Der SSV Jahn muss eine bittere Niederlage in Heidenheim einstecken. Lest hier die Stimmen zum 4:5 im letzten Pflichtspiel des Jahres.
Thorsten Kirschbaum (Jahn Torhüter): "Das ist eine unglaublich bittere Niederlage. Für den neutralen Zuschauer war es ein Wahnsinnsspiel, für uns eine Achterbahn der Gefühle. Man hat gemerkt, dass beide Mannschaften nach dieser Englischen Woche früh an ihrem Limit waren. Wir hätten gerne einen Punkt mitgenommen und wären mit einem positiven Gefühl nach Hause gefahren. So tut es natürlich weh. Positiv stimmt mich für die Rückrunde unsere heutige Reaktion, wie wir nach dem 1:3 und dem 3:4 nochmal zurückgekommen sind. Da brechen viele Mannschaften weg, gerade kurz vor der Winterpause, und sagen, es soll heute einfach nicht sein. Aber wir sind immer wieder aufgestanden und haben daran geglaubt. Letztendlich hätten wir es auch verdient gehabt, einen Punkt zu holen.
Jan Elvedi (Jahn Verteidiger): "Wir haben auch nach dem 1:3 nicht aufgegeben, sondern sind drangeblieben und haben gefightet. Wenn du in der Nachspielzeit ausgleichst, dann aber noch ein Tor kassierst, ist es natürlich ganz, ganz bitter. Wir hätten in der Vorrunde gerne die 20 Punkte erreicht, wollten mindestens die Hälfte zu den 40 Punkten schaffen. Deshalb sind wir schon enttäuscht, aber alle in allem sind wir doch auf Kurs. Wir können die 40 Punkte knacken, müssen so weitermachen und noch an den Details arbeiten."
Mersad Selimbegovic (Jahn Chef-Trainer): "Es tut richtig weh. Bei dem Spielverlauf wäre ich auch mit einem Punkt nicht zufrieden gewesen, aber leider fahren wir wiederholt mit leeren Händen nach Hause. Wir haben zurzeit wenig Spielglück. Aus dieser Woche mit den Niederlagen in Hamburg und heute sowie dem Unentschieden gegen Braunschweig hätten wir mehr verdient gehabt. Wir können dennoch stolz auf das sein, was wir abgeliefert haben und ich bin mir sicher, dass es sich irgendwann auch wieder drehen wird. Wir haben gezeigt, zu was wir in der Lage sind. Die Pause kommt gut wegen den Verletzten, andererseits würde ich am liebsten in drei Tagen schon wieder spielen. Fußball ist wie das Leben, es kann auch mal richtig, richtig hart sein. Aber du darfst dich nicht runterziehen lassen, auch wenn das Spiel richtig wehgetan hat Wir haben richtig viel investiert, trotz der vielen Ausfälle, und haben alles andere verdient als hier als Verlierer vom Platz zu gehen."
Frank Schmidt (Chef-Trainer 1. FC Heidenheim): "Ich kann die Gefühle von Mersad total nachvollziehen, da möchte man fast schon mitleiden. Das Spiel heute hat keinen Verlierer verdient, es war ein unfassbares Spiel am Ende einer Englischen Woche. Wir hatten Probleme ins Spiel zu kommen, weil Mersad etwas verändert und uns andere Aufgaben gestellt hat als wir erwartet hatten. Wir haben dann umgestellt, besseren Zugriff bekommen und waren effektiv. Dadurch konnten wir das Spiel beruhigen. Das Spiel bekommt dann durch den Treffer kurz vor der Halbzeit eine Veränderung. Ich kann mir vorstellen, dass das die perfekte Vorlage für die Regensburger Kabine war, um zu sagen, dass hier alles möglich ist. Es wurde dann ein Abnutzungskampf, die letzten Minuten waren Wahnsinn. Für uns ist es unglaublich schön, für Regensburg brutal bitter. Wir sind heute der glückliche Sieger. Das Spiel war Werbung für den Fußball. Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft, das ist großes Kino, was wir uns in der Vorrunde erspielt und erarbeitet haben. So wie Regensburg heute gespielt hat, bin ich mir sicher, dass noch viele Highlights und wenige Enttäuschungen dazu kommen werden."