Ein mutiger Auftritt, doch am Ende zu viele individuelle Fehler – diese Quintessenz war in der Mixed Zone nach der 2:4-Niederlage beim Karlsruher SC zu vernehmen. Wie schon häufiger in den letzten Wochen standen der Aufwand und der Ertrag im Spiel des SSV Jahn in einem ungleichen Verhältnis. “Wenn du in Karlsruhe zweimal in Führung gehst, darfst du nicht mit null Punkten nach Hause fahren”, ärgerte sich Christian Kühlwetter, der den Jahn per Elfmeter in Führung gebracht hatte. “Das 1:1 fällt zu einem sehr unglücklichen Zeitpunkt kurz vor der Halbzeit. Wir haben heute zu viele individuelle Fehler gemacht, das darf uns beim KSC nicht passieren. Dass wir jetzt dennoch ohne Punkte dastehen, ist sehr bitter.” Kapitän Andreas Geipl haderte bei Jahn TV ebenfalls, dass die Jahnelf mit einer Niederlage nach Hause fahren musste: “Mit der Leistung sind wir grundsätzlich zufrieden, aber es bringt alles nichts, wenn wir nicht punkten.” Eric Hottmann sprach nach dem Abpfiff von “einer Achterbahnfahrt der Gefühle” und fand nur schwer eine Erklärung für den negativen Spielverlauf. "Da denkst du dir: ‘Das kann alles nicht wahr sein’. An einem Tag wie heute musst du dich belohnen, das hätten wir uns verdient gehabt, nach den letzten Wochen, in denen wir hart gearbeitet haben und immer wieder dran waren.”
Gegen den SV Darmstadt 98 soll nun im letzten Heimspiel des Jahres ein Erfolgserlebnis folgen, um mit einem guten Ergebnis im Rücken in die Winterpause zu gehen. Der Tabellenzehnte aus Hessen ist jedoch ein schwerer Gegner, der mit einer starken Form nach Regensburg reist und zuletzt den 1. FC Kaiserslautern mit 5:1 nach Hause schickte. Jahn Chef-Trainer lobte den kommenden Gegner auf der Pressekonferenz vor dem Spiel: “Darmstadt ist für mich die Mannschaft der Stunde in der zweiten Liga. Gerade in der Offensive haben sie viel Tiefgang und eine gute Besetzung in der Box, in die sie immer wieder Bälle hineinspielen. Sie haben bei den zweiten Bällen eine gute Präsenz und arbeiten defensiv aus einer guten Ordnung heraus stark gegen den Ball.” Gegen das Team mit der besten Offensive der Liga komme es darauf an, 90 Minuten den Fokus hochzuhalten und die Fehler zu minimieren. Im eigenen Offensivspiel habe das Trainerteam das ein oder andere ausmachen können, wo die Jahnelf gegen Darmstadt ihre Stärken einbringen kann. “Wenn wir in diesen Momenten da sind und defensiv im Kollektiv gut stehen, dann bin ich davon überzeugt, dass wir hier zuhause einen guten Jahresabschluss schaffen können. Wir wollen das letzte Spiel zuhause mit Freude und viel Mut angehen und den Fans und dem Verein etwas zurückgeben.”
Personell hat sich die Lage in den vergangenen Wochen verschlechtert. Sieben bis acht Spieler werden zum letzten Heimspiel des Jahres ausfallen. Neben den Langzeitverletzten Benedikt Saller, Christian Schmidt, Oscar Schönfelder und Max Meyer stehen auch Sebastian Ernst (Hand-OP) und Nico Ochojski (Außenbandverletzung) nicht zur Verfügung. Zuletzt zog sich Dejan Galjen eine Syndesmosebandverletzung zu und wird frühestens Mitte Januar wieder ins Training einsteigen. Innenverteidiger Leopold Wurm ist zwar nach seiner Bänderverletzung im Lauftraining, aber es ist noch unklar, ob er bis Sonntag rechtzeitig fit wird.