden wir auch mal Spiele verlieren. Aber: Es kommt aber darauf an, wie man verliert. Ob man alles gibt und sich den Allerwertesten für den Verein aufreißt. Auch einmal unglücklich zu verlieren, das kann passieren, aber darf sich niemals hängen lassen. Jedes Wochenende opfern die Fans einen Tag für uns und gehen ins Stadion, um uns zu sehen. Und dann möchte ich nicht, dass es heißt, wir geben nicht alles oder wir spielen Tiki-Taka-Fußball. Weil das sind wir nicht. Wenn ich in die Stadt gehe und einen Fan treffe, möchte ich mir nicht vorwerfen lassen, dass ich nicht alles gegeben habe. Ich möchte ehrlich und offen mit ihm kommunizieren. Ich muss an dieser Stelle wirklich ein großes Lob an die Jahnfans aussprechen, dass sie uns immer auf diese Art und Weise unterstützen. Das ist nicht selbstverständlich. Auch wir als Mannschaft haben die Aufgabe, dass dieser gemeinsame Weg so weitergeht.
Blicken wir doch noch einmal auf Deine erste Saison beim SSV Jahn zurück: Diese endete enttäuschend für Dich persönlich und auch den Verein. Mit einem Kreuzbandriss musstest du mit ansehen, wie ihr 2014/15 in die Regionalliga abgestiegen seid. Was ist das für ein Gefühl, sowas in der ersten Saison bei einem neuen Verein, dem zweiten nach dem Jugendklub, mitzuerleben?
Das Gefühl war ab dem Winter nicht wirklich gut. Es ist nicht so gelaufen, wie man es sich gewünscht hat. Am Ende war es eine unglückliche Saison für mich, mit dem Abstieg und dem Kreuzbandriss. Ich bin deswegen Christian Keller (Anm.d.Red.: damaliger Geschäftsführer Profifußball des SSV Jahn) sehr dankbar, dass er mir trotz des Kreuzbandrisses das Vertrauen gegeben hat. Auch das war nicht selbstverständlich, einen neuen Vertrag zu bekommen.
Auch in der darauffolgenden Saison 2015/16 warst du bis zum 21. Spieltag verletzungsbedingt nur Zuschauer. Was hat dir damals Mut gemacht, dass es beim SSV Jahn doch noch klappt?
Ich war froh, dass ich beim Jahn bleiben durfte, weil mir auch die Stadt richtig gut gefallen hat. Ein paar Spieler von damals haben auch dazu beigetragen. Thomas Kurz zum Beispiel, mit dem bin ich damals und auch heute noch sehr gut ausgekommen. Kurzi hat mir in meiner Verletzungspause sehr geholfen, dass ich dran geblieben bin. Da habe ich mich relativ schnell entschieden, dass ich in Regensburg bleibe, weil ich einen Vertrag bekommen habe, obwohl ich einen Kreuzbandriss zu diesem Zeitpunkt hatte. Ich war immer wieder bei der Mannschaft. Nebenbei bin ich öfter Fahrrad gefahren oder war schwimmen. In dieser Zeit habe ich auch die Stadt Regensburg intensiver erleben können. Ich habe schon vom Fußball abschalten können. Ich stand nicht jeden Tag auf dem Platz und das war für den Kopf bestimmt auch einmal gut. Ich habe während der Reha viele spannende Menschen kennengelernt, Tennisspieler, Marathonläufer und viele mehr. Einfach auch einmal andere Perspektiven erfahren, das war sehr interessant und das hat mich angetrieben, sodass ich schnellstmöglich wieder auf den Platz wollte. Das tat einfach gut.
Der lange Atem und der Optimismus sollten sich auszahlen. In der Aufstiegsrelegation nach einer erfolgreichen Regionalliga-Saison musstet Ihr im Mai 2016 gegen den VfL Wolfsburg II ran. Nach einer 1:0-Niederlage im Hinspiel standet Ihr im Rückspiel mit dem Rücken an der Wand…
Wir wollten unbedingt wieder aufsteigen und nach dem Hinspiel wussten wir, dass wir gewinnen müssen, es ist uns gar nichts anderes übrig geblieben. Und wieder muss ich betonen: Die Fans waren Wahnsinn. Sie haben uns nach vorne getragen und unglaublich gepusht. Gänsehaut. Man hat von Anfang an gesehen, dass wir unbedingt gewinnen wollten. Alle gemeinsam haben wir das unbedingt gewollt, das hat man im ganzen Stadion gespürt. Mit dem Elfmeter, den ich zum Glück getroffen habe, ist das Spiel in die richtige Richtung gegangen. Man hat gesehen, die ganze Stadt stand hinter dem Verein. Jeder hat Vollgas gegeben und am Ende hat es zum Glück gereicht. Es war eine riesige Erleichterung, als der Schlusspfiff kam. Bei meinem Elfmeter ist mir tatsächlich nicht viel durch den Kopf gegangen. Mir war klar: Den musst Du einfach machen. Das war auch mein erster Elfmeter für Regensburg und ich habe die Verantwortung bewusst übernommen, weil ich gut im Spiel war und Selbstvertrauen hatte. Dieses hatte ich in den Monaten zuvor gesammelt. Nach meinem Comeback im Februar 2016 hat der damalige Trainer Heiko Herrlich auf mich gesetzt und mir vertraut, das war sehr wichtig.
In der Drittliga-Saison 2016/17 seid ihr gut in der 3. Liga gestartet. Was hat Eure Mannschaft damals ausgezeichnet?
Wir hatten keine großartigen Einzelspieler, sondern es hat immer die Mannschaft im Vordergrund gestanden. Es hat jeder für jeden alles gegeben und das hat uns ausgemacht. Wir sind in jedes Spiel gegangen und haben gesagt, egal ob wir hinten oder vorne liegen, wir gewinnen das Spiel. Wir können jeden Rückstand drehen. Wir hatten in der Mannschaft so viele Spieler, die so viel Biss und Mentalität gehabt haben, die jedes Spiel gewinnen wollten.
“Es hat jeder für jeden alles gegeben”
Habt Ihr in dieser Spielzeit daran geglaubt, am letzten Spieltag gegen Preußen Münster in einem Finale um den Aufstieg zu stehen?
Wir haben immer daran geglaubt. Damit gerechnet haben wir aber nicht. Es hatte ja keiner gedacht, dass wir da oben mitspielen können. Im letzten Spiel in Münster haben wir uns gesagt: Jetzt haben wir es so weit geschafft, warum sollten wir das denn nicht trotzdem schaffen. Wir sind ins Spiel gegangen, jeder hat den anderen gepusht, über die ganze Saison hinweg schon. Es hat nie Streitigkeiten gegeben. Von den Charakteren her war das sehr speziell. In der Saison hat es uns auch ausgemacht, dass wir vom Kern her von der Regionalliga-Saison gleich geblieben sind und die Führungsspieler immer noch das Jahn Trikot trugen.
Diese Begegnung war für den SSV Jahn Regensburg ein einzigartiges Spiel. In der 83. Minute bekam die Jahnelf einen Elfmeter zugesprochen, den du zum entscheidenden 1:0 verwandelt hast. War es davor klar, dass du schießen wirst? Was ging dir zu diesem Zeitpunkt durch den Kopf?
Ich hatte in der Saison bereits sieben oder acht Elfmeter getroffen und nur ein oder zwei verschossen. Seit dem Wolfsburg-Spiel bin ich mir immer bei den Elfmeter angetreten und deswegen bin auch gegen Münster an den Punkt. Natürlich trage ich Verantwortung für einen solch wichtigen Elfmeter und ich trage diese gerne. Sowas kann dann auch in die Hose gehen, dann muss ich aber Mann genug sein, dass ich einfach dazu stehe. Eine lustige Anekdote: Der Marco Grüttner hatte am Vorabend noch zu mir gesagt, dass ich das Spiel per Elfmeter entscheide (lacht). Dann musste es natürlich so kommen. Ich war aber echt froh, dass ich den Elfer verwandelt habe und wir das so wichtige Spiel letztlich gewonnen haben.
Du hast Marco Grüttner, den damaligen Kapitän, angesprochen.
Wir sind heute noch sehr gut befreundet. Wenn er in Regensburg ist, treffen wir uns häufig. Wir haben uns auf und neben dem Feld gut verstanden, zudem haben sich unsere Frauen mit den Kindern sehr oft getroffen. Es hat sich eine tolle Freundschaft entwickelt. Das wird hoffentlich eine Freundschaft auf ewig bleiben, weil wir einfach gleich ticken..
“Der Charakter ist bei uns das A und O”
In der ersten Saison in der zweiten Liga 2017/18 führte Euch der damalige Chef-Trainer Achim Beierlorzer zum erstmaligen Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Was hat Euch in dieser Spielzeit so stark gemacht? War die Jahn Spielidee mit ausschlaggebend?
Achim als akribischer Trainer hat der Mannschaft sehr viel gegeben. Er hat immer gewusst, was wir als Mannschaft brauchen. Achim ist als Fußballlehrer und als Mensch top, er ist ein absoluter Siegertyp. Ich werde nie das Spiel gegen Düsseldorf im Februar 2018 vergessen, als wir nach 18 Minuten 0:3 hinten lagen. Mitte der ersten Halbzeit haben wir uns in einer kleinen Pause als Mannschaft versammelt und uns gesagt, dass wir das Spiel nicht verlieren werden. Die Fans und das Stadion haben uns dann von draußen aus gepusht und immer positiv begleitet, nie negativ. Dann haben wir das verrückte Spiel noch 4:3 gedreht, das war der Wahnsinn. Das hat uns als Mannschaft ausgezeichnet mit diesem Zusammenhalt und Siegeswille.
Nun ist Achim Beierlorzer nach seiner Zeit als aktiver Trainer als Geschäftsführer Sport zurück beim SSV Jahn. Wie erlebst Du seine Rolle?
Für ihn ist das eine neue Aufgabe, in die er gerade hinein wächst. Die Verpflichtungen, die er getätigt hat, sind schon einmal sehr gut gewesen. Von den Charakteren her haben wir wieder eine klasse Mannschaft. Man sieht, worauf er schaut und was ihm wichtig ist. Wenn es vom Charakter her nicht passt, dann passt es auch einfach mit Regensburg nicht. Der Charakter ist bei uns das A und O.
“Mir geht es um den Verein”
Mit deiner Rückkehr Anfang Juni warst du der erste Neuzugang, der sich nach der Verabschiedung von über 20 Spielern dem SSV Jahn angeschlossen hat. Wolltest Du damit auch vielleicht vorangehen und den Umbruch gleich vorne weg mitgestalten?
Der Kontakt zum Jahn und zu vielen Personen dort ist nie abgebrochen. Wir waren auch öfter zu Besuch in Regensburg und ich habe den Jahn im Fernsehen immer verfolgt. Nach dem Aufstieg mit Heidenheim war schnell klar, dass es dort nicht mehr weitergeht. Und dann war mir auch gleich bewusst, dass ich wieder nach Regensburg zurückkommen möchte, dafür bin ich auch sehr dankbar. Ich würde dem Verein gerne wieder helfen, etwas Neues aufzubauen und den richtigen Weg zu begleiten. Für uns ist Regensburg wie eine zweite Heimat. Mir hängt der Verein einfach sehr am Herzen. Mir geht es nicht darum, dass ich in die Bundesliga aufgestiegen bin und Regensburg in der 3. Liga spielt - mir geht es um den Verein SSV Jahn Regensburg.
Hast du dich mit deiner Familie in Regensburg wieder eingelebt? Wie verlief der Umzug und ist Regensburg ein guter Ort für eine Familie mit zwei kleinen Söhnen?
Das Einleben war relativ einfach. Als es bekannt gegeben wurde, dass ich zum Jahn wechsele, haben meine Frau und ich so viele Nachrichten bekommen, wo wir Hilfe angeboten bekommen haben. Es hat uns ein gutes Gefühl gegeben, dass sich so viele Leute gefreut haben, dass wir wieder in Regensburg sind. Es ist einfach wieder schön in die Stadt zurückzukommen, in der man viele schöne Erfolge gefeiert hat und wo man auch gerne gesehen ist. Ich liebe die Stadt und die Leute. Meine Söhne haben sich auch schnell zurechtgefunden, weil wir relativ viele Kinder um uns herum haben, wo wir wohnen. Die fühlen sich sehr wohl.
Blicken wir zum Abschluss noch auf die aktuelle Saison: Was nimmst Du Dir nun für die kommenden Wochen vor? Welche Ziele stehen im Vordergrund?
Es wird wichtig sein, dass wir weiterhin so engagiert und geschlossen auftreten wie bisher und dass wir weiter viele Punkte sammeln. Wir werden als Mannschaft noch enger zusammenwachsen, das wird wichtig sein. An erster Stelle steht natürlich, dass wir Punkte sammeln. Aber wir möchten auch unsere Leistung noch konstanter abrufen und uns auch spielerisch in allen Bereichen weiterentwickeln. Wir wollen die Jahnfans abholen und ihnen einen unterhaltsamen, spannenden Spieltag im Jahnstadion Regensburg garantieren.
Das gesamte Interview lest Ihr hier in der multimediale Jahnzeit.